Conchita Martinez hat nicht die Absicht, ihren perfekten Rekord alsTeilzeit-Betreuerin von Garbine Muguruza zu zerstören. "Ich bin ständig in Kontakt mit alle meinen Spielerinnen", erklärte die spanische Fed-Cup-Chefin im Anschluss an den Titelgewinn von Muguruza, deren zweiten bei einem Major. "Aber jetzt tritt wieder Sam Sumyk auf den Plan."
Dass die 23-Jährige Siegerin abseits von Roland Garros und Wimbledon indes bis dato nur zwei weitere Turniere, in Peking und Hobart, gewonnen hat, zeigt das Problem von Garbine Muguruza: Die notwendige Konzentration zeigt sie zu selten. Nicht so während der 14 Tage an der Church Road, wie Martinez gerne konstatierte. "Während der gesamten Zeit hat sie jeden einzelnen Punkt richtig gut gespielt." Das sei ein Zeichen mentaler Stärke und bliebe auch den Gegnerinnen nicht verborgen.
Unglaublich oder hässlich
Tatsächlich bringt Muguruza alles mit, um das Damentennis während der nächsten Jahre entscheidend mitzubestimmen: Sie spielt beinahe so schnell wie Jelena Ostapenko, leistet sich in der Regel aber weniger Fehler als ihre Nachfolgerin als French-Open-Siegerin. Muguruzas Beinarbeit ist um Lichtjahre besser als jene der neuen Branchenprima Karolina Pliskova. Und wenn das Selbstvertrauen stimmt, stürmt die in Venezuela geborene Muguruza auch bei passender Gelegenheit ans Netz - und vermeidet mit starken Volleys längere Ballwechsel.
"Sie hat sehr entspannt und gleichzeitig mit hoher Intensität gespielt", so Conchita Martinez weiter. "Ich habe ihr gesagt, dass das Halbfinale einfach ein ganz normales Match wäre." Und genau so hätte es Muguruza auch angelegt. Schönheitspreis gab es ohnehin keinen zu gewinnen: "Manchmal gewinnt man, wenn man unglaublich spielt. Und manchmal, wenn man ganz hässlich spielt."