24 Jahre und 25 Turniere in Halle - es ist auch die Geschichte der Familie Thorn, die sich engstens mit den Gerry Weber Open verbindet. Jim Thorn, der ehemals oberste Rasen-Flüsterer in Wimbledon, war den Turniermachern aus Deutschland wärmstens ans Herz gelegt worden, als diese sich Anfang der 90er Jahre über die Geheimnisse der Graswissenschaften in London erkundigten. Also wurde Jim der erste Rasenpfleger in Halle, ein Mann, der sich bei dem ungewohnten Abstecher auf den Kontinent wunderte, dass die Autos hier doch tatsächlich auf der rechten Seite fahren.
Sohn Phil war schnell mit von der Partie, übernahm Verantwortung, und gemeinsam tüftelten und testeten sie Jahr für Jahr an neuen Rasenmischungen, an der Optimierung der Tennis-Grüns. Das Ganze ist ohnehin keine leichte Übung, auch wegen der unterschiedlichen Temperaturen und des komplizierten Lichteinfalls auf den Centre Court. Aber man darf getrost sagen, dass genau zum Jubiläumsturnier in Halle, zum 25. Geburtstag des Turniers, der Rasenbelag so gut war wie noch nie, das haben ihm auch die kritischen Profis in den letzten Tagen wiederholt bestätigt. Allen voran Roger Federer und Sascha Zverev, die beiden Finalisten des Geburtstagswettbewerbs. Federer drückte Phil deswegen auch noch mal ganz besonders kräftig die Hand, bevor er sich in den Privatflieger in die >Schweiz setzte.
Vater Jim Thorn, inzwischen verstorben, wäre stolz auf den Sohnemann und sein Rasen-Werk, ganz gewiß. Der ist mittlerweile schon wieder, umtriebig wie eh und je, mit seinen Gedanken bei den 26. Gerry Weber Open. Nach dem Spiel ist eben vor dem Spiel.