Haller Rasenspiele, Tag 3

Players' Party Gerry Weber Open
© Gerry Weber Open

Dies und Jenes von Tag 3 bei den Gerry Weber Open in Halle/Westfalen.

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Von Christian Albrecht Barschel aus Halle/Westfalen

Players' Party: Überraschungsgast bei der gestrigen Players' Party im "Club500" auf der Turnieranlage. Boris Becker ließ sich in Halle/Westfalen blicken. Ebenfalls mit am Start waren Roger Federer, Dominic Thiem und Philipp Kohlschreiber.

Vielspieler und Rüpel: Eine Pause gönnt sich Benoit Paire nicht. Die Gerry Weber Open waren bereits der 19. Turniereinsatz in diesem Jahr. Viel mehr ist gar nicht möglich. Nach dem Halbfinaleinzug in Stuttgart zeigte Paire in Halle/Westfalen mal wieder sein zweites Gesicht. Gegen Titelverteidiger Florian Mayer verlor er gestern mit 0:6, 4:6 und wurde seinem Ruf als Rüpel gerecht. Innerhalb von zwei Minuten kassierte der Franzose drei Verwarnungen, was bei der zweiten Verwarnung in einem Strafpunkt und bei der dritten in einem Strafspiel resultierte. "Es wäre unfair gewesen, wenn ich das Match gegen jemanden, der sich so benimmt, noch verloren hätte", sagte Mayer.

Deutsche Serie: Die Gerry Weber Open sind das Turnier der Deutschen. Bei allen Ausgaben, bis auf 1996, gab es mindestens einen deutschen Viertelfinalisten. Da Alexander Zverev und Philipp Kohlschreiber heute im Achtelfinale aufeinandertrafen, setzt sich diese Serie fort. Und auch das Halbfinale findet fast immer mit deutscher Beteiligung statt. Seit 2002 gab es, bis auf 2015, immer mindestens einen deutschen Halbfinalisten. Auch in diesem Jahr?

Zverev für die Shot Clock: Sätze bis vier, No-Ad, Shot Clock. Das NextGen-Masters in Mailand im November wird zum Experimentierfeld für das Profitennis. Ob sich diese Regeln auch irgendwann auf der ATP-Tour im Einzel durchsetzen werden? Das bezweifelt Alexander Zverev, zeigt sich aber offen für die Shot Clock. "Die meisten Regeln mit Sätzen bis vier, No-Ad und No-Let werden es nie auf die Profitour schaffen, denke ich. Wenn man andere Spieler fragt, werden sie dasselbe sagen. Die Shot Clock ist das einzige, was man im Einzel hinzufügen kann. Einige Spieler nehmen sich extrem viel Zeit, und es gibt einige unerfahrene Schiedsrichter, die etwas Respekt haben vor den großen Spielern und nicht so viel dazu sagen. Wenn man die Shot Clock hat, dann gibt es die Zeit, und das war es dann auch. Wenn du über der Zeit bist, kannst du dem Schiedsrichter nichts sagen. Es ist etwas, an das sich die Spieler gewöhnen müssen, aber es wird letztendlich etwas Positives bringen."

Nishikori/Nissin: Wo Kei Nishikori spielt, sind japanische Journalisten nicht weit entfernt. So auch hier in Halle/Westfalen, wo der 27-Jährige zum fünften Mal in Folge dabei ist. Die japanischen Kollegen folgen ihren Superstar auf Schritt und Tritt und schauten sich auch sein heutiges Doppelmatch an der Seite von Fernando Verdasco in voller Länge an. Besonders kurios: Die japanischen Journalisten müssen, immer wenn sie den Namen Nishikori erwähnen, dies mit dem Zusatz "Nissin" tun. Denn die Nudel-Firma "Nissin" hat sich in Japan die Namensrechte an Nishikori gesichert. Kei Nishikori/Nissin triumphiert in Halle/Westfalen ist also eine Schlagzeile, die in japanischen Medien zu lesen sein könnte.

Der Griffbandwickler: Richard Gasquet gehört zu der Sorte Spieler, die sich bei eigenem Aufschlag nach einem gewonnen Punkt den gleichen Ball geben lassen. Damit das alles zügiger vonstatten geht, sind die Ballkinder über die Marotte von Gasquet unterrichtet. Der Franzose nutzt zudem die Pause während des Seitenwechsels immer wieder zum Wickeln eines neuen Griffbands. Und so wurde heute bei seinem Sieg gegen Bernard Tomic wieder kräftig gewickelt. Im anschließenden Doppel an der Seite von Lucas Pouille verzichtete Gasquet jedoch auf seine Marotte. Hier erklärt der Franzose, warum er ständig sein Griffband wickelt.

Wohlfühl-Pop: Den heutigen Ladies' Day bei den Gerry Weber Open rundete Matt Simons ab. Der US-Sänger feierte letztes Jahr mit "Catch & Release" seinen internationalen Durchbruch. Nach Spielende präsentierte Simons bei sommerlichen Temperaturen seinen Wohlfühl-Pop.

Turniersong: Seit der ersten Auflage der Gerry Weber Open gehört es zum Standard, dass es einen Turniersong zum Rasenklassiker gibt. Den Jubiläumssong steuerte die Gruppe Alle Farben mit dem Lied "Little Hollywood" bei.

Spielplan Donnerstag (Centre Court): 12 Uhr: Kei Nishikori - Karen Khachanov, anschließend: Mikhail Youzhny - Andrey Rubley, anschließend: Florian Mayer - Lucas Pouille, nicht vor 17:30 Uhr: Roger Federer - Mischa Zverev

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