Ende 2015 wurde Kyle Edmund ins kalte Wasser geworfen: Erster Einsatz im Davis Cup - und das gleich im Finale gegen die Belgier in Gent. Edmund schlug sich wacker, gewann gar die ersten beiden Sätze gegen David Goffin - die Show und der Hauptanteil am ersten Titel für Großbritannien nach einer Pause von 79 Jahren gehörte allerdings Andy Murray. Damals noch nicht ganz auf der Höhe seiner Schaffensphase, die Murray ein Jahr später an die Spitze der Weltrangliste führen sollte. Aber natürlich längst etabliert als eine der vier Spitzenkräfte im Welttennis.
In jenen Tagen allerdings konnte Murray auch noch von größeren Verletzungen unbeschwert einen Tennisplatz betreten, davon konnte in den letzten Monaten keine Rede sein. Zwei Matches hat der Schotte seit seinem Ausscheiden gegen Sam Querrey in Wimbledon 2017 bestritten, beide geben Anlass zur Hoffnung, dass Murray sich wieder auf dem weg nach oben befindet.
Edmund nicht zwingend Favorit in Eastbourne
Nick Kyrgios forderte der zweifache Wimbledon-Champion im Londoner Queen´s Club drei Sätze lang, Stan Wawrinka verabschiedete Murray zum Auftakt in Eastbourne kurz und schmerzvoll. Und erspielte sich damit ein Match mit Kyle Edmund (nicht vor 17:00 Uhr, in unseren Live-Scores).
Es wird die dritte Begegnung der beiden Briten werden, die beiden bisherigen trugen sich 2016 zu, Murray gewann sowohl im Queen´s Club wie auch in Peking. In Eastbourne trifft nun die Nummer 156 der Welt, Murray, auf die Nummer 18, Edmund. Was gar nichts über die Rollenverteilung in dieser Partie aussagt. Schon im Match gegen Kyrgios hat Murray sein Kämpferherz und seine ganze Meisterschaft auf Rasen gezeigt: Variationen mit Vor- und Rückhand, mitunter brillante Returns.
Murray noch nicht fix in Wimbledon dabei
Edmund hat das Jahr mit dem Halbfinal-Einzug bei den Australian Open sensationell gut begonnen, Murray aus der Weite zugesehen. Nun verdichtet sich die Aufmerksamkeit wieder auf den zweifachen Goldmedaillen-Gewinner bei Olympischen Spielen. Zumal Murray eine definitive Zusage für das am Montag beginnende Wimbledon-Turnier bis dato offen gelassen hat. Der Test gegen Kyle Edmund kommt da gerade zur rechten Zeit.