Mit einer Superbilanz auf dem geliebten Sand hat er sich die Grundlage für eine erfolgreiche Tennis-Saison 2018 geschaffen. Und nun will Dominic Thiem (ATP 7) auch bei den Rasenevents auf der ATP-World Tour für Furore sorgen - gelöst, entspannt, aber gleichwohl mit dem typischen Ehrgeiz, der ihn auszeichnet.
"Ich will in Halle in die entscheidenden Runden kommen. Jeder Matchsieg macht mich glücklich", sagte der 24-jährige Wiener am "Media Day", vor seinem Start in die 26. Auflage des Turniers in Halle.
Thiem, der nach herausragenden Auftritten bis ins French Open-Finale vorstieß und dann erst Sandplatz-König Rafael Nadal unterlag, trifft in der ersten Runde in Halle, Westfalen auf den Qualifikanten Mikhail Youzhny (Montag ab 17.30 Uhr). Keine leichte Situation, so Thiem: "Denn die Jungs haben dann schon zwei Siege in der Tasche, gehen mit Rückenwind ins Hauptfeld."
Dominic Thiem: Beinarbeit muss verändert werden
Thiem geht mit dem Selbstbewusstsein des inzwischen schon erfahrenen Berufsspielers in die kurze, anspruchsvolle Rasenserie - auch wenn ihm die Umstellung von Sand auf die Tennis-Grüns geradezu "radikal" erscheint: "Alles, was auf Sand funktioniert hat, ist auf Rasen wertlos. Vor allem die Beinarbeit muss komplett verändert werden. Rutschen macht keinen Sinn", sagt Österreichs Ass.
Die Vorfreude auf den Einsatz in Halle sei nun "riesengroß", so Thiem, "weil ich mich einfach nicht so sehr unter Druck setze. Ich gehe ziemlich befreit in diese Aufgabe, und das kann einen durchaus weit bringen." Thiem ging auch auf den erneuten Sprung Roger Federers an die Weltranglisten-Spitze ein: "Es ist eine imponierende Leistung, aber man muss ihm dazu kaum noch gratulieren - so oft, wie er schon vorne gestanden hat.
Er ist nun mal auch der beste Rasenspieler aller Zeiten." Um Federer zu schlagen, so Thiem, brauche man in Halle und anderswo einen "Traum-Tag, eine Superleistung": "Da muss alles, absolut alles in einem Match stimmen."
ATP-Tour: Dominic Thiem wünscht sich jüngere Grand-Slam-Sieger
Thiem richtet inzwischen deutlich größere Ansprüche an seine Centre-Court-Auftritte: "Der Erfolg muss immer größer werden, damit ich zufrieden bin", sagt er, "man will ja nicht auf der Stelle treten. Wenn man weit oben steht, wird es natürlich immer schwerer.
Die Schritte werden immer kleiner und anspruchsvoller." Das habe allerdings auch mit dem insgesamt hohen Niveau im modernen Herrentennis zu tun: "Die Dichte ist Wahnsinn", erklärte der Weltranglisten-Siebte, "Schwächen werden dir da nicht mehr verziehen." Thiem hofft, dass eine Wachablösung an der Tennis-Spitze nicht mehr weit entfernt ist: "Es ist Zeit, dass wir Jüngeren mal Grand Slam-Titel gewinnen. Die Abwechslung täte schon gut."