ATP: Spieler des Jahres, Kandidat Nummer zwei - Rafael Nadal

Von Nikolaus Fink
Rafael Nadal konnte 2018 zum elften Mal in Paris triumphieren!
© getty

Die tennisnet-Redaktion macht sich nun auch über die Spieler des Jahres auf der ATP-Tour Gedanken. Der Spanier Rafael Nadal darf in dieser Liste natürlich nicht fehlen.

Cookie-Einstellungen

Rafael Nadals Saison wurde von vielen Verletzungen überschattet. Bei zwei Grand-Slam-Turnieren musste er aufgeben, zudem konnte er aufgrund anhaltender Knieprobleme und einer Bauchmuskelzerrung seit den US Open kein Turnier mehr bestreiten. Dennoch beendete der Spanier die abgelaufene Spielzeit vor allem dank herausragender Sandplatzleistungen auf Position zwei der ATP-Weltrangliste.

Nadal bestritt im gesamten Jahr nur neun Events, konnte von diesen aber fünf gewinnen und somit den Grundstein für eine mehr als solide Spielzeit legen. Nichtsdestotrotz dürfte der Sandplatzkönig zwiegespalten auf das Kalenderjahr 2018 zurückschauen. Immer wieder stoppten kleinere und größere Wehwehchen den Mallorquiner vor dem ganz großen Coup.

Rein spielerisch hätte es für den 32-Jährigen nicht viel besser laufen können, bei ausnahmslos jedem Event, an dem Nadal teilnahm, spielte er auch um den Titel mit. Tennisnet blickt auf die Saison des 17-fachen Grand-Slam-Siegers zurück.

Was spricht für Nadal?

Wie gewohnt war der "King of Clay" auf seinem geliebten Untergrund kaum zu stoppen. Mit Triumphen in Monte Carlo, Barcelona, Rom und Paris unterstrich Nadal seine Ausnahmestellung auf Sand. Einzig Dominic Thiem konnte Rafa bei dessen Heimturnier in Madrid stoppen - ein Ausrutscher, wie sich nur wenige Wochen später im Finale der French Open zeigen sollte. Der Spanier fertigte den Österreicher klar in drei Sätzen ab und feierte seinen insgesamt elften Sieg in Roland Garros.

Es war dies das Highlight der Saison für Nadal, der den Großteil des Jahres zudem die Position als Branchenprimus innehatte und erst kurz vor der Ziellinie von Novak Djokovic abgefangen wurde. Hauptverantwortlich dafür stellte sich im Nachhinein Djokovics Sieg über Nadal im Semifinale von Wimbledon heraus. In einer epischen Partie triumphierte der Serbe mit 10:8 im fünften Durchgang.

Für Nadal war jene Begegnung dennoch Beweis dafür, dass er nach einigen Jahren des Leidens auch auf Rasen immer noch mit den Allerbesten mithalten kann. Das hatte sich bereits im Viertelfinale gegen Juan Martin del Potro gezeigt, in einer wahren Schlacht setzte sich der Mallorquiner in fünf Sätzen durch.

Nadal und die besondere Energie

Immer, wenn es bei den Major-Turnieren dramatisch, emotional und hochklassig wurde, hatte Nadal seine Finger im Spiel. Unvergessen bleibt sein Viertelfinal-Match gegen Dominic Thiem bei den US Open, das von der ATP zurecht zum besten Grand-Slam-Match der Saison gekürt wurde. Auch seine Begegnung gegen Karen Khachanov in der dritten Runde in New York begeisterte die Massen.

Es ist diese besondere Energie, die Nadal Tag für den Tag auf den Platz bringt und des Öfteren für magische Momente sorgt. Neben der Erkenntnis, dass der Weltranglistenzweite nach wie vor auf allen Belägen der Welt absolute Weltklasse ist, dürfte dieser Umstand der nachhaltigste der Saison 2018 sein.

Was spricht gegen Rafa?

Rein spielerisch spricht wenig bis gar nichts gegen den Spanier. Einziges Manko ist seine mangelnde Fitness: Nadal musste sowohl bei den Australian Open als auch bei den US Open seine Titelhoffnungen aufgrund von Verletzungen begraben. Zudem verpasste er die Masters-1000-Turniere in Indian Wells, Miami, Cincinnati, Shanghai und Paris sowie das Abschlussturnier in London.

Mit derartigem Verletzungspech wird es selbst für Nadal schwierig, sich ganz oben festzusetzten und auch zukünftig um die großen Titel mitzuspielen. Bleibt zu hoffen, dass sich der 32-Jährige gut von seiner Knöchel-Operation erholt hat und fit in die kommende Spielzeit starten wird.

Artikel und Videos zum Thema