Davis Cup: Tony Roche - "Zverev und Kyrgios liegt die Welt zu Füßen"

Von Jens Huiber
Tony Roche ist die graue Eminenz im australischen Tennisteam
© Jürgen Hasenkopf

Das australische Davis-Cup-Team ist mit einem beeindruckenden Trainerteam nach Graz gekommen. Mit dabei: Tony Roche, Grand-Slam-Champion und ehemaliger Coach von Ivan Lendl.

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Von Jens Huiber aus Graz

Tony Roche sei eigentlich der heimliche Kapitän des australischen Davis-Cup-Teams, das hat Lleyton Hewitt am Freitag in seiner Pressekonferenz. Die mittlerweile 73-jährige Legende, Sieger der French Open 1966 und ehemaliger Coach etwa von Ivan Lendl, habe allerdings keine Lust, sich ständig vor der versammelten Presse zu erklären.

Nach dem Einschlagen der Australier ist dies anders

tennisnet: Mr. Roche. Dem Doppel kommt für Ihr Team am Samstag nun schon entscheidende Bedeutung zu. Was ist aus Ihrer Sicht wichtig?

Tony Roche: Wir versuchen einfach, ein gutes, solides Doppel zu spielen. Auch wenn wir uns immer noch nicht ganz sicher sind, wer spielen wird. Hauptsächlich geht es aber darum, möglichst viele Punkte zu spielen, weil wir kein reguläres Doppel haben, das auf der ATP-Tour unterwegs ist. Wir müssen also die richtige Kombination finden.

tennisnet: Gegen Deutschland hat Lleyton Hewitt zu Beginn des Jahres noch Matthew Ebden nominiert. Der hat im Sommer ganz gut gespielt. Warum fehlt Ebden im Team?

Roche: Sand ist nicht sein bester Belag. Wir müssen uns daran orientieren, wer wo am besten spielt. Und Ebden findet sich auf Asche nicht so gut zurecht.

tennisnet: Wie schwer ist es aus Ihrer Sicht, dass die australischen Spieler ausreichend Motivation finden? Schließlich werden Sie im kommenden Jahr auf jeden fall in der Weltgruppe spielen.

Roche: Wir wollen immer gewinnen. Wir haben ein neues Team, für das es sehr wichtig ist, einen Sieg einzufahren.

"Für Ivan Lendl wird Disziplin der wichtigste Faktor sein"

tennisnet: Sie kennen Ivan Lendl sehr, sehr gut. Ivan hat eben erst den Posten als Coach von Alexander Zverev übernommen. Was bringt Lendl als Trainer mit?

Roche: Disziplin wird der wichtigste Faktor sein. Und dann harte Arbeit. Ich habe gehört, dass Zverev ein harter Arbeiter ist, aber ich glaube, er wird noch ein wenig härter arbeiten müssen. Vielleicht auch ein wenig mehr Aggressivität im Matchplan. Und die Bilanz von Zverev bei Grand-Slam-Matches war bei weitem nicht so gut wie bei Best-of-Three-Spielen, ich glaube, dass sich Ivan darauf besonders konzentrieren wird.

tennisnet: Von Nick Kyrgios, der hier in Graz fehlt, wird oft gesagt, dass er noch mehr Talent hätte als Alexander Zverev. Wie sehen Sie die beiden im Vergleich?

Roche: Das sind zwei ganz verschiedene Typen von Spielern. Beide sehr jung, beide sehr talentiert. Und beiden liegt die Welt zu Füßen. Sie müssen nur das Beste daraus machen.

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