Am Ende habe sie richtig gutes Tennis gespielt, erklärte Patty Schnyder nach ihrem ersten Erfolg auf der WTA-Tour seit 2011. Damals hatte die Schweizerin in Miami eine sehr junge Madison Keys besiegt. Dass es in Gstaad zu einem am Ende dramatischen 6:4, 6:7 (7) und 7:6 (6) gegen Landsfrau Amra Sadikovic für die 38-Jährige gekommen ist, war allerdings auch darin begründet, dass Schnyder eine 5:2-Führung im zweiten Satz nicht nutzen konnte. Und vier Matchbälle im Tiebreak dieses Durchganges.
Der Aufgalopp für das Heimspiel in Gstaad war für Patty Schnyder nicht zufriedenstellend verlaufen, bei den Reinert Open musste sie sich in der letzten Woche bereits zum Auftakt der österreichischen Nummer eins Barbara Haas geschlagen geben. Letztere ist ebenfalls erfolgreich in das Turnier in der Schweiz gestartet, steht wie Schnyder in Runde zwei.
Fünf Matchbälle abgewehrt
"Es fühlt sich ziemlich cool an", sagte Schnyder, die als Karriere-Höhepunkt schon einmal die Nummer sieben der Welt war. "Aber das Match war ziemlich verrückt. Ich habe nicht viele Matches wie dieses gespielt." Zumal Sadikovic im dritten Satz ihrerseits fünf Matchbälle nicht nutzen konnte.
Als nächste Aufgabe wartet für Patty Schnyder nun Antonia Lottner. Die deutsche Qualifikantin musste ebenfalls einen Krimi überstehen, besiegte Lokalmatadorin Viktorija Golubic mit 5:7, 6:4 und 7:6 (6). Schnyder und Lottner waren sich im vergangenen Jahr bei einem ITF-Turnier gegenübergestanden, mit dem besseren Ende für die Schweizerin. Danach startete Lottner allerdings eine Serie von 13 aufeinanderfolgenden Siegen, die ihr auch zwei Titel einbrachten.
"Bevor sie ihren Lauf gestartet hat, habe ich Antonia geschlagen", so Schnyder weiter. "Man kann also sagen: Nachdem ich sie geschlagen habe, hat sie begonnen zu gewinnen. Wir werden sehen. Sie baut manchmal Fehler ein, man muss variantenreich spielen, weil sie einen mächtigen Aufschlag und starke Grundschläge hat."
Hier die Ergebnisse im Einzel aus Gstaad