Sportlerin des Jahres: Zweiter Titel nach 2016 für Angelique Kerber?

Von Ulrike Weinrich
Angelique Kerber, WTA
© getty

Der Countdown läuft: Vieles spricht dafür, dass Angelique Kerber am Sonntag im Kurhaus in Baden-Baden zum zweiten Mal nach 2016 zu Deutschlands Sportlerin des Jahres gekürt wird. Alexander Zverev indes hat bei der Männer-Wahl nur Außenseiterchancen. Was nicht zuletzt an seinem "späten" Erfolg in London liegen dürfte.

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Am Sonntag wird Angelique Kerber die Saison-Vorbereitung mit ihrem neuen Coach Rainer Schüttler kurz unterbrechen und zusammen mit ihrem Manager Aljoscha Thron südwärts fahren. Auf der Reise am dritten Advent über die A5 Richtung Baden-Baden bleibt für das eingespielte Duo vielleicht noch einmal Gelegenheit, in entspannter Atmosphäre und bei angesagtem Schneefall die Saison 2018 Revue passieren zu lassen.

Die Jubelszene nach dem Matchball ist allgegenwärtig

Es war ein besonderes Jahr für Kerber. Ein Jahr, in dem sie sich auf dem heiligsten aller Tennis-Courts ihren Kindheitstraum erfüllte und dadurch ein Stück weit unsterblich wurde. Zumindest als Sportlerin.

Und es war ein Jahr, in dem sie sich von Platz 21 auf Rang 2 der Bestenliste zurückkämpfte. Wieder mal so ein Comeback der "Marke Kerber", das vom Wimbledon-Triumph am 14. Juli gekrönt wurde.

Auch am Sonntag wird Kerber noch einmal die Sequenzen zu sehen bekommen, die sich nicht nur bei den Tennis-Fans ins Gedächtnis eingebrannt haben. 6:3, 5:3, 40:30 - erster Matchball für die Kielerin gegen Serena Williams. Sie schlägt auf...und der Rückhandreturn der Amerikanerin landet im Netz.

Kerber lässt sich rücklings auf den Centre Court fallen, die Zeit bleibt stehen, die Wimbledonsiegerin verharrt auf dem Boden mit Blick gen Himmel - so wie sie es schon zuvor bei ihren Major-Coups in Melbourne und New York 2016 getan hat.

Zeit vergeht, Menschen verändern sich, aber der Ausdruck von Gefühlen, tief aus dem Innersten, bleibt oft gleich. Oben in der Box kann Mutter Beata die Tränen nicht mehr zurückhalten.

Biathletin Laura Dahlmeier als größte Konkurrentin

Rund fünf Monate später spricht einiges dafür, dass Kerber am Sonntag im mondänen Benazetsaal des Kurhauses in Baden-Baden (22.15 Uhr/ZDF) zum zweiten Mal nach 2016 zur "Sportlerin des Jahres" gekürt wird. Größte Konkurrentin bei der traditionellen Journalistenwahl ist Biathletin Laura Dahlmeier, Doppelolympiasiegerin von Pyeongchang 2018 und Sportlerin des Jahres 2017.

Rund 3000 Mitglieder des Verbandes Deutscher Sportjournalisten waren stimmberechtigt und analysierten neben den Leistungen der Kandidaten auch deren Haltung und Fairplay. Bis zum 30. November konnte gewählt werden.

Zverev als "Opfer" seiner "späten" Tat?

Favorit bei der Wahl zum "Sportler des Jahres" dürfte "Eisenmann" Patrick Lange sein, der seinen Titel beim legendären Ironman auf Hawaii im Oktober verteidigte. Alexander Zverev, durchaus ein Anwärter für's Treppchen, könnte ein "Opfer" der "späten" Tat sein.

Als sich der 21-Jährige Mitte November in der 02-Arena in London zum ATP-Weltmeister krönte, hatten etliche Medienvertreter wohl schon ihre Abstimmung zum "Sportler des Jahres" vorgenommen. Bereits auf der von der Internationalen Sport-Korrespondenz (ISK) erstellten Vorschlagsliste, die an die Journalisten verschickt wurde, aber nicht bindend ist, war Zverev nicht zu finden.

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