SPOX: Hallo Daniel. Sie wirkten in den letzten Wochen aufgrund Ihrer Probleme mit der Authority häufiger wütend. Ist es an der Zeit, dass Sie Ihre Behandlung bei Dr. Shelby wieder aufnehmen?
Daniel Bryan: Das könnte gut sein (lacht). Man kann eben nur eine bestimmte Menge an Nackenschlägen wegstecken, bevor man selbst zurück schlägt.
SPOX: Vermissen Sie Dr. Shelby?
Bryan: Na klar, er ist urkomisch! Es war toll, Zeit mit ihm zu verbringen.
SPOX: Bitte erzählen Sie uns, wie Sie zum Wrestling gekommen sind und was Sie veranlasst hat, sich dafür zu entscheiden.
Bryan: Ich habe mich bei Shawn Michaels' Wrestling-Schule angemeldet, als ich 18 Jahre alt war, da ich schon seit meiner Kindheit Wrestlingfan war und das schon immer machen wollte. Leute wie Dean Malenko, Eddie Guerrero und Rey Mysterio haben mich erkennen lassen, dass es auch jemand mit meiner Größe schaffen kann. Ich bin eben nur 1,73 Meter groß und wiege unter 90 Kilogramm. Rey ist gerade mal 1,60 Meter groß und wiegt nur 70 Kilo und wenn er da rausgehen und das durchziehen kann, kann ich es auch. Diese Leute waren sehr inspirierend für mich.
SPOX: Sie haben Shawn Michaels schon angesprochen - sind er und William Regal Ihre großen Vorbilder?
Bryan: Shawn Michaels war maßgeblich beteiligt, denn er hat mir die Basics beigebracht, als ich seine Schule besuchte. Aber als ich anfing, regelmäßig zu wrestlen, zog ich nach Memphis und begann, mit William Regal zu trainieren. Mein Stil ähnelt seinem deutlich mehr als dem von Shawn Michaels. William Regal war der bestmögliche Mentor, denn während meiner gesamten Zeit als Indy-Wrestler hat er mich stets angerufen oder mir SMSen geschrieben, um zu fragen, wie es bei mir läuft oder weil er meine Matches sehen wollte. Er gab mir Feedback zu meinen Matches und beschaffte mir meinen ersten Auftritt in England, wo ich für Brian Dixon (All Star Wrestling, Anm. d. Red.) antrat, sowie die Gelegenheit, hier in Deutschland zu wrestlen. All diese Gelegenheiten verdanke ich William Regal. Selbst heute ist die erste Person, von der ich mir nach jedem Match Ratschläge hole, William Regal. Er ist eine großartige Bezugsquelle.
SPOX: Sie haben Ihre Zeit in England und Deutschland schon erwähnt, waren unter anderem auch in Japan aktiv. Welchen Einfluss hatten diese Erfahrungen, die Sie auf der ganzen Welt sammeln konnten, auf Ihre Karriere und Ihren Stil im Ring?
Bryan: Es macht dich einfach selbstbewusst, in jeder Situation. Heute sind wir beispielsweise in München, gestern Abend in Glasgow, nächste Woche in England und danach geht es wieder zurück in die verschiedensten Ecken der Vereinigten Staaten. Jedes Mal, wenn wir an einen dieser Orte kommen, unterscheidet sich das Publikum vom letzten und du musst für dieses bestimmte Publikum wrestlen. Manche Leute gehen raus und wrestlen immer den gleichen Stil, aber ich bevorzuge es, mich dem, was die Fans mögen, anzupassen. Wenn ich merke, dass es ihnen gefällt, mache ich weiter und besitze auch überall, wo ich hinkomme, das nötige Selbstbewusstsein, da ich eben schon in Mexiko, Japan, Kanada, Europa und vielen anderen Gegenden gewrestlet habe. Das macht mich einfach zu einem vielseitigen Wrestler.
SPOX: Wie war es für Sie, unlängst mit Ihrem Mentor Shawn Michaels vor laufenden WWE-Kameras zu arbeiten?
Bryan: Oh mein Gott, das war so cool! Man vergisst fast, dass jemand anwesend ist, wenn er beispielsweise den Referee gibt, aber die nächste Nacht bei Raw war einfach großartig; und nicht nur das, denn meinen Mentor zum Abklopfen zu zwingen, war auch ziemlich cool.
SPOX: Ist Shawn Ihr Traumgegner für ein mögliches WresteMania-Match, oder würden Sie jemand anderen vorziehen?
Bryan: Nein, es ist definitiv Shawn Michaels. Nicht nur, weil er mich trainiert hat, sondern auch, weil Shawn Michaels einfach der Beste ist. Er ist einfach der vielseitigste Wrestler aller Zeiten. Im Ring ist er ein fesselnder Charakter - in der Hinsicht gibt es einfach keinen, der ihm das Wasser reichen kann - und hat eine Verbindung mit dem Publikum wie kein Zweiter. Meiner Meinung nach ist Shawn klar der Beste.