SK Sturm Graz atmet nach Sieg gegen Hartberg auf: "War eine richtige Reaktion"

Von APA
Kiril Despodov jubelt.
© GEPA

Die Spieler des SK Sturm haben angedrohte Konsequenzen gerade noch vermieden. "Es wird jetzt nicht sofort den großen Umbruch geben. Bei einem Sieg in Hartberg und mit dieser Leistung ist das nicht nötig", sagte Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker nach dem späten 2:1-Derbysieg am Sonntagabend. "Wir werden die Saison mit der bestmöglichen Mannschaft zu Ende spielen."

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Schicker hatte zuletzt das vorzeitige Meisterschaftsende für manchen Akteur in Aussicht gestellt, sollte die Hartberg-Partie erneut danebengehen. "Wie wir aber gespielt haben, war eine richtige Reaktion, mit Leidenschaft und Herz und richtig aggressiv nach vorne. Ich bin sehr glücklich, dass die Mannschaft in einer so schwierigen Phase gezeigt hat, dass mit Sturm noch zu rechnen ist", sagte Schicker zur APA.

Der 33-Jährige wollte nach dem Lebenszeichen "nicht himmelhochjauchzend" sein, sah sich in seinem Warnschuss aber bestätigt. "Es war wichtig, klare Worte zu finden. Damit die Mannschaft weiß, dass ich am Trainer festhalte und von ihr eine Reaktion fordere."

Sturm in der "Fußball-Scheißgasse"

Die kam zunächst in Form eines schwachen Beginns samt Rückstand (Tobias Kainz/9.), dann aber als Leistungssteigerung und Freistoß-Doppelpack von Kiril Despodow (85., 88.). Schicker: "Man hat gesehen, dass wir in der sogenannten Fußball-Scheißgasse sind. Gerade ein Sieg, den man so spät einfährt, kann unheimlich viel Kraft geben."

Der Kurzzeit-Sportchef war froh, dass ihm der bulgarische Teamspieler unpopuläre Maßnahmen ersparte. "Im Fußball zählen letztendlich schon die Ergebnisse, trotz einer guten Leistung wären wir dann zu weit weggewesen. Ich hätte eine schwierige Entscheidung vor mir gehabt." Die Zukunft einiger Protagonisten wollte Schicker, kurz nachdem die ersten Punkte in der Meistergruppe eingefahren waren, nicht öffentlich besprechen. Jeder Kaderspieler habe nach wie vor die Möglichkeit, "für eine Vertragsverlängerung aufzuzeigen".

Selten im Saisonverlauf konnten die Grazer einen Rückstand drehen. "Wir müssen den Schluss daraus ziehen, dass es nur über ein gutes Kollektiv geht, das immer an den Sieg glaubt", meinte Kapitän Stefan Hierländer.

SK Sturm Graz: Kampf um Europacup-Ticket

Das Ziel Europacup liegt wieder in Schlagdistanz. Auf den Fünften Hartberg fehlt ein Punkt, selbst Platz drei, der die Teilnahme an der Europa-League-Gruppenphase bedeuten würde, ist sechs Runden vor Schluss nur vier Punkte entfernt. Dafür müsste Sturm aber regelmäßiger anschreiben. Der zweite Sieg aus den jüngsten zehn Spielen hellte die Bilanz nur unwesentlich auf.

Trainer Nestor El Maestro wurde im ersten Spiel seiner Sperre nach Schiedsrichter-Beleidigung erfolgreich durch seinen Co-Trainer und jüngeren Bruder Nikon vertreten. Dem 27-Jährigen stand assistierend Günther Neukirchner zur Seite, Nikon El Maestro soll auch für das anstehende Doppel gegen den LASK sowie auswärts beim WAC "der Chef für 90 Minuten" sein, wie Schicker betonte.

Der Jung-Trainer erklärte danach: "Nach drei Spielen kommt der Chef zurück und dann wird es noch besser werden. Wir sind guter Dinge, dass wir einen Europacupplatz erreichen."

Beim Lokalrivalen ärgerte sich Trainer Markus Schopp über fahrlässigen Chancen-Umgang. "Dann ist es irgendwo nicht unverdient, wenn sie am Schluss zwei Tore machen." Der ausgeglichene Sturm-Kader habe letztlich über den Ausgang mitentschieden, meinte die Sturm-Ikone. "Wir haben heute gegen eine Mannschaft gespielt, die in einer schweren Phase ist, aber trotzdem über unglaubliche Spieler verfügt."

Bundesliga: Tabelle der Meistergruppe

PositionTeamSpSUNTPt
1.FC Red Bull Salzburg26186290:2836
2.SK Rapid Wien26147554:2929
3.RZ Wolfsberg26126858:3723
4.LASK26174555:2922
5.TSV Hartberg261051143:6120
6.SK Sturm Graz261051141:4019
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