"Magath ist extrem hart"

Von Interview: Stefan Rommel
Schaefer, Marcel, Wolfsburg
© Getty

1:0 im UEFA-Cup, 3:0 in der Bundesliga und 7:0 im DFB-Pokal. Der als großer Geheimfavorit gestartete VfL Wolfsburg kommt nach holprigem Start langsam ins Rollen. Immer mittendrin: Marcel Schäfer. Trotz hochkarätiger Konkurrenz hat sich der Linksverteidiger auch in dieser Saison wieder fest ins Team gespielt.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Im SPOX-Interview spricht der 24-Jährige über Trainer Felix Magath, den anstrengenden Tanz auf drei Hochzeiten und persönliche Ziele.

SPOX: Herr Schäfer, ein glatter 7:0-Sieg, Wolfsburg ist eine Runde weiter. War's wirklich so einfach, wie es von außen gewirkt hat gegen diesen Gegner?

Marcel Schäfer: Oberneuland war ein unangenehmer Gegner, bei dem man natürlich als Bundesligist nur verlieren kann. Wir haben aber von der ersten Minute an konsequent nach vorne gespielt und unsere Chancen gleich genutzt. Nach der Halbzeit war es mit einem 3:0 im Rücken natürlich super zu spielen.

SPOX: Der VfL spielte zuletzt groß auf. Dabei wurden vor der Saison noch Startschwierigkeiten vermutet, bei den vielen Zugängen...

Schäfer: Wir hatten das Glück, dass wir alle zusammen die Vorbereitung voll durchziehen konnten. Das bringt jetzt Kräfte, wir profitieren davon ungemein. Gegen den HSV gehen wir topfit ins Spiel und gewinnen das Spiel schon in der ersten Halbzeit.

SPOX: Trainer Felix Magath lässt öfter mal rotieren, eine echte Stammelf gibt es anscheinend noch nicht?

Schäfer: Im Moment ist es völlig okay, dass auch andere zum Zug kommen. Vor allem natürlich in so einem Pokalspiel. Dafür haben wir schließlich einen ausgeglichenen Kader. Da können ruhig auch mal andere Spieler spielen.

SPOX: Sie durften zur Abwechslung mal wieder im linken Mittelfeld ran. Gefällt es Ihnen dort überhaupt?

Schäfer: Ich kenne das ja schon aus der letzten Saison. Ich fühle mich links in der Viererkette wohl, aber auch im Mittelfeld. Hauptsache ist, dass ich spiele. Wobei meine Stammposition schon links hinten ist.

SPOX: Aber das Hintertürchen linkes Mittelfeld lassen Sie sich offen?

Schäfer: Es kann nur gut sein für einen Spieler, wenn er flexibel einsetzbar ist.

SPOX: Gutes Stichwort. Offenbar kommt die Dreierkette wieder in Mode. Wird im Training auch mal in einer Dreierkonstellation in der Abwehr geübt?

Schäfer: Nein, damit hatten wir noch gar keinen Kontakt. Und das wird wohl auch so bleiben. Wir bleiben beim guten alten 4-4-2, damit sind wir doch sehr gut gefahren.

SPOX: Nach dem Pokalspiel sind auch die kommenden drei Aufgaben in der Bundesliga und im UEFA-Cup alle auswärts - ein Problem?

Schäfer: Das Programm ist knackig: In Karlsruhe, dann im UEFA-Cup in Bukarest und dann auf Schalke. Aber letzte Saison haben wir auswärts viele Punkte geholt und waren insgesamt sehr erfolgreich. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir auch das meistern werden.

SPOX: So wie Sie den Sprung von der 2. Liga in die Bundesliga geschafft haben...

Schäfer: So hatte ich mir das vorgestellt und erwünscht. Jetzt gilt es aber, dran zu bleiben und eine gewisse Konstanz in meine Leistungen zu bringen. Ich denke, da bin ich auf einem guten Weg. Aber ich muss das auch eine ganze Saison lang durchhalten.

SPOX: Wie wichtig ist Felix Magath bei diesem Vorhaben?

Schäfer: Er ist ja nicht nur für mich und meine Entwicklung zuständig. Er fördert und fordert junge Spieler. Sein Training ist bekanntermaßen extrem hart. Aber letztlich ist es genau das, wovon man dann später auch profitiert. Er hat unheimlich viele Erfahrungen gesammelt in seiner Karriere, als Spieler und Trainer. Als junger Profi kann man von ihm schon sehr viel lernen.

SPOX: Ganz ehrlich: Denken Sie ab und an auch mal an die Nationalmannschaft?

Schäfer: Natürlich ist es das Ziel eines jeden Spielers, für sein Land zu spielen. Aber nach dem so genannten ersten Lehrjahr letzte Saison will ich mich erst einmal etablieren und weiter gute Leistungen bringen. Was dann kommt, wird man sehen. Aber im Moment denke ich nicht ans Nationalteam.

Artikel und Videos zum Thema