ABWEHR
- Personal: David Alaba (28/Vertrag bis 2021), Niklas Süle (25/Vertrag bis 2022), Jerome Boateng (32/Vertrag bis 2021), Tanguy Nianzou (18/Vertrag bis 2024), Chris Richards (20/Vertrag bis 2023/bis Saisonende an TSG Hoffenheim verliehen), Lars Lukas Mai (20/Vertrag bis 2023/bis Saisonende an Darmstadt 98 verliehen), Alphonso Davies (20/Vertrag bis 2025), Lucas Hernandez (24/Vertrag bis 2024), Benjamin Pavard (24/Vertrag bis 2024), Bouna Sarr (29/Vertrag bis 2024)
- Sicher weg: Alaba
- Fragezeichen: Süle, Boateng, Mai, Chris Richards, Hernandez, Sarr
- Kandidaten: Dayot Upamecano (22/RB Leipzig/Vertrag bis 2023), Eder Militao (23/Real Madrid/Vertrag bis 2025), Pau Torres (24/FC Villarreal/Vertrag bis 2024), Omar Richards (22/FC Reading/Vertrag bis 2021), Luca Netz (17/Hertha BSC/Vertrag bis 2023)
Situation:
- Alaba verabschiedet sich (voraussichtlich in Richtung Madrid), Boatengs Vertrag läuft aus. Jedoch: Der Weltmeister von 2014 spielt eine gute Saison, zuletzt sprach sich Angreifer und Weltmeisterkamerad Thomas Müller für eine Vertragsverlängerung aus. Auch Trainer Hansi Flick gilt als Boateng-Befürworter, nach Informationen von SPOX und Goal würde er Boateng unabhängig von weiteren Vertragsverlängerungen und Zugängen verlängern. Auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sagte nun bei Sky: "Wir haben Bedarf, dass wir diese Lücke, die David hinterlässt, schließen. Wir müssen nicht jetzt schon Dinge entscheiden, die zum 1. Juli fällig sind. Ich finde, dass Jerome eine gute Saison spielt". Entscheidende Gespräche mit Boateng sind für März geplant. Rein sportlich spricht eigentlich wenig gegen eine Verlängerung, allerdings dürften sich die derzeit kaum in der Innenverteidigung zum Zug kommenden Süle und Hernandez nicht ewig hinten anstellen wollen. Zudem soll Talent Nianzou nach seiner Seuchen-Saison mit zwei schweren Oberschenkelverletzungen den Sprung in die erweiterte Stammelf schaffen.
Sollte Boatengs Vertrag noch mal verlängert werden, wäre ein Abgang von Süle oder Hernandez nicht mehr gänzlich auszuschließen. Hernandez etwa spielte schon vor der aktuellen Saison mit Wechselgedanken, blieb letztlich aber geduldig, weil Flick ihm mehr Einsätze versprach. Derzeit ist Hernandez weder in der Innenverteidigung, noch auf der linken Außenverteidigerposition erste Wahl. Und Süle wird immer wieder Interesse an einem Transfer in die Premier League nachgesagt.
Upamecano: Salihamidzic hinterlässt guten Eindruck
- Egal, wie die Telenovela um Boateng, Süle und Hernandez auch endet: Allen Verantwortlichen ist klar, dass wegen des bevorstehenden Alaba-Abgangs noch ein Top-Innenverteidiger an die Isar kommen muss. Ganz oben auf der Wunschliste: Upamecano. 42,5 Millionen Euro beträgt die festgeschriebene Ablösesumme des Franzosen. "Eine Wahnsinnssumme in Corona-Zeiten", sagte sein Berater Volker Struth am Sonntag im Sport1-Doppelpass. Zu wahnsinnig für die finanziell klammen Spanier. Somit müssen sich die Bayern laut Struth nur noch gegen zwei Vertreter aus der englischen Premier League behaupten.
Nach dem jüngsten Treffen von Struth und dessen Partner Sascha Breese mit FCB-Sportvorstand Salihamidzic nimmt ein Upamecano-Wechsel innerhalb der Bundesliga aber immer konkretere Formen an. Denn: "Salihamidzic gibt sich wirklich Mühe und hat die richtige Temperatur in den Gesprächen gefunden", so Struth, der eine zeitnahe Entscheidung erwartet. Interessant: Vergangene Woche hieß es aus dem Umfeld von Upamecano noch, dass sich der Spieler mit seiner Wahl Zeit lassen wolle. Ein Beleg dafür, dass "Brazzo" und Co. aufs Gaspedal drücken - die Upamecano-Verpflichtung hat für sie höchste Priorität. Sollte der Deal scheitern, müsste eine Alternative her. Mit den Beratern von Reals Militao gab es nach Informationen von SPOX und Goal zwar eine Kontaktaufnahme, aber keine konkreten Gespräche. Ein weiterer möglicher "Notfallkandidat": Pau Torres von Villarreal. Klar ist: Mit Eigengewächs Mai planen die Bayern trotz guter Leistungen in Darmstadt weiterhin nicht. Eine erneute Leihe ist denkbar. - Auch auf den defensiven Außenbahnen könnte sich noch etwas tun. Das Rechtsverteidiger-Duo Pavard-Sarr genügt auf Dauer nicht den höchsten Ansprüchen, insbesondere Sarr enttäuscht. Ob die Bayern ihn trotz seiner langen Vertragslaufzeit loswerden? Völlig offen, genauso wie die Personalien Chris Richards und Omar Richards.
Chris Richards, der hinten links wie hinten rechts einsetzbare US-Amerikaner, wechselt erst einmal bis zum Ende der aktuellen Saison per Leihe zu seinem alten Fürsprecher Sebastian Hoeneß nach Sinsheim, könnte dort womöglich aber länger bleiben, wenn er seine Sache gut macht. Und Omar Richards, nicht verwandt oder verschwägert mit dem US-Boy, Linksverteidiger des englischen Zweitligisten FC Reading, könnte zum neuen Backup von Davies aufsteigen, sollte Hernandez entweder gehen oder aber vorzugsweise für die Innenverteidigung eingeplant werden. Eine Alternative zu Richards wäre Hertha-Talent Netz. Dem kicker zufolge beschäftigen sich die FCB-Bosse mit dem 17-Jährigen.