Die Bayern sind bereit - für das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League am Mittwoch bei Titelverteidiger Inter Mailand, das Topduell in der Bundesliga gegen Spitzenreiter Borussia Dortmund und das DFB-Pokal-Halbfinale gegen Schalke 04.
Doch gleich zum Auftakt dieser entscheidenden Wochen droht mit Gomez einer der wichtigsten Spieler auszufallen. Der Angreifer hat in Mainz erneut einen Schlag auf sein bereits lädiertes Sprunggelenk abbekommen. "Wir müssen abwarten, ob er spielen kann", sagte Trainer Louis van Gaal.
Bereit für Revanche gegen Inter
Umso mehr wird es wieder auf das Traumduo "Robbery" ankommen. "Mit Arjen Robben und Franck Ribery haben wir nach vorne eine ganz andere Qualität. Die beiden können uns genial einsetzen", sagte Müller treffend. Ribery und Robben waren an den ersten beiden Toren durch Bastian Schweinsteiger (9.) und Müller (50.) maßgeblich beteiligt und verliehen den Offensivaktionen der Bayern die Prise Extraklasse.
Das Mainzer Bruchwegstadion verließen Ribery und Robben ebenso ohne Kommentar wie der genüsslich schweigende Bayern-Präsident Uli Hoeneß. Doch in Mailand brennen das kongeniale Duo und das gesamte Münchner Starensemble auf Revanche für die Endspiel-Niederlage im vergangenen Jahr.
"Das Selbstvertrauen ist da. Wir wollen gewinnen. Etwas anderes zu behaupten, wäre Quatsch", sagte Müller. Gomez, der sein 18. Saisontor (77.) markierte, fügte hinzu: "Wir wollen in die nächste Runde."
Keine Kampfansage an Dortmund
Auch Sportdirektor Christian Nerlinger äußerte sich mit Blick auf Mailand "sehr zuversichtlich". An eine Titelverteidigung in der Liga glaubt er bei 13 Punkten Rückstand auf Dortmund aber nicht mehr.
"Da muss man einfach auch mal gratulieren. Eine Verbalattacke ist nicht angebracht", sagte Nerlinger vor dem Duell mit dem BVB am kommenden Samstag: "Der zweite Platz ist uns sehr wichtig, darauf konzentrieren wir uns - und wir machen einen sehr stabilen Eindruck."
Wie wertvoll insbesondere Robben ist, zeigt die Rückrunde. Mit dem niederländischen Vize-Weltmeister, der in der Hinrunde komplett ausgefallen war, haben die Bayern als bestes Team 2011 vier Siege und ein Unentschieden erzielt. In Mainz ließ er sich nach einer Sehnenverletzung im Training auch nicht von einer Schiene am kleinen Finger der rechten Hand abhalten.
Einzige Wermutstropfen waren die Verletzung von Gomez und Torhüter Thomas Kraft, der nach einem Zusammenprall mit dem Mainzer Petar Sliskovic zur Pause mit einer Prellung am Kopf ausgewechselt werden musste. "Er ist noch immer ein bisschen von dieser Welt verschwunden", sagte Bayern-Trainer Louis van Gaal: "Ich denke aber, dass sein Einsatz in Mailand kein Problem sein wird. Er ist unsere Nummer eins."
Mainz zeigt sich kämpferisch
Während van Gaal "mit dem Ergebnis und der Leistung sehr zufrieden" war und nur die Chancenverwertung monierte, zeigten sich die Bayern-Stars trotz des hochverdienten Sieges selbstkritisch. "Es war noch nicht alles Gold, was glänzte", sagte Gomez.
Müller führte das zum Teil leichtfertige Verhalten in der Defensive als Kritikpunkt an. So musste Kraft gegen Andre Schürrle (42.) ebenso retten wie der eingewechselte Jörg Butt (67.).
Die Mainzer, die das Hinspiel in München 2:1 gewonnen hatten, boten vor 20.300 Zuschauern zwar einen großen Kampf, müssen aber weiter auf den ersten Heimsieg seit dem 26. November 2010 warten. Sami Allagui (83.) gelang nur noch das Ehrentor für die Rheinhessen, die auf Platz fünf bleiben.
"Ich wäre mit der Chancenverwertung der Bayern schon zufrieden gewesen. Das zieht sich durch unsere ganzen Spiele der Rückrunde", sagte FSV-Trainer Thomas Tuchel. Jung-Nationalspieler Schürrle gab sich kämpferisch. "Die Mannschaft hat Charakter. Wir sind häufiger nach Nackenschlägen aufgestanden", sagte der beste Mainzer: "Wir werden dafür sorgen, dass der Knoten platzt und die Punkte wieder fließen."
Mainz - Bayern: Daten zum Spiel