Estland - Irland 0:4 (0:1)
Tore: 0:1 Andrews (13.), 0:2 Walters (67.), 0:3, 0:4 Keane (71., 88/Elfmeter)
Gelb-Rote Karte: Andrey Stepanov (34./Estland), Raio Piiroja (76./Estland)
Reaktionen:
Giovanni Trapattoni (Trainer Irland): "Die Katze steckt im Sack, aber der Sack ist noch nicht zugebunden. Dieser Sieg ist einer der größten in meiner Karriere, denn ich musste hier eine neue Mannschaft aufbauen."
Robbie Keane (Spieler Irland): "So ein Ergebnis hatten wir nie und nimmer erwartet."
"Trap, il gatto è nel sacco." Die Katze ist im Sack. Mit Giovanni Trapattonis leicht abgewandelter Lieblingsredewendung betitelte die "Gazzetta dello Sport" den klaren Erfolg der Iren über Estland. Und die größte italienische Sporttageszeitung hat damit durchaus Recht. Nach dem Trauma aus dem vorletzten Jahr, als ein Handspiel von Thierry Henry den Iren die WM-Qualifikation zunichte machte, haben Trapattoni und Co. die Tür zur EM schon meilenweit aufgestoßen.
Das lag einerseits an der guten Leistung der Iren. Andererseits lief auch alles gegen den Gastgeber. Zwei Platzverweise, ein Elfmeter gegen sich - gegen so viel Pech und Unvermögen konnten selbst die Esten nichts machen.
Zudem hatte der Gastgeber zu Beginn deutlich mit den Nerven zu kämpfen. Überraschenderweise besannen sich die Esten allerdings nach dem frühen Rückstand eines Besseren und hätten durch Konstantin Vassiljev fast den Ausgleich erzielt. Sein Heber tropfte allerdings nur auf das Tornetz.
Bis zum ersten Platzverweis hielt Estland weiter gut mit. Shay Given konnte sich nicht über zu wenig Arbeit beschweren. Allerdings hatten die Esten ihrerseits auch enorme Flankenläufen von Aiden McGeady, der ein ums andere Mal Estlands Abwehr durchbrach.
Bevor der Gastgeber in der zweiten Hälfte erneut Höhenluft schnuppern konnten, sorgten Jon Walters und Robbie Keane sowie ein weiterer Platzverweis für die Entscheidung. Durch den deutlichen Erfolg dürfen sich die Iren wohl mal wieder auf ein großes Turnier freuen.
Tschechien - Montenegro 2:0 (0:0)
Tore: 1:0 Pilar (63.), 2:0 Sivok (92.)
Reaktionen:
Michal Bilek (Trainer Tschechien): "Ich bin sehr zufrieden. Wir müssen diese Leistung aber am Dienstag wiederholen."
Tradition verpflichtet: Seit 1996 haben sich die Tschechen für jede EM-Endrunde qualifiziert. Und es deutet vieles darauf hin, als würde sich diese Reihe fortsetzen. Zumindest im Hinspiel wurde das Team von Trainer Michal Bilek ihrer Favoritenstellung gerecht.
Von Anfang an entwickelte sich in der Generali Arena von Prag eine muntere Partie. Auf beiden Seiten gab es hochwertige Chancen, doch sowohl Jan Rezek als auch Mirko Vucinic scheiterten in der Anfangsphase kläglich.
Bis zur Hälfte übernahm Tschechien immer mehr die Kontrolle über die Partie und drängte Montenegro in die Defensive. Allein: Etwas Zählbares ließ weiter auf sich warten. Zu Beginn der zweiten Hälfte hätte sich diese Nachlässigkeit fast gerächt. Simon Vukcevic zirkelte den Ball genau in die rechte untere Ecke. Im letzten Moment konnte Torwart Petr Cech, der nach seinem Nasenbeinbruch mit einer speziellen Helm-Maske-Kombination spielte, die Kugel noch um den Pfosten lenken.
Der drohende Rückstand war wie ein Weckruf für den Gastgeber, der sich wieder auf seine Stärken besann und in der 63. Minute belohnt wurde. Vaclav Pilar zog von links in die Mitte und zimmerte den Ball aus 18 Metern ins rechte Eck.
In der Schlussphase warf Montenegro alles nach vorne, womit sich Räume für die Tschechen eröffneten. Nachdem dem Gastgeber zuerst noch ein Elfmeterpfiff nach einem klaren Handspiel von Milorad Pekovic verwehrt wurde, sorgte Tomas Sivok nach einem Rosicky-Freistoß in der Nachspielzeit für die Entscheidung. Durch das weitere Gegentor gilt für Montenegro im Rückspiel nur ein Motto: Volle Kraft voraus!