Stichwort Monaco. Gab es vergangenen Sommer eigentlich noch andere Interessenten?
Volland: Ich habe mich relativ früh auf Monaco festgelegt, weil das Gesamtpaket für mich einfach gestimmt hat. Da wäre bestimmt noch das eine oder andere Angebot reingeflattert, weil ich nur noch ein Jahr Vertrag in Leverkusen hatte. Aber es war aus sportlicher Sicht definitiv genau der richtige Schritt für mich. Außerdem lässt es sich in Monaco sehr gut leben. Meine Familie fühlt sich dort ebenfalls sehr wohl.
Eine Bundesliga-Rückkehr kommt für Sie also erstmal nicht in Frage?
Volland: Nein, daran verschwende ich aktuell keine Gedanken, ich bin bei der Nationalmannschaft und die Europameisterschaft läuft. Ich habe ja auch noch drei Jahre Vertrag in Monaco.
Wie kommen Sie mit Niko Kovac klar?
Volland: Niko Kovac ist ein Top-Trainer. Wir haben sehr viel Detailarbeit betrieben und im physischen Bereich hart geackert. Auch abseits des Platzes ist er ein super Typ, der immer ein offenes Ohr hat. Wir hatten neben dem sportlichen Erfolg auch eine sehr gute Zeit mit dem ganzen Trainerteam.
DFB-Team: Volland spricht über seine Kindheitshelden
In der französischen Liga geht es ähnlich robust zu wie in der Bundesliga. Welcher Verteidiger hat es Ihnen in Ihrer ersten Saison am schwersten gemacht?
Volland: Da gab es einige unangenehme Gegenspieler, zum Beispiel Marcelo von Olympique Lyon.
Gibt es auch einen Mitspieler, der Sie bei Monaco oder einer Ihrer anderen Karriere-Stationen besonders beeindruckt hat?
Volland: Ja, Roberto Firmino in meinem letzten Jahr in Hoffenheim. Aber auch hier bei der Nationalmannschaft kann man durch die Bank jeden nennen. Das sind alles so krasse Spieler. Es macht echt Spaß, man kann sich im Training tatsächlich noch Sachen abschauen.
Von welchem Stürmer haben Sie sich in Ihrer Jugend etwas abgeschaut?
Volland: Michael Ballack war das Idol meiner Kindheit. Zu Ronaldinho, als er noch bei Barca gespielt hat, habe ich auch aufgeschaut. Ein klassischer Stürmer? Ronaldo und Thierry Henry - das waren schon Spielertypen, die ich krass fand. Aber so richtig abgeschaut habe ich mir nichts. Man muss ja seinen eigenen Stil finden.
Mit Portugal wartet am Samstag der nächste schwierige Gegner. Rechnen Sie sich denn aus, ein bisschen mehr Spielzeit zu bekommen, nachdem es zuletzt sehr viel Kritik am System gab, vor allem an der Art und Weise, wie offensiv gespielt wurde?
Volland: Es ist wie vor dem Frankreich-Spiel: Bereit sein, wenn man gebraucht wird. Ganz einfach. Da wird sich auch nichts dran ändern das ganze Turnier über. Egal, wie viel Einsatzzeit ich bekomme. Wenn man gar nicht reinkommt, muss man versuchen, von außen zu pushen und positiv einzuwirken. Und wenn man eingewechselt wird, muss man versuchen, zu helfen. Ob für 20, fünf oder nur eine Minute, das darf keine Rolle spielen.
DFB-Team: Keine Nervosität vor dem Portugal-Spiel
Sie haben mit Portugal persönlich ja noch eine Rechnung offen. 2015 waren Sie Kapitän der U21, als es im Halbfinale der EM eine derbe 0:5-Klatsche gab ...
Volland: Ja, das stimmt. Das Spiel war damals sehr bitter für uns, da haben wir nicht gut ausgesehen. Jetzt haben wir mit der A-Nationalmannschaft ein sehr wichtiges Spiel vor der Brust, noch dazu zuhause in München. Das wollen wir unbedingt gewinnen. Und wenn man die Eindrücke aus dem Training hernimmt, bin ich sehr zuversichtlich.
Trainingseindrücke hin oder her: Nur die vier besten Gruppendritten kommen weiter. Herrscht intern keine Nervosität, dass es im Falle einer Niederlage gegen Portugal eng werden könnte?
Volland: Nein, wir sind alle gut drauf und optimistisch, dass wir ein gutes Spiel gegen Portugal machen und die Gruppenphase überstehen werden.
Kevin Volland: Seine Statistiken bei seinen Profistationen
Verein | Spiele | Tore | Torvorlagen |
AS Monaco | 40 | 18 | 8 |
Bayer Leverkusen | 148 | 50 | 32 |
TSG Hoffenheim | 144 | 36 | 39 |
TSV 1860 München | 60 | 20 | 16 |