Serbien: Rassismus-Eklat weitet sich aus

Von SPOX
Everton Luiz brach auf dem Feld in Tränen aus
© getty

Die Vizepräsidentin des serbischen Erstligisten FK Rad Belgrad, Jelena Polic, hat offenbar mit Aussagen von unterirdischem Niveau für eine Ausweitung des Rassismus-Skandals in Serbien gesorgt. Sie soll den brasilianischen Partizan-Mittelfeldspieler Everton Luiz heftig beleidigt haben, nachdem der aufgrund von Anfeindungen der Fans weinend vom Platz gelaufen war.

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"Wieso gehst du nicht zurück nach Brasilien und zeigst denen deine schwarzen Finger und schwörst auf brasilianische Mütter und alles wird gut", veröffentlichte Polic laut dem Schweizer Blick einen mittlerweile wieder gelöschten Post auf Facebook.

Und die Vizepräsidentin weiter: "Die ganze Geschichte um diesen Everton und das, was im Spiel zwischen Rad und Partizan passierte, ist total parteiisch und traurig. Offenbar müssen wir andere mehr respektieren als uns selbst und stolz sein, wenn in unserem Team sieben ausländische Spieler sind. Und dann diese Fake-Tränen und das Getue, wie sehr er Serbien liebe."

Der Hintergrund der Geschichte: Beim Belgrad-Derby war Everton Luiz von Rad-Fans über 90 Minuten hinweg unter anderem mit Affenlauten und Plakaten rassistisch beleidigt worden. Der Schiedsrichter musste die Partie zwischenzeitlich sogar unterbrechen, dem 28-jährigen Spieler liefen nach Abpfiff Tränen über das Gesicht.

"Die Realität des serbischen Fußballs"

Als Everton Luiz aus Wut wild in Richtung gegnerische Fans gestikulierte und den Mittelfinger zeigte, drohte die Situation vollends aus dem Ruder zu laufen. Selbst Rad-Spieler wollten dem Südamerikaner an den Kragen, schließlich griff die Polizei ein.

"Ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten, nachdem ich 90 Minuten lang rassistische Beleidigungen von den Tribünen ertragen musste", sagte Luiz anschließend und kritisierte auch seine Gegenspieler: "Ich war aber noch mehr geschockt von den Spielern, die das Verhalten unterstützt haben, anstatt die Situation zu beruhigen."

Die Anhänger des FK Rad sind in Serbien für ihre rechte Gesinnung bekannt. Das weiß auch Partizan-Trainer Marko Nikolic, der demoralisiert feststellte: "Es ist eine Rückkehr in die Realität des serbischen Fußballs."

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