"Der Sport ist seit zwei Monaten im Coronavirus-Lockdown, das ist eine viel zu lange Zeit. Ich weiß nicht, was das Ziel von Sportminister Vincenzo Spadafora ist", sagte Tare und kritisierte weiter: "Sicherlich nicht, dem Fußball zu helfen. Seine drastischen Beschlüsse sorgen dafür, dass wir nicht wieder spielen können. Etwas stimmt hier nicht."
Spadafora reagierte auf die Kritik nur einen Tag später und verwies auf "die Mehrheit der Italiener", die "gegen eine Wiederaufnahme der Meisterschaft" sei. "Ich lasse mich nicht beeinflussen. Die soziale Bedeutung des Fußballs und seine positiven Auswirkungen auf andere Sportarten ist mir bewusst, doch wir können nur bei höchsten Sicherheitsbedingungen neu starten", sagte der Sportminister der Gazzetta dello Sport.
Tare betonte indes, dass Lazio die Möglichkeit habe, den Titel zu gewinnen, es fehlen noch zwölf Spiele. "In Deutschland haben sich der Präsident des Fußballverbandes und die Chefs der größten Klubs klar für den Neustart ausgesprochen. Ich frage mich, warum Klubs wie Inter und Juventus in Italien keine Position zum Neustart beziehen", klagte Tare. Lazio hat auf Rang zwei nur einen Punkt Rückstand auf Rekordmeister Juventus Turin.
Im Individualsport können Athleten bereits vom 4. Mai an wieder mit dem Training beginnen. Premierminister Giuseppe Conte hatte am Sonntagabend verkündet, dass im professionellen Mannschaftssport ab dem 18. März das Training wieder erlaubt sei. Die Serie A pausiert seit dem 9. März. Möglicherweise wäre ein Neustart der Liga im Juni möglich, die Regierung hat sich bislang noch nicht dazu geäußert.
Mit fast 27.000 Todesopfern ist Italien eines der vom Coronavirus am stärksten betroffenen Länder.