WM

DFB-Team - "Keinen Bock" und Gruppenzwang? Nationalspieler soll Sitzung zur "One Love"-Binde verlassen haben

Von Jochen Tittmar
Das DFB-Team hielt sich beim Mannschaftsfoto demonstrativ den Mund zu.
© getty

In der Debatte über den Umgang der deutschen Nationalmannschaft mit dem Verbot der "One Love"-Binde bei der WM 2022 in Katar kommen immer neue Details ans Licht. Laut Sport1 soll ein DFB-Spieler eine Sitzung mit den Worten verlassen, er habe "keinen Bock" auf politische Themen.

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Bei der Sitzung, in der es um eine Alternative des Protests nach dem FIFA-Verbot der "One Love"-Binde ging, sollen sieben Führungsspieler des DFB am Vorabend des ersten Gruppenspiels gegen Japan teilgenommen haben. Laut Sport1 gab es die Überlegung, dass die Spieler ihre Hände zu einem Herzen formen. Das tat Leon Goretzka im Juni 2021 bei seinem Treffer im EM-Spiel gegen Ungarn.

Die Herz-Geste, das berichtet auch die ARD, soll zudem ein Tipp der Kommunikationsagentur "BrinkertLück Creatives" gewesen sein. Dort habe Nationalmannschafts-Direktor Oliver Bierhoff um Rat gebeten. Die Agentur, die neben dem DFB auch Bundeskanzler Olaf Scholz sowie weitere SPD-Politiker berät, ist auch mit Goretzka geschäftlich verbandelt.

Der Bayern-Spieler soll zusammen mit DFB-Kapitän Manuel Neuer die treibende Kraft hinter der Thematik gewesen sein. Die anderen fünf bei der Sitzung anwesenden Profis hätten nur widerwillig mitgezogen, wie Sport1 und die ARD berichten. Einer davon soll die Sitzung frühzeitig mit den Worten verlassen haben, er habe "keinen Bock", sich mit politischen Themen auseinanderzusetzen.

Dass man sich schließlich auf die Mund-zu-Geste einigte, soll zahlreichen Spieler sauer aufgestoßen sein. Sie sollen sich von der Entscheidung überrumpelt gefühlt haben. Sport1 zitiert dazu eine anonyme Quelle aus dem Umfeld eines DFB-Kickers mit den Worten: "Es war Gruppenzwang!"

Bereits am Wochenende berichtete die ARD darüber, dass sich nur zwei Spieler - offensichtlich Goretzka und Neuer - dafür aussprachen, die Mund-zu-Geste vor dem Auftakt gegen Japan zu zeigen.

 

 

 

 

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