Neuer Trainer, alte Sorgen: Zweitligist Schalke 04 hat beim Debüt von Coach Kees van Wonderen den nächsten Rückschlag erlitten. Die Königsblauen unterlagen bei Hannover 96 0:1 (0:1) und liegen weiterhin nur knapp vor der Abstiegszone.
Hannover schloss derweil durch den fünften Sieg im fünften Heimspiel zu den Aufstiegsplätzen auf. Fabian Kunze (4.) erzielte den Treffer der Niedersachsen.
"Wir standen sehr kompakt. So musste ich nicht oft eingreifen", sagte 96-Schlussmann Ron-Robert Zieler bei Sky.
"Es ist enttäuschend, dass wir kein gutes Resultat mitnehmen können", sagte van Wonderen nach seinem missglückten Einstand: "Natürlich wollen wir mehr, aber das schafft man in sieben, acht Tagen nicht. Wir müssen hart arbeiten."
Besonders an der Offensive. "Wir haben gut verteidigt, aber offensiv muss mehr kommen. Dessen sind wir uns bewusst", sagte Torhüter Ron-Thorben Hoffmann: "Es kann nicht unser Anspruch sein, dass wir in der 80. Minute unseren ersten Torschuss haben."
Der neue Schalker Coach hatte kaum Platz genommen, da lag sein Team schon zurück. Nach einer Freistoß-Hereingabe von Enzo Leopold entwischte Kunze seinem Gegenspieler Ron Schallenberg und drückte den Ball über die Linie. Schalkes Schlussmann Ron-Thorben Hoffmann war chancenlos. Van Wonderen hatte sich vor seiner Premiere bei der Frage nach der Nummer eins noch nicht festgelegt, sondern Hoffmann und Justin Heekeren jeweils zwei Spiele versprochen, danach will er sich entscheiden.
Mit der Führung im Rücken bestimmten die Niedersachsen das Spiel. Schalke hatte defensiv einige Mühe, offensiv fanden die Königsblauen im ersten Durchgang fast gar nicht statt. Hannover agierte zielstrebiger, vergab durch Leopold (32.) und Andreas Voglsammer (45.+2) aber gute Möglichkeiten. Die Gäste verzeichneten in der ersten Halbzeit lediglich durch Felipe Sanchez (40.) einen Abschluss.
Nach dem Wechsel blieben die Königsblauen im Spiel nach vorne zunächst weiterhin harmlos. Hannover dominierte weiterhin die Begegnung, erspielte sich aber ebenfalls kaum Chancen und hatte zudem bei einem Abseitstor von Jessic Ngankam (84.) Pech.
Fortuna Düsseldorf bleibt Tabellenführer
Fortuna Düsseldorf hat das Ende ihrer Ungeschlagen-Serie gut verkraftet und die Tabellenführung behauptet. Die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune löste am Samstagnachmittag durch ein 3:0 (1:0) die Pflichtaufgabe bei Schlusslicht Jahn Regensburg glanzlos und setzte sich vorerst vier Punkte vom 1. FC Magdeburg auf Rang zwei ab.
Tim Oberdorf (44.), Rückkehrer Dawid Kownacki (81.) und Vincent Vermeij (89./Foulelfmeter) trafen für die Gäste, die vor der Länderspielpause gegen den Hamburger SV (0:3) erstmals seit saisonübergreifend 21 Zweitligaspielen in Serie verloren hatten.
Der einmal mehr harmlose Jahn kassierte am neunten Spieltag dagegen bereits die siebte Niederlage, das Team von Trainer Joe Enochs weist ein fatales Torverhältnis von 1:22 auf. In der Schlussphase mussten dazu noch Leopold Wurm wegen wiederholten Foulspiels mit der Gelb-Roten Karte (83.) und Bryan Hein (88.) wegen Notbremse mit der Roten Karte vorzeitig vom Feld.
In einem zunächst taktisch geprägten Spiel besaßen die Rheinländer die größeren Spielanteile, taten sich beim Tabellenletzten aber schwer. Die größte Gefahr entstand nach einer Ecke, als Oberdorf sich in zentraler Position gegen Maximilian Breunig durchsetzte und mit Wucht einköpfte. Dawid Kownacki (45.+7) hätte kurz darauf erhöhen müssen.
Nach der Pause wurden die Gastgeber aktiver, nach einer Eckenvariante rettete Düsseldorf Torhüter Florian Kastenmeier gegen Breunig (60.). Die Fortuna bot immer wieder Räume, doch Regensburg scheiterte im Abschluss häufig auch an sich selbst. Auf der anderen Seite sorgte Kownacki dann für die Entscheidung.
Preußen Münster verpasst Befreiungsschlag
Preußen Münster hat einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf verpasst. Das Bundesliga-Gründungsmitglied kam im Duell mit der SV Elversberg trotz langer Führung nur zu einem 1:1 (1:0).
Joshua Mees (20.) und Robin Fellhauer (84.) erzielten vor 11.507 Zuschauern im Preußenstadion die Treffer. Der Tabellenvorletzte tritt auf der Stelle und liegt mit sechs Punkten weiter einen hinter Eintracht Braunschweig auf dem Relegationsplatz.
Nach harmloser Anfangsphase sorgte Münster aus dem Nichts für das erste Highlight: Babis Makridis fand nach einem Solo im Mittelfeld Mees, der sich mit einer klugen Bewegung durchsetzte und traf. In einer Partie mit wenig Höhepunkten setzten die Münsteraner auf harte Zweikampfführung und hielten die SVE so in Schach. Andras Nemeth (60.) verpasste mit der größten Chance im zweiten Durchgang den zweiten Treffer. Stattdessen traf Fellhauer in der Schlussphase sehenswert.