Am Samstag musste der FC Schalke 04 bei Hannover 96 ran. Für den neuen Trainer Kees van Wonderen war es das Pflichtspieldebüt - und S04 unterlag nach einer schwachen Vorstellung mit 0:1.
Dass der 55-jährige Niederländer als in Deutschland unbeschriebenes Blatt überhaupt in Gelsenkirchen gelandet ist, hat viele Beobachter verblüfft - so auch Schalkes legendären Ex-Trainer Huub Stevens.
"Ich war überrascht, dass er neuer Schalke-Trainer wurde. Wie kam man auf Kees? Bei Go Ahead Eagles in den Niederlanden hat er wirklich gute Arbeit geleistet, bei Heerenveen war er nicht so erfolgreich. Da lief es unglücklich für ihn", sagte Stevens bereits vor dem Spiel in Hannover bei Sport1.
Der 70-Jährige beschrieb van Wonderen als einen offenen Typen und erinnerte sich an dessen Zeit als Spieler bei Feyenoord Rotterdam: "Er hat früher im Mittelfeld gespielt. Er war kein großer Stratege, aber trotzdem taktisch stark."
"Er hat mich angerufen und wir wollen uns bald treffen, um über Schalke zu reden", verriet Stevens, der insgesamt viermal Schalke-Coach war und die Knappen 1997 zum Triumph im UEFA-Pokal führte: "Ich kann ihm ja einiges erzählen. Ich kenne Kees als einen gemütlichen Typen, der offen durch das Leben geht. Wenn er Fragen hat, helfe ich ihm gerne."
Schalke 04: Stevens kritisiert Kaderplaner Manga
Ohnehin zweifelt Stevens viel weniger am neuen Trainer als an der Qualität des Schalke-Kaders. "Ich sehe Kees nicht kritisch, ich sehe nur, was er mit dieser Mannschaft erreichen kann. Und da habe ich meine Bedenken. Die Mannschaft hat nicht die Qualität, um aufzusteigen", meinte der Niederländer.
Verantwortlich dafür ist Kaderplaner Ben Manga. "Diese Mannschaft ist nicht einfach. Ich halte nicht viel von Ben Manga. Was hat er in der Vergangenheit geleistet?", kritisierte Stevens.
Van Wonderen müsse "sofort Ergebnisse liefern", sagte der "Knurrer aus Kerkrade". Nur: "Er braucht Zeit, aber die hat er nicht. Er kann nicht sofort liefern, aber er muss. Das macht die Situation so schwierig."
Schalke hat nach acht Spielen nur acht Punkte auf dem Konto und belegt einen enttäuschenden 14. Platz in der 2. Bundesliga, weshalb Trainer Karel Geraerts und Sportdirektor Marc Wilmots gehen mussten.
Nach der Pleite in Hannover geht es für die Königsblauen mit einem Heimspiel gegen Greuther Fürth weiter.