Für Samoa war die Ausgangslage klar: Sie hätten mindestens einen Punkt aus dem Spiel gegen Südafrika gebraucht, um die Chance auf das Viertelfinale zu wahren.
Denn mit Wales stand noch eine Mannschaft vor den Samoanern, die zwar ebenfalls zehn Punkte, aber zudem die bessere Differenz und das direkte Aufeinandertreffen mit 17:10 gewonnen hat. Der Weltmeister aus Südafrika stand vor dem Spiel uneinholbar mit drei Siegen aus drei Spielen und zwei Bonuspunkten als Sieger der Gruppe D fest.
Samoa couragiert, aber erfolglos
Dass es kein leichtes Unterfangen werden würde, gegen die Springboks zu Punkten zu kommen, war von vornherein klar. Erst einen Versuch ließ der Weltmeister im bisherigen Turnier zu - Bestwert.
Davon ließ sich Samoa nicht einschüchtern und startete fulminant und mit viel Tempo in die Partie. Der Druck war zwar da, doch gegen die steinharte Defensive Südafrikas fanden sie kein Mittel. So waren es die Springboks, die nach einem starken Finish von Bryan Habana in der 9. Minute zum ersten Versuch kamen. Die Erhöhung besorgte Morne Steyn, der damit als erster Spieler dieser Weltmeisterschaft über 50 Punkte erzielte.
Und es sollten noch mehr werden: Nach 27 Minuten punktete er erneut mit einem Straftritt, nachdem Frans Steyn zuvor ebenfalls per Straftritt getroffen hatte. Mit 13:0 ging es dann in die Halbzeit.
Samoa punktet in der zweiten Halbzeit
Die zweite Halbzeit begann Samoa ebenso druckvoll wie die erste, doch konnten sie ihr Spiel dieses Mal über die kompletten 40 Minuten aufrecht erhalten. Nach 51 Minuten belohnte sich Samoa dann mit dem Versuch von George Stowers, der die Linien der Südafrikaner kurz vorm Malfeld durchbrach.
Die Erhöhung wurde zwar von Tusi Pisi verschossen, trotzdem waren die Insulaner jetzt heiss - nur noch 5:13. Immer wieder rannten sie an und wurden nur denkbar knapp vorm Malfeld der Springboks aufgehalten, es war zermürbend.
Platzverweise auf beiden Seiten
In der 70. Minute kam es zu einem unrühmlichen Höhepunkt der Partie: Bei Paul Williams brannten die Sicherungen durch, als er seinem Gegenspieler Heinrich Brüssow mitten ins Gesicht schlug - Rote Karte und Platzverweis für den Samoaner.
Auf der anderen Seite musste später John Smit mit einer Gelben Karte vom Feld. Nach 80 Minuten standen so auf beiden Seiten nur noch 14 Spieler auf dem Platz, die Partie endete 13:5.
Samoa ist damit nach vier Spielen ausgeschieden. Das Mindestziel, der eine Bonuspunkt, wurde mit 8 Punkten Differenz nur denkbar knapp verpasst. Aus der Gruppe D stehen damit Südafrika und mit ziemlicher Sicherheit Wales im Viertelfinale.
Fidschi hat am 2. Oktober im Spiel gegen die Waliser nur noch rechnerische Chancen auf einen Einzug in die Endrunde. Dafür müsste ein hoher Sieg mit mindestens vier Versuchen und mehr als sieben Punkten Unterschied eingefahren werden - ein schwieriges Unterfangen.