Der Center von ZSKA Moskau dominierte vor allem in der ersten Halbzeit und kam am Ende auf 19 Punkte. NBA-Rookie Nemanja Nedovic erzielte 17 Zähler. Auf französischer Seite ragte kein Spieler sonderlich heraus. Tony Parker wurde viel geschont und in seiner Spielzeit häufig hart angegangen. Der Superstar kam am Ende auf 10 Punkte und 5 Assists.
Die Gegner im Viertelfinale werden morgen in den abschließenden Spielen der Gruppe F ermittelt. Die K.o.-Runde startet am Mittwoch mit den ersten beiden Viertelfinal-Spielen.
Stimmen:
Dusan Ivkovic (Trainer Serbien): "Ich glaube, dass mein Team den Sieg absolut verdient hatte. Wir haben alle Viertelfür uns entschieden. Wir haben das erste Mal ohne Markovic gespielt. Ich wollte nicht sagen, dass wir für ihn gewinnen sollen, aber ich sagte ‚Auf geht's! Kämpft für Markovic'. Unser Sieg ist sehr verdient. Das wird unseren jungen Spielern mehr Selbstvertrauen geben."
Vladimir Stimac (Serbien): "Wir sind noch mehr zusammengerückt. Wir haben einen großartigen Job gemacht, zusammengespielt und vor allem gute Defense gespielt. Wir sind bereit für das Viertelfinale."
Nicolas Batum (Frankreich): "Serbien war aggressiver als wir. Sie haben immer Druck auf uns ausgeübt und waren in der Zone stark. Wir haben versucht, einen Weg zu finden, um sie zu stoppen. Das haben wir nicht geschafft."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tipoff: Serbiens Coach Dusan Ivkovic schickt Bogdanovic, Nedovic, Bjelica, Kalinic und Krstic aufs Parkett. Markovic fehlt verletzt. Bei den Franzosen starten erneut Parker, Gelabale, Batum, Diaw und Ajinca.
4.: Guter Start der Serben! Krstic besorgt die ersten 6 Punkte für Serbien, passt im nächsten Angriff raus auf Nedovic und der versenkt den Dreier! 9:5!
10.: Ui! Knappe Entscheidung! De Colo trifft mit dem Buzzer, aber war der Ball rechtzeitig aus der Hand? Der Wurf zählt jedenfalls. 19:17 für Serbien!
16.: Batum bekommt den Ball unter den Korb und macht den Korbleger mit Foul. Bonusfreiwurf sitzt. Frankreich führt 29:26.
23.: Serbien zieht davon! Bogdanovic nagelt den Dreier rein. 46:35! Wo bleibt die Antwort von Frankreich?
28.: Da ist die Antwort! Parker übernimmt und macht erst den Korbleger nach Fastbreak selbst und bedient im nächsten Angriff Diaw. Nur noch 47:53 aus Sicht der Franzosen.
30.: Wahnsinn! Wieder der Buzzerbeater. Bjelica sichert sich den Offensiv-Rebound und wirft einbeinig im Zurückfallen irgendwie Richtung Korb! Drin! 60:51 für Serbien.
31.: Jetzt läuft Bogdanovic aber richtig heiß! Der Forward macht erst den Korb mit Foul und versenkt dann noch einen Dreier. Serbien führt mit 66:54!
40.: Serbien gewinnt überzeugend mit 77:65!
Der Star des Spiels: Nenad Krstic. Der Center zeigte seine beste Turnierleistung und konnte zu keiner Zeit von Frankreich kontrolliert werden. Weder Ajinca noch Petro sahen eine Schnitte gegen ehemaligen NBA-Profi. Krstic zeigte sich sehr beweglich und bestach vor allem durch starke Moves in der Zone. In der zweiten Halbzeit bekam er dann viele Verschnaufpausen. Dennoch langte es am Ende für 19 Punkte.
Der Flop des Spiels: Mickael Gelabale. Der Combo Guard ist normal eine verlässliche Offensiv-Option bei den Franzosen. Gegen Serbien stand der Ex-NBA-Profi aber völlig neben sich. Gelabale wirkte schlafmützig in der Verteidigung und fand offensiv überhaupt nicht zu seinem Wurf. Seine Quote lag bei 0 von 5. Dazu kamen 2 Turnover. Der 30-Jährige ging mit 2 Punkten aus der Partie.
Analyse: Beide Teams waren bereits vor dem Spiel für das Viertelfinale qualifiziert. Das tat der Intensität aber keinen Abbruch. Es ging durchaus intensiv zur Sache. Vor allem Serbiens Center Nenad Krstic war hochmotiviert. Der Ex-NBA-Profi drehte anfangs richtig auf und war an den ersten 11 Punkten direkt beteiligt. Frankreich musste sich erst auf das intensive Inside Game der Serben einstellen.
Offensiv lief es dagegen gar nicht so schlecht. Die Franzosen versuchten es immer wieder mit Pick-n-Roll und brachten so Center Ajinca in Position. Die Serben verteidigten zwar ordentlich, aber durch gutes Ball-Movement hatten die Franzosen dennoch ihre offenen Würfe.
Serbien war aber das dominantere Team, denn Krstic war einfach nicht zu kontrollieren. Der Center von ZSKA Moskau hatte schon zur Pause 15 Punkte und strahlte allein durch seine Präsenz Gefahr aus. Hätte das Team von Dusan Ivkovic nicht so eine erbärmlich Freiwurfquote (7/16) an den Tag gelegt, wäre der Vorsprung noch um einiges größer gewesen. So ging der Balkanstaat mit einer 38:31-Führung in die Pause.
Serbien kam auch mit mehr Biss aus der Kabine und baute den Vorsprung gleich weiter aus. Sie zeigten gutes Spacing und hängten zudem Ajinca früh sein drittes Foul an. Ersatz Petro hatte noch größere Probleme mit Krstic als der etatmäßige Center.
Und was war mit Parker? Der Superstar wurde von Coach Vincent Collet nur dosiert eingesetzt. Wenn er dann auf dem Feld war, schenkten ihm die Serben nichts. Immer wieder wurde er auf dem Weg zum Korb gefoult. Einfache Punkte wurden dem schnellen Guard nicht gestattet.
Ende des dritten Viertels meldeten sich die Franzosen zurück. Serbien leistete sich viele kleine Fehler, Frankreich verteidigte nun aber auch viel konsequenter. Parker führte sein Team bis auf 4 Punkte heran. Doch der Zwischenspurt währte nur kurz. Krstic kam zurück und baute den Vorsprung zusammen mit Bogdanovic und Nedovic wieder aus.
Die Franzosen ließen letztendlich zu viele Punkte in der Zone zu und offensiv tauchten Batum und vor allem Gelabale zu oft unter. Die Equipe Tricolore geht damit als Gruppendritter ins Viertelfinale, Serbien sichert sich dank einer engagierten Leistung den Gruppensieg.
Der Spielplan der EuroBasket 2013