England
Siege beim Six Nations: 5 (2000, 2001, 2003, 2011, 2016)
Grand Slams (Turniersieg ohne Niederlage): 2 (2003, 2016)
Wooden Spoons (letzter Platz): 0
Stadion: Twickenham Stadium in London (82.000 Plätze)
Spielplan: Frankreich (H), Wales (A), Italien (H), Schottland (H), Irland (A)
Das letzte Jahr: 5 Spiele, 5 Siege, volle Punktzahl! Im vergangenen Jahr konnten die Engländer das Six Nations nicht nur für sich entscheiden, sondern auch den zweiten Grand Slam seit der Erweiterung auf sechs Teams im Jahr 2000 feiern. Da folglich im direkten Vergleich auch die restlichen Home Nations (Schottland, Irland und Wales) geschlagen werden konnten, durften die Fans des Teams von Coach Eddie Jones, dem der Löwenanteil an der aktuellen Stärke zuzuschreiben ist, neben der Championship Trophy zudem den Gewinn der Triple Crown sowie durch den Sieg über die Schotten den Calcutta Cup bejubeln. Nicht genug? Obendrauf gab es nach einem Triumph über Irland noch die Millennium Trophy.
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Lüdeke blickt auf England: "Die Schlüsselentscheidung bei England war eindeutig die Verpflichtung von Coach Eddie Jones, der auch in Japan zuvor unglaubliche Arbeit geleistet hat. Jones hatte mit den Rugby-Zwerg unter anderem bei der WM 2015 Südafrika geschlagen, was zweifelsohne eine der größten Sensationen der Sport-Geschichte gewesen sein dürfte. Mit England ist er sogar noch erfolgreicher, weshalb das Team vor Selbstvertrauen nur so strotzt. Das Six Nations 2016 war die beste Bestätigung - und noch lange nicht der Endpunkt. Warum? Die Engländer schöpfen aus einem extrem tiefen Pool an Spielern und vor allem jungen Talenten. Was da nachkommt, ist einfach extrem stark. Auch die Mischung in der Mannschaft lässt keine Wünsche offen. Unschlagbar ist England aber ebenfalls nicht."
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Irland
Siege beim Six Nations: 3 (2009, 2014, 2015)
Grand Slams: 1 (2009)
Wooden Spoons: 0
Stadion: Aviva Stadium in Dublin (51.700 Plätze)
Spielplan: Schottland (A), Italien (A), Frankreich (H), Wales (A), England (H)
Das letzte Jahr: Im Jahr 2016 gab es für die Fans der Iren nur wenig Grund zum Feiern. Das Six Nations verlief aus irischer Sicht ernüchternd, nur zwei Siege und ein Unentschieden standen am Ende zu Buche. Mit leeren Händen ging es allerdings dennoch nicht nach Hause. Zwar konnte die Truppe rund um Rory Best wie gesagt nur zwei Spiele für sich entscheiden - eines davon jedoch gegen Schottland. Als Lohn durfte der Gewinn der Centenary Quaich, die seit dem Jahr 1989 zwischen beiden Mannschaften ausgespielt wird, bejubelt werden.
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Lüdeke blickt auf Irland: "So gut die Engländer sind, bei den Stürmern sehe ich Irland leicht vorne. Die Iren haben einfach einen extrem starken Sturm. Selbst Ausfälle sind in der Regel kein Problem, da das Team diese gut auffangen kann. Ein weiterer Pluspunkt ist wie bei England der Coach. Mit Josef 'Joe' Schmidt steht ein unglaublich fähiger Mann an der Seitenlinie, der auch schon länger im Amt ist und eine Philosophie aufgebaut hat. Hinzu kommt mit Conor Murray der wohl beste Scrum-half der Welt. Dennoch wird es spannend zu beobachten sein, wie sie den Ausfall von Jonathan Sexton kompensieren werden, der beim Auftakt in Schottland nicht dabei sein kann. Läuft alles normal, dann dürfte sich der Sieger des diesjährigen Six Nations am letzten Spieltag im direkten Duell mit England in Dublin entscheiden."
Frankreich
Siege beim Six Nations: 5 (2002, 2004, 2006, 2007, 2010)
Grand Slams: 3 (2002, 2004, 2010)
Wooden Spoons: 1 (2013)
Stadion: Stade de France in Saint-Denis (80.000 Plätze)
Spielplan: England (A), Schottland (H), Irland (A), Italien (A), Wales (H)
Das letzte Jahr: Ein denkbar knapper Sieg gegen Italien sowie ein Erfolg gegen Irland, die ersten beiden Wochen des letztjährigen Six Nations weckten in Frankreich leise Hoffnungen, die folgenden drei erstickten diese wieder. Nach fünf Spieltagen mussten sich die Franzosen mit einem ernüchternden 5. Platz zufriedengeben. Ein schwacher Trost: Über den Sieg gegen die Italiener konnte Frankreich sich zumindest die Giuseppe-Garibaldi-Trophy, die jedes Jahr im direkten Duell beider Teams vergeben wird, sichern. Die Freude dürfte sich vor allem aufgrund der nicht vorhandenen Spielstärke Italiens aber in Grenzen gehalten haben.
Lüdeke blickt auf Frankreich: "Die Franzosen haben vor allem ein großes Problem: Sie haben zuhause die bestbezahlte Liga der Welt, die voll ist mit internationalen Stars - und speziell Alt-Stars, die nochmal ordentlich Kohle einstreichen. Dementsprechend fehlt ein bisschen der Nachwuchs. Neu ist dieser Umstand nicht, was ihn eigentlich noch schlimmer werden lässt. Dennoch haben die Franzosen aus der WM-Blamage die richtigen Schlüsse gezogen und eine spannende Mannschaft aufgebaut. Gerade in der Hintermannschaft wirkt Frankreich stark, ist eingespielt. Auch die Außenpositionen mit den eingebürgerten Spielern von den Fidschi-Inseln könnten für Aufsehen sorgen. Viel Speed und gute Finisher lauten hier die Schlagworte. Im Sturm muss man schauen, was aufs Feld gebracht wird."