Mit 161 Großmeistern und 200 Spielern aus über 50 Ländern ist es die bestbesetzte Schach-WM mit verkürzter Bedenkzeit der Geschichte. Das Preisgeld beträgt 400.000 Euro.
Der 24-jährige Carlsen, der aktuell alle drei Titel im klassischen Schach, Schnellschach und Blitzschach hält, bereitete sich zuletzt auf ungewöhnliche Weise auf das Turnier vor. Carlsen trat in Wien in einem sogar für ihn schwierigen Format gegen fünf Amateure an. In einem Blindsimultan musste er sich mit verbundenen Augen ohne Ansicht des Brettes fünf unterschiedliche und sich ständig ändernde Positionen gleichzeitig merken, eigene Züge ansagen und die Züge der Gegner parallel verarbeiten.
Zusätzlich hatte er nur zwölf Minuten Bedenkzeit pro Partie. Kein Wunder, dass er teilweise die Übersicht verlor: "An manchen Brettern wusste ich zwischendurch nicht, wo die Figuren stehen, aber es war ein lustiges Experiment", sagte Carlsen. Der Superstar der Szene siegte trotzdem mit 3:2 und merkte abschließend an: "In Berlin wird alles einfacher. Ich werde nur gegen einen Gegner gleichzeitig spielen und das Brett sehen können."
WM-Ausrichter Berlin kein Zufall
Dass die WM in Berlin stattfindet, ist dabei kein Zufall. Bei der Schach-WM mit klassisch langer Bedenkzeit in Sotschi 2014 zwischen Magnus Carlsen und dem Inder Viswanathan Anand wunderten sich die Ausrichter nach Auswertung der Besucherzahlen im Internet, dass ein Großteil der Schachfans aus Deutschland stammt. Im Gegensatz zu exotischen Spielorten wie Dubai oder Chanty Mansiysk, wo sich bei den zwei letzten Weltmeisterschaften nur eine Handvoll Zuschauer in den Spielsaal verirrten, hoffen die Veranstalter in der Hauptstadt auf viele Fans.
Bei der Schnellschach-WM stehen den Spielern für jede Partie 15 Minuten und zehn Sekunden Zeitgutschrift pro Zug zur Verfügung, bei der Blitzschach-WM dagegen nur drei Minuten und zwei Sekunden Zeitgutschrift pro Zug.