Witt: "Große Chance, die Spiele zu bekommen"

SID
Kati Witt holte bei den Olympischen Spielen zweimal Gold
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Früher verzauberte Eisläuferin Katarina Witt ein Millionenpublikum mit ihrem Lächeln. Heute will sie mit Charme und Überzeugung Stimmen für die Winterspiele 2018 gewinnen.

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Das Lächeln war schon immer ihr starker Trumpf. Früher verzauberte der Eislauf-Star Katarina Witt damit ein Millionenpublikum.

Derzeit lächelt sie bei Jugend-Olympia in Singapur für München 2018, versucht mit Charme und Überzeugung Herzen und Stimmen für die Winterspiele zu gewinnen.

"Ich klebe in der Lobby und nutze die einmalige Gelegenheit, mit vielen der über 100 IOC-Mitglieder ins Gespräch zu kommen", sagt Katarina Witt. Wenig später lächelt sie auch beim Thema Willy Bogner.

"Der Ton macht die Musik"

Vor Tagen hatte die zweimalige Olympiasiegerin (1984 und 1988) den Münchner Bewerbungschef in einem Interview kritisiert. Dort stand: "Wenn die Emotionen hochkochen, bringt man auch manchmal die verkehrten Argumente, und es tut ihm sicherlich schon leid. Außerdem macht immer der Ton die Musik."

Und auch dies tat sie kund: "Wenn sich viele Menschen mit Leidenschaft für etwas engagieren, dann kracht es auch mal gewaltig im Gebälk. Man sollte vielleicht nur nicht den Rest der Welt dazu einladen."

Ohne den Rest der Welt hat man sich darüber unterhalten. Ein Statement dazu gibt es nicht. Bogner ist längst wieder abgereist aus Singapur. Katarina Witt, die sagt, sie wolle sich künftig national stärker am Konzept beteiligen und mehr Ideen beisteuern, hat ihren Aufenthalt bis Samstag verlängert.

Lächelnd und mit Blick nach unten sagt sie nach kurzer Denkpause auf die unausweichliche Frage zum Thema Bogner: "Wir haben ein gutes Miteinander." Es sei inzwischen ein altes Thema und alles gesagt.

"Wir haben auch Fehler gemacht"

Michael Vesper, Aufsichtsratschef der Olympiakandidaten München 2018, merkt an: "Katarina Witt und Willy Bogner arbeiten gut zusammen. Beide sind jetzt noch stärker gefordert. Denn nun beginnt die Phase der internationalen Reisen."

Ein wichtiger Schauplatz auf dem Weg zur Vergabe der Spiele am 6. Juli 2011 in Durban/Südafrika ist dabei Acapulco/Mexiko. Bei der IOC-Exekutive vom 23. bis 25. Oktober dürfen München 2018 und die derzeit in Singapur ebenfalls aktiven Konkurrenten Pyeongchang (Südkorea) und Annecy (Frankreich) erstmals den IOC-Mitgliedern ihre Bewerbung detailiert vorstellen.

Bis November, also weit vor Abgabe des Bewerbungsbuchs am 11. Januar 2011, muss laut Vesper auch die leidige Grundstücksfrage für Olympiabauten in Garmisch-Partenkirchen geklärt sein. Vesper räumt ein: "Sicher haben wir auch Fehler gemacht. Vielleicht hätte man mit den Bauern eine frühere Einigung anstreben sollen.

"Doch die bayerische Staatsregierung werde da ganz sicher eine Lösung finden. Und bei der Schließung der 11-Millionen-Euro-Lücke im Bewerbungsetat habe man "noch einige Unternehmen in der Pipeline".

"Wir haben gute Argumente"

Auch das geplante Bürgerbegehren vom Bund Naturschutz sei nicht wirklich beunruhigend.

"Wir sehen dem gelassen entgegen, weil wir gute Argumente haben", sagt Vesper zum Versuch der Umweltfreunde, die Münchner Bewerbung mit dem Votum der Bevölkerung stürzen zu wollen. Vesper: "Fast bei jedem Olympia gab es ähnliche Probleme. Im IOC beunruhigt das nicht. Dort genießt unsere Bewerbung hohe Anerkennung."

Katarina Witt räumt ein, das eine oder andere IOC-Mitglied habe in diesem Punkt doch mal nachgefragt. "Aber in erster Linie interessiert das Konzept der Spiele. Sie wollen die Leidenschaft spüren, mit der wir dahinter stehen", sagt sie: "Wir haben eine großartige Chance, die Spiele zu bekommen."

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