IOC begegnt Doppelvergabe skeptisch

SID
Der IOC sieht den Plan der Doppelvergabe momentan als nicht umsetzbar
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Mehrere einflussreiche IOC-Mitglieder haben sich zurückhaltend zu einer möglichen Doppelvergabe der Olympischen Spiele 2024 und 2028 an Paris und Los Angeles geäußert. Unter anderem begegneten die Vize-Präsidenten John Coates, Ugur Erdener und Zaiqing Yu in einer Umfrage des Branchendienstes insidethegames.biz dem Vorschlag eher skeptisch.

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Angestoßen hatte die Diskussion IOC-Präsident Thomas Bach im Dezember mit der Äußerung, aus dem gängigen Prozedere würden "zu viele Verlierer" hervorgehen.

Erdener erklärte, der Plan sei "zu diesem Zeitpunkt nicht durchführbar". Er verwies unter anderem auf den Umstand, dass mögliche Interessenten für die Spiele 2028 ihre Bewerberrechte verlieren würden. Yu betonte die Notwendigkeit einer Änderung der Olympischen Charta. Coates sagte, er habe "noch nicht ausgearbeitet", wie der Plan realisiert werden könnte. Er erklärte, dass die IOC-Mitglieder in ihren Wahlmöglichkeiten beschränkt würden. Eine Entscheidung bedürfe der Zustimmung der IOC-Session.

Exekutivmitglied Wu Ching-Kuo und der Norweger Gehard Heiberg verwiesen auf die zu lange Zeitspanne zwischen 2017 und 2028. "Wenn wir zwei Spiele auf einmal vergeben, sollten wir das von Anfang an sagen, nicht erst am Ende des Rennens", sagte Heiberg: "Es wird immer unglückliche Verlierer geben, aber Verlieren gehört zum Wettbewerb, das war schon immer so. Jeder Bewerber kennt das Risiko", sagte Heiberg.

Durchaus angetan von dem Vorschlag ist dagegen Richard Pound, das dienstälteste ordentliche IOC-Mitglied. "Angesichts der Notwendigkeit, unseren Prozess für die Gewinnung und Beibehaltung der Kandidatenstädte neu zu bewerten, hätte ich keine Einwände gegen eine einmalige Entscheidung in Bezug auf die Jahre 2024 und 2028, vor allem, wenn wir eine Einigung zwischen den beiden Städten erzielen würden, wer zuerst ausrichtet", sagte Pound.

Die Entscheidung über die Vergabe der Spiele 2024 fällt am 13. September in Lima. Neben Paris und Los Angeles ist noch Budapest im Rennen. Die Bewerbung der ungarischen Hauptstadt steht aber wegen eines möglichen Bürgerreferendums auf der Kippe. Befürworter der Doppelvergabe befürchten, dass die unterlegene Weltstadt und möglicherweise auch das komplette Land das Interesse an den Olympischen Spielen komplett verlieren könnten. Los Angeles und Paris hatten zuletzt grundsätzlich betont, sich nur für 2024 zu bewerben.

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