21. Oklahoma City Thunder (diddoff): Elfrid Payton, PG, Louisiana-Lafayette Ragin' Cajuns
Mit Derek Fisher verlässt der Notfall-Point-Guard die Thunder im Sommer. Außerdem ist ungewiss, ob Reggie Jackson nächste Saison als Shooting Guard startet oder überhaupt langfristig in Oklahoma City bleibt. Elfrid Payton von der University Louisiana-Lafayette ist ein Sicherheitsnetz für alle Fälle. Mit Länge, Schnelligkeit, Scoringtalent und Zug zum Korb besitzt er alle Fähigkeiten, die die Guards der Thunder auszeichnen sollen.
Payton konnte sein Talent jedoch bisher größtenteils nur gegen Spieler beweisen, die in Zukunft kaum etwas mit Profisport zu tun haben werden. Die Dominanz auf kleiner Bühne und die Ungewissheit, wie er den nächsten Schritt in die NBA bewältigt, machen ihn zu einem der wenigen Sleeper-Kandidaten dieser Draftklasse.
22. Memphis Grizzlies (knickstime): TJ Warren, SF, NC State Wolfpack
In der vergangenen Saison wurden die Probleme auf der Position des Small Forwards bei den Grizzlies deutlich. Tayshaun Prince konnte nicht mehr die wichtigen Würfe aus der Mitteldistanz treffen und wurde somit zur klaren Schwachstelle in der ersten Fünf der Grizzlies. Deswegen picke ich den Forward T.J. Warren. Er ist der beste verfügbare Spieler und deckt das Need der Grizzlies gut ab.
Warren bringt vieles mit, was die Grizzlies brauchen und kann ein guter und komplementärer Spieler für die Bärchen sein. Warren ist ein Scorer mit einem sehr guten Zug zum Korb, er punktet meistens, indem er zum Korb schneidet und seinen tödlichen Floater ansetzt. Mit diesem Floater wird er auch in der NBA scoren können. Seine Transition ist sehr stark und wird damit Coach Dave Joerger, der eine höhere Pace spielen lassen will, gefallen. Ansonsten kommt er mit klugen Cuts und schnellen Händen zu Punkten.
Ein Fragezeichen ist seine Defense. Diese dürfte sich jedoch verbessern, wenn er im Sommer weitere Kilos abnimmt. Außerdem bleibt die Frage, ob er ein Small Forward oder ein Power Forward ist. Seine Tools beim Wurf sind ebenfalls nicht ausgereift. Die Frage ist, ob er die wichtigen Dreier in Memphis treffen kann.
23. Utah Jazz (Suiluj): Spencer Dinwiddie, PG/SG, Colorado Buffaloes
Im letztjährigen Draft wählten die Jazz Trey Burke, der die Tradition von elitären Point Guards in Salt Lake City weiterführen sollte. Ein Jahr später mehren sich die Stimmen, die in Burke eher einen Shooting Guard im Körper eines Aufbaus sehen. Sollten diese Stimmen auch bis ins Front Office der Jazz vorgedrungen sein, so haben diese mit ihrem zweiten Pick in der ersten Runde die Möglichkeit, einen weiteren primären Ballhandler zu draften. Idealerweise sollte dieser etwas größer sein, um zu dem kleinen Burke zu passen.
Eigentlich die perfekte Beschreibung für Kyle Anderson, doch sollte dieser zu dieser Stelle bereits vergeben sein, so scheint Spencer Dinwiddie die logische Alternative. Der Colorado-Absolvent galt vor einem Jahr als sicherer Top 20-Pick, doch ein Kreuzbandriss im Januar ließ ihn in den Mock Drafts sinken. Sollte die medizinische Abteilung der Jazz grünes Licht geben, so könnte Dinwiddie Mitte der Saison ins Geschehen eingreifen und Utah sowohl als zusätzlicher Ballverteiler, als auch als Scorer mit verlässlichem Wurf weiterhelfen.
24. Charlotte Hornets (Max_Carambo): PJ Hairston, SG, Texas Legends
Der ehemalige Tar Heel und aktuelle D-League Spieler hat bei Texas Legends gezeigt, dass er ein hervorragender Scorer sein kann. 36 Prozent von Downtown (NBA Dreierlinie) bei knapp 8 Versuchen pro Spiel sind ein hervorragender Wert und zeigen, dass er das Feld breit machen kann. Dazu noch 21 PPG bei 46 Prozent aus dem Feld und das alles unter NBA Bedingungen. Hairston wird den Hornets eine hervorragende Alternative zu Michael Kidd-Gilchrist bieten, dessen Reichweite sich auf Korbleger beschränkt.
Hairston kann ein Instant-Offense Guy von der Bank werden und ist mit 2 Jahren College und 1 Jahr D-League bereits sehr erfahren für einen Rookie. Hairston hat außerdem die Anlagen ein wahrer Lockdown-Defender zu werden. Aufgrund seiner Länge und Kraft hat er alle Anlagen, die es dafür braucht, doch hat er nicht immer die richtige Einstellung beim Verteidigen gezeigt. Zu guter Letzt, Michael Jordan hat schon öfter seine UNC Jungs gedraftet.
25. Houston Rockets (joe_the_CELTIC): Jerami Grant, SF, Syracuse Orange
Die Rockets haben als Contender keine Zeit für Langzeitprojekte und ein Spielertyp wie Jerami Grant bringt Houston theoretisch genau das, was sie brauchen. Er besitzt eine sehr gute Größe als Small Forward und gilt als Hustle-Player, der immer wieder mit Put-Back-Dunks punktet. Grant hat jetzt schon eine gute Defense und aufgrund seiner Kombination aus Größe und Schnelligkeit auch noch viel Upside.
Somit bringt der Forward den Rockets dringend benötigte Defense und neben Beverley einen weiteren Hustle-Player. Seine größte Waffe sind neben dem angesprochenen Einsatz vorallem sein Zug zum Korb und die Aggressivität am Ring. Dort traf er starke 57 Prozent seiner Versuche in der NCAA. Durch seine Athletik ist er zudem auch auch im Pick and Roll verwendbar. Die Frage ist: Wird er seinen Spielstil auch auf die NBA übertragen können?
Er kommt zu einem Team, in dem er noch keine große Rolle spielen wird und an seinen Schwächen arbeiten kann. Diese wären vor allem sein schwacher Wurf: Seine Freiwurfquote liegt bei knapp 70 Prozent und sein 3-Punkt-Spiel ist quasi inexistent. Auch sein Ballhandling ist unterentwickelt.
26. Miami Heat (zzidane10): Shabazz Napier, PG, Connecticut Huskies
Bei den Heat könnte es nach den Finals zu radikalen Veränderungen kommen. Fest unter Vertrag stehen für die nächste Saison nur Chris Andersen, Norris Cole und Udonis Haslem (Player Option.). Nun folgen viele Fragezeichen, welche eine Prognose für den Draft-Abend schwer machen.
Mario Chalmers könnte für die Heat ab Sommer zu teuer werden, deshalb picke ich Shabazz Napier von der University of Conneticut. Der 23-jährige Point Guard spielte vier Jahre für die Huskies und gewann 2011 und 2014 das NCAA Tournament, beim letzten Erfolg wurde er außerdem zum wertvollsten Spieler des Turniers gewählt. Napier bringt also reichlich Erfahrung mit und könnte sich in der NBA zu einem guten 6th Man entwickeln.
Der Point Guard beendete sein letztes Jahr am College mit 18 Punkten, 5,9 Rebounds und 4,9 Assists pro Spiel. Außerdem traf er über 40 Prozent von jenseits der Dreierlinie. Seine größten Stärke sind seine Anführerqualitäten und in engen Situationen die Ruhe zu bewahren und abzuliefern. Mit 1,85 Metern Größe ist er allerdings etwas "undersized".
27. Phoenix Suns (miamiheat4ever): Cleanthony Early, SF/PF, Wichita State Shockers
Da die Suns bereits tief besetzt sind, nehme ich hier einen Spieler, der gut in Hornaceks Run and Gun spiel passt. Der 23-jährige Cleanthony Early passt mit seiner Athletik in dieses Profil. Mit 16,3 Punkten und 6 Rebounds pro Spiel hatte der Senior maßgeblichen Anteil am Erfolg seiner Wichita State Shockers. Weiterhin trifft er trotz seiner eher schlechten Wurfauswahl 49 Prozent aus dem Feld und 38 Prozent von Downtown, obwohl er sich aufgrund seines für einen Small Forward miserablen Ballhandlings keinen Wurf kreieren kann.
Seine Defense hat ebenfalls positive und negative Seiten: Positiv fällt auf, dass er ein recht solider Shotblocker ist, negativ ist dagegen seine Perimeter Defense. Early schafft es einfach nicht, seinen Gegenspieler vor sich zu halten. Wer denkt, dass es an verbesserungswürdigen Sachen schon reicht, hat sich geirrt, denn das schlimmste kommt erst noch: Seine Courtvision. Der Forward verpasst oft den offenen Mann und kam in der vergangenen Saison nur 0,7 Assists bei 1,9 Turnovern pro Spiel. Nichtdestotrotz hat Early mit etwas Training auf jeden fall das Zeug dazu, ein solider Rollenspieler zu werden.
28. Los Angeles Clippers (Mutu77): Clint Capela, PF/C, Schweiz
Auf dem Flügel sind die Clippers selbst im Falle eines Abgangs von Danny Granger und Willie Green extrem tief besetzt. Reggie Bullock, First-Round-Pick 2013, kam in der Vorsaison bereits kaum auf Minuten, sodass ein Shooting Guard oder Small Forward in Los Angeles nicht ganz oben auf dem Zettel stehen dürfte.
Nach dem Abgang von Darren Collison käme es einem absoluten Traumszenario gleich, wenn Shabazz Napier oder sogar Tyler Ennis bis zu den Clippers fallen sollten, sodass einer der beiden gleich in seinem Rookie-Jahr die Backup-Rolle im Team von Doc Rivers ausfüllen könnte.
Sollte dieser unwahrscheinliche Fall jedoch nicht eintreten, müsste die Wahl der Clippers auf Clint Capela fallen. Der Schweizer gilt zwar noch (lange) nicht als NBA-ready, überzeugte in Frankreich aber durchaus mit einer herausragenden Athletik, guter Mobilität und gilt als potenziell starker Verteidiger. Mit etwas Geduld könnte der 20-Jährige für die Clippers zu dem Back-up-Big werden, den sie in den vergangenen Jahren nicht finden konnten.
29. Oklahoma City Thunder (diddoff): Damien Inglis, SF, Frankreich
Die Thunder konnten sich bereits früher im Draft mit ihrem Rookie für die kommende Saison eindecken. Darum kann dieser Pick kreativ genutzt werden. Es ist möglich die beiden Picks 21 und 29 zusammenzulegen, um früher in der Runde ziehen zu können, jedoch ist auch ein Trade gegen einen etablierten Spieler denkbar. Es ist allerdings fast schon Tradition geworden, am Ende der ersten oder am Anfang der zweiten Runde europäische Talente zu ziehen, die weiterhin in Übersee spielen können. Damien Inglis passt mit seinen 19 Jahren in dieses Profil. Der französische Small Forward hat sich seinen Namen vor allem am defensiven Ende des Feldes gemacht. Da er physisch bereits auf NBA Niveau angelangt ist, ist für ihn auch eine Beschäftigung in den Staaten eine echte Alternative.
30. San Antonio Spurs (matondo): Cory Jefferson, PF, Baylor Bears
Die Spurs sollten sich nach einem Spieler umschauen, welchen man in der Zeit nach Tim Duncan als Power Forward aufbauen kann. Jefferson ist nicht nur von der Position her geeignet, sondern dürfte mit dem 30. Pick definitiv auch noch zur Verfügung stehen. In Jeffersons Fall sind vor allem seine Physis und Athletik hervorzuheben. Auch sein Einsatz und Siegeswille fielen am College positiv auf. Gregg Popovich ist es wie keinem anderen zuzutrauen, die Lücken in seinem Spiel schließen zu können.
Picks 1-10: Cavaliers bis 76ers
Picks 11-20: Nuggets bis Raptors
Picks 21-30: Thunder bis Spurs