NBA

Unglaublich! Warriors werfen den Sieg weg

Von Philipp Jakob
Die Warriors werfen in den letzten Minuten den Sieg gegen die Rockets weg
© getty

Was für ein Offensiv-Feuerwerk der Warriors und was für ein Comeback der Rockets! Die Dubs starten mit enormer Fire Power in die Partie, doch Houston kämpft sich zurück - und holt sich nach viel Drama schließlich den 122:121-Sieg (BOXSCORE). Neben der Niederlage muss Golden State einen weiteren Wehrmutstropfen hinnehmen.

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Was für ein Drama in der Oracle Arena! In den ersten Minuten der Partie präsentierten sich die Dubs in Championship-Form. Offensichtlich wirkten die Banner-Zeremonie und die Übergabe der Meisterschafts-Ringe vor dem Spiel als Motivationsspritze. Golden State kam mit enormer Firepower aus der Kabine und versenkte einen Dreier nach dem anderen.

Zwar konnte Houston im ersten Viertel dank James Harden (27 Punkte, 10 Assists) offensiv mithalten, doch im Laufe der ersten Halbzeit verloren die Rockets immer weiter an Boden. So halfen zunächst auch die starken Leistungen von P.J. Tucker (20 Punkte, 6 Rebounds) sowie Eric Gordon (24 Punkte) von der Bank aus nicht viel.

Zwischenzeitlich konnte sich Golden State mit 17 Zählern absetzen und zeigte einfach keine Gnade mit defensiv überforderten Rockets. Angeführt von Klay Thompson hämmerten die Warriors den Gästen allein in der ersten Hälfte 11 Dreier um die Ohren.

Ähnlich ging es auch in Halbzeit zwei weiter. Kleinere Läufe brachten die Rockets zwar immer mal wieder in Schlagdistanz, Golden State fand allerdings immer die richtige Antwort. Überragender Akteur war lange Zeit Draymond Green, der knapp an einem Triple-Double vorbeischrammte (9 Punkte, 11 Rebounds, 13 Assists), allerdings auch mit einer Verletzung am Knie das Parkett Anfang des vierten Viertels verlassen musste.

Anschließend war ein Bruch im Spiel der Warriors zu erkennen. Von dem anfangs dominanten Auftritt der Dubs war nun nur noch wenig zu sehen, die Fehler häuften sich, die Würfe fielen nicht mehr. Im Schlussabschnitt übernahm Houston sogar erstmals seit der Anfangsminute die Führung - und rettete sie über die Zeit. Der finale Buzzer-Beater von Kevin Durant (20 Punkte, 7 Assists) verließ nach Sichtung der Fernsehbilder zu spät die Hände des Finals-MVP.

So sicherte sich Houston trotz einer schwachen Leistung von Chris Paul doch noch den Sieg und vermieste mit dem Comeback die Meisterschafts-Feierlichkeiten der Warriors. Diese müssen zudem um Green bangen.

Warriors vs. Rockets: Die wichtigsten Statistiken

  • Ball-Movement wird schon seit Jahren in Oakland groß geschrieben. Dass sich daran in der Offseason nichts geändert hat, stellten die Warriors gleich zu Beginn eindrucksvoll unter Beweis. Alle 7 Field Goals zum Start der Partie gingen einem Assist voraus. Zur Halbzeit hatten die Dubs bereits 20 Assists (!) auf dem Konto. Am Ende waren es ganze 34 (bei 43 Field Goals).
  • Wer profitierte bei Golden State mal wieder von den präzisen Pässen? Natürlich die Distanzschützen. Namentlich brachten vor allem Klay Thompson sowie Neuzugang Nick Young die Oracle Arena zum Beben. Mit Eingewöhnungsproblemen musste sich Swaggy P ganz offensichtlich nicht herumplagen. Er versenkte 6 seiner 7 Versuche von Downtown und kam auf 23 Zähler. Insgesamt hatten die Warriors eine Dreierquote von starken 53,3 Prozent (16/30) vorzuweisen.
  • Die Rockets zeigten sich zwar ebenfalls recht effizient aus der Distanz (15/41 Dreier), jedoch suchte das Team von Head Coach Mike D'Antoni ihr Glück auch immer wieder in der gegnerischen Zone. Sei es aus dem Pick & Roll mit dem zum Korb abrollenden Big Men oder aber auch aus Einzelaktionen heraus. Gerade Gordon und Harden penetrierten gut in Richtung Korb. Houston kam so auf 54 points in the paint (GSW: 36).
  • Man könnte meinen, dass Steve Kerr bei diesem Offensiv-Feuerwerk durchaus zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft war. Das traf jedoch vor allem aufgrund der untypisch vielen Turnover nicht zu. Der Head Coach der Warriors bemängelte die Execution seines Teams. Einige vermeidbare Fehler führten zu 17 Ballverlusten (HOU: 13). Das war einer der Gründe, warum die Warriors das Spiel noch aus der Hand gaben - neben der Abwesenheit von Green im Schlussabschnitt.

Warriors vs. Rockets: Hier geht's zum BOXSCORE!

Warriors vs. Rockets: Die Stimmen des Spiels

Kevin Durant (Warriors) über den letzten Wurf: "Ich dachte, der Wurf hatte gute Chancen, aber ich wusste, dass er etwas zu spät war. Das ist eine harte Niederlage. Aber das war das erste von 82 Spielen. Wir müssen weitermachen und besser werden."

Ryan Anderson (Rockets): "Das macht uns Mut, dass wir in der Lage waren, ein großartiges Team wie dieses zu schlagen. Und das, obwohl sie einen guten Abend hatten."

Der Star des Spiels

James Harden. Da sein neuer Backcourt-Kollege Chris Paul einen rabenschwarzen Tag erwischte, lag mal wieder viel Verantwortung auf den Schultern Hardens. Der wurde dieser Verantwortung allerdings gerecht. Sowohl als Scorer als auch als Ballverteiler wusste Harden zu überzeugen. Außerdem zeigte er sich sowohl aus der Distanz (4/9 Dreier) als auch mit seinen Drives brandgefährlich.

Der Flop des Spiels

Kevin Durant. Klar, der erste Blick auf Durants Statline spricht nicht unbedingt für einen Flop. Allerdings leistete sich der 29-Jährige 8 Turnover. Das war definitiv zu viel und auch durch die starken 4 Blocks nicht wieder gutzumachen. Zudem hatte Durant beim Buzzer-Beater kein Glück, da der Spalding seine Hand zu spät verließ.

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Coaching Move des Spiels

Gegen das schnelle Spiel der Warriors setzte Rockets-Head-Coach Mike D'Antoni gerade gegen Ende der Partie vermehrt auf ein sehr kleines Lineup mit Ryan Anderson als Center und Tucker als Power Forward. Ein klassischer Big Man stand damit nicht auf dem Parkett. Dafür aber fünf mehr als potente Dreierschützen. Das wiederum ermöglichte den Rockets viel Platz unter dem Korb. Da auch Draymond Green als Ringbeschützer der Dubs fehlte, nutzte Houston diesen Vorteil sehr geschickt aus und holte sich so doch noch den Sieg.

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