SPOX: Jaylen, Sie haben in dieser Saison schon einige sehr spektakuläre Dunks hingelegt - gab es einen, den Sie als Ihren bisherigen Lieblingsdunk bezeichnen würden?
Jaylen Brown: Nicht wirklich. Ich meine, ich habe noch jede Menge Dunks im Repertoire, die ich noch zeigen will. Ich will immer noch einen draufsetzen, deswegen denke ich auch nicht an die Dunks, die ich schon hatte, sondern an die, die noch kommen sollen. Vielleicht schaffe ich morgen meinen besten Dunk. Vielleicht auch erst in ein paar Jahren. Da müssen Sie einfach dranbleiben.
SPOX: Der Dunk Contest findet nun ohne Sie statt, ist das für Sie in Zukunft trotzdem auch ein Ziel?
Brown: Bisher eigentlich nicht - ich stehe mehr auf Dunks im Spiel, weil das den Schwierigkeitsgrad erhöht. Beim Training oder beim Shootaround veranstalten Terry [Rozier, d. Red.] und ich unsere eigenen kleinen Contests, aber den "großen" Contest habe ich nicht wirklich auf dem Zettel. Ich schaue aber natürlich zu.
SPOX: Dann kommen wir auf diese Saison zu sprechen - Sie spielen in diesem Jahr eine viel größere Rolle als in Ihrem Rookie-Jahr. Was hat sich für Sie persönlich verändert?
Brown: Zuallererst habe ich einfach mehr Möglichkeiten. Letztes Jahr hatten wir eine feste Rotation, in die ich mich als Rookie natürlich erst hineinarbeiten musste. Nun ist im Sommer viel passiert und alles musste sich ein bisschen neu definieren. Dann hat sich natürlich auch noch Gordon Hayward schwer verletzt, wodurch auf dem Flügel viel mehr Minuten frei wurden. Ich stehe dadurch viel mehr in der Verantwortung als letztes Jahr. Ich bin natürlich auch ein Stück reifer geworden und habe im Sommer viel an meinem Spiel gearbeitet, aber das ist der gravierende Unterschied. Ich hatte auch letztes Jahr schon die Fähigkeiten, ich konnte sie nur nicht so oft zeigen.
SPOX: Im Gegensatz zu vielen anderen hohen Lottery-Picks mussten Sie hart für ihre Minuten arbeiten und vor allem defensiv erst einmal solide werden, bevor Brad Stevens Sie auf den Court geschickt hat. Wie profitieren Sie heute davon?
Brown: Das macht natürlich einiges aus. Die letzte Saison war ein Lehrjahr für mich, wie Sie schon sagen, weil ich mich erst an den Speed der NBA gewöhnen musste. Schon allein dadurch, dass ich im Training Spieler wie Avery Bradley oder Isaiah Thomas beobachten und verteidigen durfte, habe ich mich persönlich sehr weiterentwickelt. Das hilft mir heute, wenn Coach von mir verlangt, mich über 30 Minuten an den besten Guard des Gegners zu heften. Es bereitete mich vor. Aber genau so will ich auch in den nächsten Jahren weiter lernen und ein besserer Spieler werden.
SPOX: Wo Sie die Hayward-Verletzung schon angesprochen haben: Was waren ursprünglich Ihre Erwartungen an die Saison, als Sie von seiner Verpflichtung hörten? Er ist zwar ein anderer Spielertyp, hätte aber eigentlich viele Minuten auf dem Flügel für sich eingenommen.
Brown: Ich habe diese Erwartungen gar nicht an Verpflichtungen, Trades oder dergleichen gekoppelt. Ich bin nach den Playoffs letztes Jahr mit der Erwartung in den Sommer gegangen, dass ich diese Saison eine größere Rolle haben würde und dass ich dafür aber auch meinen Teil leisten musste. Coach Stevens hat mir gesagt, dass ich mit einer großen Rolle rechnen und mich darauf vorbereiten sollte. Ich wusste ja bereits, dass ich dafür vor allem defensiv einen hohen Standard erreichen musste, deswegen habe ich daran viel gearbeitet. An der Offense natürlich auch. Ich habe letztes Jahr vorne keine große Rolle gespielt und daher wussten viele Leute gar nicht, dass ich auch dort einiges zeigen kann. Ich wusste das aber und wollte es in diesem Jahr auch allen anderen zeigen. Deswegen war ich schon zum Start des Training Camps bereit für eine prominentere Rolle. Auch wenn es durch Gordons Verletzung sicherlich noch ein paar Spielanteile mehr geworden sind, das will ich nicht bestreiten. So oder so ist die Situation bei uns aber sehr gut für mich.