5. Sind die Nuggets im kommenden Jahr ein Contender?
Denver sieht sich als Contender, das haben Malones Aussagen zur Murray-Verletzung unterstrichen. Murray hin oder her, in den Playoffs wurden aber auch offensichtliche Schwächen deutlich, die nichts mit dem Kanadier zu tun haben. Solange Jokic das Nuggets-Jersey trägt, wird Denver immer eine grandiose Offense haben, die in der Regular Season für 50 Siege und mehr gut sein wird.
Mit Jokic beginnen aber auch die Probleme in den Playoffs. Der Serbe ist defensiv nicht so mies wie er oft gemacht wird, aber er hat Schwächen, welche von den besten Spielern dieser Welt gnadenlos bestraft werden können. Vor allem die Suns-Serie offenbarte dies gnadenlos, Devin Booker und Chris Paul zerlegten die Nuggets-Defense aus der Mitteldistanz.
Denver hat mit Jokic zwei Optionen. Sie können das Pick'n'Roll aggressiv verteidigen, indem der Center sehr hoch verteidigt oder eben Drop spielen und mit langen Zweiern leben. Auf dem allerhöchsten Niveau werden Starspieler das ausnutzen, dies setzt Denver in seinen Möglichkeiten ein Limit.
So läuft es in der heutigen NBA eben. Defensivschwache Guards können durch einen guten Frontcourt versteckt werden, ein defensivschwacher Center ist jedoch ein Problem, da dessen Schwächen kaum mehr ausgebügelt werden können. Millsap war in dieser Hinsicht vor allem im Vorjahr wichtig, hat aber abgebaut. Ein Ersatz ist schwer aufzutreiben, erst recht bei den begrenzten finanziellen Möglichkeiten.
Das ist jedoch Meckern auf hohem Niveau. Nicht jedes Team hat solch explosive Guards wie Phoenix, die sich als denkbar ungünstiges Matchup herausstellten. Dazu bleibt die Frage, wie sich Murray von seinem Kreuzbandriss erholt, der Guard wird auch Teile der kommenden Saison verpassen.
2020/21 hat dennoch Gewissheit gebracht, dass die Bubble keine Eintagsfliege war. Die Nuggets sind gefestigt und werden auch im kommenden Jahr zum erweiterten Favoritenkreis zählen. Für den ganz großen Wurf müssen aber viele Dinge richtig laufen.