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NBA Finals: Unfassbarer Stephen Curry! Warriors gleichen die Serie gegen müde Celtics aus

Stephen Curry nahm es in Spiel 4 der Finals fast im Alleingang mit den Celtics auf.
© getty

Die Golden State Warriors haben sich den Ausgleich in den NBA Finals gesichert. Mit einer Gala-Vorstellung von Stephen Curry holten die Dubs einen 107:97-Erfolg bei den Boston Celtics in Spiel 4 der NBA Finals.

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Curry erzielte 43 Punkte (14/26 FG, 7/14 3FG) und schnappte sich 10 Rebounds und bot den Celtics über weite Strecken fast im Alleingang Paroli. Hilfe kam vor allem von Andrew Wiggins (17 Punkte, 16 Rebounds), Klay Thompson kam auf 18 Punkte, Jordan Poole steuerte 14 Zähler von der Bank kommend bei. Draymond Green hatte offensiv erneut große Probleme, trug aber immerhin 9 Rebounds, 8 Assists und 4 Steals zum Sieg bei.

Bei den Celtics war Jayson Tatum mit 23 Punkten der Topscorer, hinzu kamen 11 Rebounds und 6 Assists, allerdings auch 6 Ballverluste. Tatum traf zudem nur 8 seiner 23 Würfe und wirkte am Ende müde. Jaylen Brown kam auf 21 Punkte, Marcus Smart hatte 18, Derrick White 16 Zähler. Daniel Theis kam erneut nicht zum Einsatz.

Boston begann unverändert, Warriors-Coach Steve Kerr hingegen setzte auf Small-Ball und beorderte Kevon Looney auf die Bank. Für ihn begann Otto Porter, Green rückte also auf die Center-Position.

Den besseren Start erwischten jedoch die Celtics. Tatum traf seine ersten beiden Dreier, Curry verfehlte zwei und wurde von Williams gerupft, der auch am offensiven Brett direkt ein Faktor war. Nach knapp fünf Minuten kam Looney und stabilisierte die Dubs, Boston verlor den offensiven Rhythmus schnell wieder. Wiggins erwischte einen guten Start, mit zwei Dreiern sorgte Curry für die erste Führung seines Teams. Den Schlusspunkt setzte aber Grant Williams, der von seinem Namensvetter bedient in der Ecke auf 28:27 Boston stellte.

Warriors drehen das Spiel dank unfassbarem Curry

Boston begann schaurig im zweiten Viertel, zwei Tatum-Turnover führten zu Dreiern von Poole. Brown kam zurück und traf ebenfalls zwei Dreier, den zweiten mit Foul von Thompson. Das Spiel wurde wieder besser, doch beide Teams ließen am Korb viel liegen. Smart traf von draußen nach feinem Horford-Pass, wenig später stellte White per And-1 auf +7, es war ein 10:0-Lauf. Curry hatte die Antwort per And-1, aber die Celtics waren am Drücker. White traf einen Dreier, Tatum einen Layup, dann räumte Williams Wiggins ab. Es ging mit 54:49 Boston in die Pause.

In ihrem Sahneviertel glichen die Warriors in Windeseile aus, aber Boston hielt der Lawine zunächst stand. Smart erzielte 5 Punkte, Brown scorte per And-1 gegen Green, auch White traf noch einen Eckendreier. Curry wehrte sich jedoch weiter und hielt sein Team in der Verlosung, der nächste wilde Dreier glich die Partie wieder aus und hätte eigentlich einen Foul-Call nach sich ziehen müssen. Horford traf noch einen Triple, Curry ebenfalls. Zum Viertelende blockte Tatum Curry, es ging dennoch mit 79:78 für die Warriors in den letzten Durchgang.

Steph bekam zu Beginn des vierten Viertels eine Pause, Golden State verlor die drei Minuten aber nur mit 3 Punkten. Schlimmer waren vier Ballverluste in den ersten Minuten - Brown bestrafte dies mit mehreren unglaublichen Finishes und Smart stellte von der Linie auf +5. Aber die Warriors gaben sich nicht auf, Wiggins hielt sie mit mehreren Putbacks im Rennen, ein Dreier von Thompson brachte ihnen wieder die Führung, Curry baute diese 3:41 vor dem Ende auf +4 aus, Ime Udoka reagierte mit einer Auszeit.

Die Celtics bekamen nun gute Würfe, trafen sie jedoch nicht. Auf beiden Seiten war der Druck enorm, erst Curry traf 1:42 vor dem Ende wieder - +6 für die Dubs! Horford traf einen Dreier aus der Ecke, auf der Gegenseite scorte Looney am Brett, dann ging Curry noch einmal an die Linie, es wurde ein 14:3-Lauf in den letzten Minuten. Den Celtics fiel nichts mehr ein, die Partie war endgültig gelaufen. Über die letzten 7:32 Minuten des Spiels erzielte Boston bloß noch 6 Punkte.

Die wichtigsten Statistiken

Boston Celtics (E2) vs. Golden State Warriors (W3) 97:107 (BOXSCORE), Serie: 2-2

  • Die Celtics wirkten in Halbzeit eins wie das bessere Team. Wieder gab es jedoch ein paar Schönheitsfehler: Zehnmal schenkte Boston bis zur Pause den Ball her, die Warriors machten daraus 12 Punkte. Die Celtics vergaben fünf Freiwürfe, sie verfehlten (insbesondere in Person von Tatum) einige machbare Korbleger - das alles war für sich nicht dramatisch, trug aber dazu bei, dass die Führung trotz klarer Überlegenheit nur 5 Punkte betrug. Am Ende waren es 15 Turnover, aus denen die Dubs 19 Punkte machten, so etwas kann sich eben rächen.
  • Der Einfluss von Williams war erneut an beiden Körben zu spüren, schon zur Pause stand der Time Lord bei 10 Rebounds, 4 davon offensiv. Hinzu kam, dass er unheimlich viele Abschlüsse am Korb verhinderte. Erst durch die Hereinnahme von Looney konnten die Warriors an den Boards standhalten, mit der Zeit wurden sie hier dann sogar das bessere Team, vor allem dank Wiggins (61:49). Die Warriors holten sich allein 19 Second Chance Points, Boston hatte 12.
  • Boston hatte in Halbzeit eins die etwas bessere Balance und ein deutliches Plus an der Freiwurflinie, in der zweiten Hälfte kippte dies jedoch langsam. Am Ende standen die Dubs bei 12/15 Freebies, die Celtics bei 14/19. Zu wenig wurde in der zweiten Hälfte der Weg zum Korb gesucht, zu oft waren es Notwürfe aus der Mitteldistanz, wo Boston bloß drei von 14 Würfen traf.
  • Die Warriors haben nun in 27 Playoff-Serien in Folge mindestens ein Auswärtsspiel gewonnen - einsamer NBA-Rekord. Wenige davon dürften den Stellenwert dieses Sieges gehabt haben.

Celtics vs. Warriors: Die Stimmen zum Spiel

Marcus Smart (Celtics): "Wir müssen uns bewegen. Wir können nicht still stehen und es ihnen erlauben, uns den Weg zuzusperren."

Stephen Curry (Warriors): "Es ist das sechste Mal hier für uns. Man bekommt dadurch viel Erfahrung, wenn es darum geht, im Moment zu bleiben."

Der Star des Spiels: Stephen Curry

Der Mann ist kaum zu fassen. Bekam über weite Strecken des Spiels offensiv kaum Hilfe und wurde vom gesamten Celtics-Team verteidigt, es spielte kaum eine Rolle. Jede kleine Lücke reichte, Curry bestrafte sie sofort. Es war eins der besten Finals-Spiele seiner illustren Karriere, nur einmal hatte Curry bis dato mehr Punkte erzielt.

Der Flop des Spiels: Jayson Tatum

Defensiv und als Playmaker war Tatum erneut gut. Sein Scoring jedoch reichte einfach nicht, zu oft vergab er machbare Leger, am Ende waren es dann vermehrt lange Zweier, die nicht ihr Ziel fanden. 6 Ballverluste kamen hinzu, teilweise absolute Unforced Errors.

Die Szene des Spiels

Über mehrere Minuten trafen beide Teams nichts, das Spiel war von Defense und auch von Fehlern geprägt. Und dann kam Curry an den Ball, schüttelte White ab und warf dann über dessen Contest den Dreier rein - +6, "Bang!", der Dagger. Der einzig angemessene Schlusspunkt für diese Partie.

NBA Finals - Celtics vs. Warriors: Die Serie im Überblick (2-2)

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
13. Juni3 UhrGolden State WarriorsBoston Celtics108:120
26. Juni2 UhrGolden State WarriorsBoston Celtics107:88
39. Juni3 UhrBoston CelticsGolden State Warriors116:100
411. Juni3 UhrBoston CelticsGolden State Warriors97:107
514. Juni3 UhrGolden State WarriorsBoston Celtics-
617. Juni3 UhrBoston CelticsGolden State Warriors-
7*20. Juni2 UhrGolden State WarriorsBoston Celtics-

*falls nötig

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