5. Der beste Spieler der ersten sechs Wochen war...
mySPOX-User Petzie: Auch hier würde ich die Frage gerne in zwei Teilen beantworten und jeweils einen Spieler für Offense und Defense picken, auch wenn mir selbst das schon schwer fällt. Für beide Bereiche kommen einige Spieler in Frage, die bisher herausragend gespielt haben, einige unter dem Radar, andere deutlich auffälliger. Defensiv etwa Glover Quin und Harrison Smith, Calais Campbell, Aaron Donald und Melvin Ingram, Bobby Wagner sowie Jason McCourty, Patrick Robinson und Marshon Lattimore, ich entscheide mich aber hier für Jalen Ramsey. Was Ramsey dieses Jahr spielt ist einfach überragend, er hat seine starke Rookie Saison nochmal getoppt und sich nochmals deutlich verbessert, ist in der aktuellen Verfassung mindestens ein Top-5-Cornerback. PFF hat McCourty und Robinson höher, Ramseys Plays waren aber einfach etwas spektakulärer, daher geht meine Stimme nach Jacksonville. Offensiv tummeln sich neben den üblichen Verdächtigen (Tom Brady, Antonio Brown) noch Kandidaten wie Alex Smith oder Kareem Hunt. Hier mache ich es vergleichsweise kurz und entscheide mich recht eindeutig für Hunt. Der Rookie spielt herausragend und seine Stat-Line ist beeindruckend: 630 Rushing-Yards bei 106 Carries und vier Touchdowns, 255 Receiving-Yards und zwei Touchdowns. Seine Werte haben sich etwas normalisiert, nachdem er nach Week 3 noch 8,5 Yards pro Run und 15,2 Yards pro Catch erzielte, aber nichtsdestotrotz ist er aktuell auf dem besten Weg zum Offensive Rookie des Jahres.
Pascal De Marco (SPOX): Mein bester Spieler der Saison und MVP-Favorit ist Alex Smith. Ja, Smiths Spiel gegen die Steelers war eines der schwächeren, aber trotz der mageren ersten Halbzeit (5/8, 4 YDS) beendete er die Partie mit einer ordentlichen Stat-Line (19/34, 246 YDS, TD, 0 INT). Was mich an Smith in diesem Jahr besonders beeindruckt, ist, dass er das Passing Game über das gesamte Feld öffnet, ohne dabei zu großes Risiko einzugehen. Er wirft bislang 72,9 Prozent bei 192 Passversuchen und begeht nahezu überhaupt keine Fehler. Seinen zwölf Touchdowns steht keine einzige Interception gegenüber. Smith hat außerdem die Duelle mit den nächstbesten Quarterbacks der Saison (Brady, Wentz) für sich entscheiden können. Und während er für die Niederlage gegen die Steelers ein wenig Schuld auf sich nehmen muss, war er zumindest auch ein Grund, warum die Chiefs überhaupt noch im Spiel waren. Das Play beim De'Anthony-Thomas-Touchdown war ein MVP-Play. Und springt der Ball später nicht von Phillip Gaines' Helm in die Hände von Antonio Brown ist Kansas City vermutlich auch jetzt noch das einzig ungeschlagene Team. Smith ist am Sonntag zwar erstmals leicht gestolpert, aber welcher MVP hat schon 16 perfekte Spiele gemacht?
Adrian Franke (SPOX): Smith war auch mein erster Gedanke, ich bin immer noch beeindruckt, dass er wie auf Knopfdruck ein Downfield-Element zu seinem Spiel hinzugefügt hat. Wir haben Alex Smith noch nie auch nur ansatzweise so aggressiv gesehen, wenngleich man natürlich sagen muss, dass er enorm von gutem Run-Blocking, Hill und Kelce, dem bereits angesprochenen Kareem Hunt und ohne Frage auch von Andy Reids großartigem Play-Calling und Play-Design profitiert. Das soll seine Leistung nicht schmälern, öffnet für mich aber auch die Tür für andere Kandidaten - und ich habe mich letztlich für Le'Veon Bell entschieden. Bei drei der vier Steelers-Siegen (einzige Ausnahme Week 1 gegen Cleveland nach seinem Streik) hatte Bell über 30 Touches, zwei Mal sogar 35. Bei beiden Pleiten erhielt er nur 15 Runs. Bell hat Pittsburgh das Spiel in Kansas City mit einer herausragenden Leistung gewonnen, er ist aktuell auf Tape und auch was seinen Einfluss auf das Spiel angeht für mich wieder der beste Running Back der Liga. Auch vor Hunt, dem Elemente wie Misdirection, Read-Option und dergleichen deutlich mehr helfen. Pittsburghs Passspiel kränkelt nach wie vor, Bell ist derjenige, der das Offensiv-Schiff bislang halbwegs auf Kurs hält.
Tobi Krause (The Backfield Boys Show): Ich gehe ebenfalls in eine andere Richtung, meine Antwort nämlich lautet: Aaron Rodgers. Green Bay und die Packers werden jetzt abermals merken, wie gut Aaron Rodgers tatsächlich ist. Wir alle werden dies jetzt merken! Denn die Packers sind kein schlechtes Team aber erst durch Rodgers werden sie ein starkes Team. Dies gilt für viele Quarterbacks, doch Aaron Rodgers ist besonders. Das hat er auch in den ersten sechs Wochen bewiesen, mit wechselnder Offensive Line, mit einer schwächelnden Defense und ganz besonders wieder einmal in einem unfassbaren Drive gegen meine Cowboys. Doch einen weiteren Spieler, der auch in den nächsten Wochen liefern wird, möchte ich hier ebenfalls noch nennen: Kareem Hunt! Sechs Spiele mit über 100 Yards from Scrimmage? Als Rookie? In den ersten sechs Spielern seiner Karriere einen Rekord brechen, gehalten von Adrian Peterson? Mehr Grund braucht es nicht. Doch für die, die noch nicht überzeugt sind: 630 Yards Rushing (meiste der NFL), sieben Runs über 20 Yards (meiste der NFL), 255 Yards Receiving, sechs Touchdowns und bis zum Wochenende war sein Team ungeschlagen, auch dank ihm, einem Rookie.