Die Enttäuschungen
Vita Vea (DT, Tampa Bay Buccaneers, 1/12)
Buccaneers-Fans schlugen schon beim Draft die Hände über dem Kopf zusammen, als die Franchise Vea anstatt Derwin James für eigentlich dringend benötigte Hilfe in der Secondary pickte. Vea verpasste den Saisonstart verletzungsbedingt und wird mit begrenzter Snap-Zahl zum Einsatz gebracht. Insgesamt zwei Tackles in fünf Spielen sind dennoch keineswegs zu entschuldigen. Genauso wenig wie einen First-Round-Pick, der die Run-Defense unterstützten soll, wenn die Passing-Defense die vermutlich schlechteste Pass-D der Liga ist.
Kolton Miller (OT, Oakland Raiders, 1/15)
Miller wurde einer der ersten großen Bausteine der Zukunfts-Planung von Jon Gruden bei den Raiders. Der Tackle allerdings hat noch einen weiten Weg vor sich, beginnend mit der Schnelligkeit und Power in der Liga. Gegen agile Rusher hat Miller kaum eine Antwort und sah zuletzt gegen die Chargers, Seahawks und 49ers der Reihe nach schlecht aus. Die Raiders haben in dieser Saison bereits 17 Sacks zugelassen. In der gesamten letzten Saison waren es 20.
Rashaan Evans (LB, Tennessee Titans, 1/22)
Evans sollte in Tennessee dringend benötigte Unterstützung auf der Insider-Linebacker-Position leisten. Nach einer frühen Oberschenkel-Verletzung fand der 22. Pick des Draft allerdings noch nicht in Tritt. Evans hat wenig Einfluss auf das Spiel der Titans und seine 17 Tackles sind bislang nicht das, was sich Tennessee für den Run-Stop vorgestellt hat.
Rashaad Penny (RB, Seattle Seahawks, 1/27)
Die Frage danach ob es Sinn macht, Running Backs früh im Draft auszuwählen, wurde wohl selten so häufig diskutiert wie in dieser Saison. Seattles Erstrunden-Pick ist eines der Beispiele, die eindeutig dagegen sprechen: Das Run Game der Seahawks ist 2018 deutlich verbessert, doch ist Penny überhaupt kein Teil davon. Chris Carson und Mike Davis gehört hinter einer deutlich verbesserten Offensive Line die Show; Penny kommt derzeit nur bei jedem zweiten Spiel zum Einsatz.
Taven Bryan (DT, Jacksonville Jaguars, 1/29)
Die Defense der Jaguars schien nur noch stärker zu werden, nachdem die bereits zur Elite gehörende Unit weitere Verstärkungen in Sachen Run-Defense und Safety-Hilfe im Draft verpflichtete. Bisher allerdings hat Jacksonvilles Defense mehrere Schritte zurück gemacht und Taven Bryan hat so gut wie keinen Einfluss auf das Spiel. Der Defensive Tackle ist lediglich ein Rotationsspieler und kommt auf 9 Tackles und keinen einzigen Sack.
Will Hernandez (G, New York Giants, 2/34)
In einer katastrophalen Offensive Line ist Hernandez vielleicht noch der einzige, der zu entschuldigen ist. Der Zweitrunden-Pick hatte jedoch ebenfalls schon mehrere unschöne Szenen und hat dazu beigetragen, dass Eli Manning unter ungeheuerlichem Druck weiter an einem schnelleren Karriere-Ende arbeitet, als erhofft. Aufgrund seiner athletischen Fähigkeiten und der bislang ordentlichen Arbeit im Run-Blocking könnte er aber tatsächlich die einzige Personalie in dieser O-Line sein, deren Potenzial Zuversicht verspricht.
Ronald Jones (RB, Tampa Bay Buccaneers, 2/38)
Ein weiterer Running Back der überhaupt nicht in Tritt kommt. Jones hat schon in der Preseason katastrophale Werte aufgelegt. Dann gab es zum Saisonstart ein paar Healthy Scratches und seitdem in vier Einsätzen bei 19 Rushes 2,2 Yards pro Versuch. Tampas harmloses Run Game steuert dazu bei, dass man schon zur Halbzeit oftmals großen Rückständen hinterherläuft. So ist das USC-Produkt aktuell ein Pick, der wie Vea überhaupt keinen positiven Einfluss auf dieses Bucs-Team hat.
Mike Gesicki (TE, Miami Dolphins, 2/42)
Gesicki hat bei den Dolphins bislang noch überhaupt keinen Ansatz gezeigt, warum er einen Second-Round-Pick rechtfertigt. Keine zwei Receptions pro Spiel verzeichnet Gesicki, als Receiver hatte er nur vereinzelte Lichtblicke und ansonsten sehr viel Durchschnitt. Die offensiven Umstände in Miami helfen natürlich nur wenig. Die Hoffnung, dass Gesicki der seltene Rookie-Tight-End werden könnte, der sofort liefert, muss aber auf Eis gelegt werden.