Eine Priorität bei dieser Top-50 war es, Spieler aufzulisten, die auch eine realistische Chance haben, auf den Markt zu kommen. Durch die mehrfache Verschiebung der Franchise-Tag-Deadline herrscht hier noch keine Klarheit, doch anhand der Berichte wurden einige Namen - die ansonsten nahezu alle in der Top-20 zu finden wären - hier ausgeklammert, bei denen die Chance, dass sie auf den Markt kommen, äußerst gering einzuschätzen ist.
Konkret sind das:
- Drew Brees, Quarterback, Saints
- Dak Prescott, Quarterback, Cowboys
- Amari Cooper, Wide Receiver, Cowboys
- Chris Jones, Defensive Tackle, Chiefs
- A.J. Green, Wide Receiver, Bengals
- Justin Simmons, Safety, Broncos
- Hunter Henry, Tight End, Chargers
- Bud Dupree, Edge, Steelers
Insbesondere Brees, Cooper, Prescott, Jones und Green wären fraglos Top-15-Spieler in dieser Liste, Simmons und Henry würden mindestens an der Top-15 kratzen. Dupree wäre der einzige Name, der hier etwas aus der Reihe fällt.
Knapp die Liste verpasst:
- Michael Pierce, Defensive Tackle, Ravens
- HaHa Clinton-Dix, Safety, Bears
- Shelby Harris, Defensive Tackle, Broncos
- Kendall Fuller, Defensive Back, Chiefs
- Jarran Reed, Defensive Tackle, Seahawks
- Blake Martinez, Linebacker, Packers
- Bradley Roby, Cornerback, Texans
- Vonn Bell, Safety, Saints
- Jimmy Graham, Tight End, Packers
- Jimmy Smith, Cornerback, Ravens
- Shaq Lawson, Edge, Bills
- Jamie Collins, Linebacker, Patriots
- Mackensie Alexander, Slot Cornerback, Vikings
Ranking: Die 50 besten NFL Free Agents 2020
50. Quinton Jefferson, Defensive Tackle, Seahawks
Scheint noch unter dem Radar zu fliegen, dabei hatte Jefferson eine exzellente Saison: ESPN listet seine prozentuale Pass-Rush-Win-Rate unter Defensive Tackles auf geteiltem fünften Platz, vor etwa Calais Campbell oder Ed Oliver. Dabei hatte er es zwar verhältnismäßig selten mit Double Teams zu tun, doch schlug er diese auch auffallend häufig mit beachtlicher Geschwindigkeit. Jefferson verzeichnete 44 Quarterback-Pressures und war ein verlässlicher Run-Verteidiger. Ein Kandidat für ein Schnäppchen in der zweiten Free-Agency-Welle.
49. Ndamukong Suh, Defensive Tackle, Buccaneers
War die vergangene Saison der Beginn des Spätherbsts in der Karriere von Ndamukong Suh? Der 33-Jährige hatte in Tampa - obwohl er neben einem sehr stark aufspielenden Vita Vea agierte - für seine Verhältnisse zumindest eine unauffällige Saison und war merklich weniger effizient als im Jahr davor bei den Rams, obwohl er dort fast 200 Snaps mehr spielte; selbstredend die aber auch neben Aaron Donald, dem besten Defensive Lineman der NFL. Und vielleicht ist das der beste Weg um Suh vor der anstehenden Free Agency zu beschreiben: Mit seiner Power kann er noch immer den Run sehr gut verteidigen und ist solide im Pass-Rush. Er ist aber an diesem Punkt tendenziell eher eine Nummer 2 für eine Interior Defensive Line und wäre am besten aufgehoben entweder neben einem dominanten Defensive Tackle oder auch in einer Rolle, in der er einer jungen D-Line Stabilität verleihen könnte.
48. Melvin Gordon, Running Back, Chargers
Hat sich mit seinem Holdout komplett verzockt, doch Gordon ist kein schlechter Running Back - und sollte durch die eigene Fehlkalkulation deutlich günstiger werden. Gordon ist ein Big-Play-Back und ein potenziell explosiver Runner, der dafür aber auch die notwendige Hilfe braucht. Als Receiver bringt er mehr mit als etwa Derrick Henry, verblasste letztes Jahr Team-intern insgesamt aber im Vergleich zu Austin Ekeler. Könnte mit einem kurzfristigen Vertrag für vergleichsweise überschaubares Geld zu haben sein.
47. Breshad Perriman, Wide Receiver, Buccaneers
506 Receiving-Yards sowie fünf Touchdowns in den letzten fünf Saisonspielen - als Tampa Bay Mike Evans und Chris Godwin im Saison-Schlussspurt verlor, hatte Perriman den Breakout, auf den die Ravens einst mehrere Jahre gewartet hatten, nachdem sie den Receiver 2015 in der ersten Runde gedraftet hatten. Zumindest könnte das die optimistische Sichtweise sein. Der 26-Jährige hat noch immer eine verlockende Size-Speed-Kombination und könnte als vertikale Big-Play-Option als Nummer-3-Receiver schließlich doch noch seine Rolle in der NFL finden.
46. Jason Pierre-Paul, Edge, Buccaneers
44 Quarterback-Pressures bei nur 408 Pass-Rush-Snaps - zum Vergleich, JPP brauchte im Vorjahr 536 Pass-Rush-Snaps für 46 Pressures. Pierre-Paul kam von einer schweren Nackenverletzung zurück und ist 31 Jahre alt, doch dass er mindestens als situativer Pass-Rusher noch Value mitbringt, hat Pierre-Paul letztes Jahr bewiesen.
45. Jimmie Ward, Safety, 49ers
Der schwierige Fall eines Spielers, der seit sechs Jahren in der NFL ist und pünktlich zur eigenen anstehenden Free Agency seine mit Abstand beste Saison gespielt hat - in einer insgesamt exzellent besetzten 49ers-Defense. Wards bestes Argument ist die Vielseitigkeit: Der 28-Jährige kann im Slot spielen, er kann in der Box spielen, er kann Free Safety spielen: Ward kann eine defensive Matchup-Waffe sein. Wenn er sein Top-Niveau konservieren kann.
44. Gerald McCoy, Defensive Tackle, Panthers
Womöglich erwarten McCoy jetzt mehrere kurzfristige Verträge nacheinander - doch solange der 32-Jährige sein aktuelles Level hält, sollte er die auch mit durchaus lukrativem Gehalt bekommen. McCoy hatte letztes Jahr 42 Quarterback-Pressures für die Panthers, vier mehr als im Vorjahr in Tampa Bay, wo er 25 Pass-Rush-Snaps mehr hatte. Der Routinier ist noch immer ein sehr verlässlicher Interior Lineman mit unheimlich konstanter Pass-Rush-Production, und ist zumindest eine ideale Übergangslösung für Defenses, die hier Probleme haben.
43. Joe Schobert, Linebacker, Browns
Kam als Pass-Rusher in die NFL und wurde dort auch zunächst von den Browns eingesetzt, ehe er zum Linebacker umfunktioniert wurde. Schobert hat konstante Schwierigkeiten gegen den Run, ist aber ein sehr guter Cover-Linebacker, einer der ligaweit besseren Linebacker in dieser Kategorie über die letzten beiden Jahre. Könnte er noch mehr in einer Hybrid-Rolle glänzen wie etwa Kyle Van Noy zuletzt bei den Patriots?
42. Logan Ryan, Slot Cornerback, Titans
Kommt nicht gerade aus seiner besten Saison, was vielleicht seinen Preis auch etwas drückt. Insgesamt aber noch immer ein grundsolider Cornerback für den Slot, der in vielen NFL-Defenses sofort ein Upgrade und klarer Slot-Starter wäre. Ryan ist nicht nur verlässlich in Coverage, er ist auch ein guter Tackler und ein physischer Spieler und somit auch gegen den Run kein Risiko wie manch anderer Verteidiger im Slot.
41. Marcus Mariota, Quarterback, Titans
Während die großen Namen das Quarterback-Karussell prägen, ist es um Mariota ruhiger - der Hawaiianer ist einer für die zweite oder gar dritte Welle auf der Quarterback-Position. Denn - und das scheint relativ sicher - kein Team wird ihn als festen Starter verpflichten. Am wahrscheinlichsten ist eine Rolle wie sie ironischerweise Tannehill in Tennessee letztes Jahr hatte, als High-End-Backup und ernsthafte Alternative, sollte ein angezählter Starter wackeln (Chicago lässt grüßen). Gleichzeitig braucht Mariota auch einen Neustart, nachdem er letztes Jahr enttäuschte. Hielt den Ball zu lange, zögerte, hatte Probleme mit engen Fenstern, attackierte zu wenig Downfield. Mit Tannehill machte die Offense einen Quantensprung nach vorne.
40. Trae Waynes, Cornerback, Vikings
Waynes ist 27 Jahre, hat Top-Speed, ist stark gegen den Run - und solange man ihn hinter eine klare Nummer 1 packt, kann Waynes eine sehr gute Nummer 2 sein. In eine solche Rolle sollte er auch jetzt verpflichtet werden; holt ihn ein Team als potenziellen Nummer-1-Corner, wartet eine Enttäuschung. Ein realistischer Kandidat für einen kurzfristigen Prove-It-Deal.