29. Brian Poole, Slot Cornerback, Jets
Eine der positiven Überraschungen der vergangenen Saison: Poole hatte nach seinem Wechsel von Atlanta nach New York unter allen Cornerbacks mit mindestens 200 Snaps die sechstmeisten Coverage-Snaps pro zugelassener Reception, war geteilte Liga-Spitze was zugelassene Yards pro Coverage-Snaps angeht und verzeichnete vier Pass-Breakups. Poole könnte ein Kandidat für einen Prove-It-Deal sein, die Realität ist aber vermutlich, dass sein Markt dafür zu stark sein wird. Bestätigt er die vergangene Saison, könnte sich der 27-Jährige als Top-10-Slot-Corner etablieren.
28. Andrew Whitworth, Left Tackle, Rams
War in einer wackligen Rams-Line der eine Stabilisator. Nach Pass Block Win Rate von ESPN hatte er die zweitbeste Win Rate aller Tackles, nur David Bakhtiari war besser. Whitworth ließ 29 QB-Pressures bei 710 Pass-Blocking-Snaps zu und war auch letztes Jahr unter dem Strich ein Top-10-Tackle. Eine kurzfristige Lösung, doch der 38-Jährige würde viele Lines auf einen Schlag ohne jeden Zweifel deutlich verbessern.
27. Kyle Van Noy, Linebacker, Patriots
Einer der flexibelsten Front-Seven-Spieler in der NFL über die letzten beiden Jahre. Van Noy fand nach für beide Seiten enttäuschenden Jahren in Detroit bei den Patriots seine ideale Rolle: Ein Hybrid aus spielintelligentem Edge-Rusher, Blitzer, Cover-Linebacker. Das macht seine Prognose für die Free Agency auch etwas schwieriger, denn Van Noy kann in einer derartig flexiblen Rolle exzellent sein - man muss gleichzeitig aber auch davon ausgehen, dass er eine solche eben auch braucht. Das wiederum verkleinert den Kreis möglicher Interessenten. Könnten die Patriots ihn so vergleichsweise günstig halten? Auch eine Rückkehr nach Detroit in die Patriots-ähnliche Defense unter Matt Patricia wäre nicht auszuschließen.
26. D.J. Reader, Defensive Tackle, Texans
War über die ersten drei Jahre seiner NFL-Karriere vor allem ein Run-Stopper und profitierte davon, dass er exzellente Pass-Rusher um sich herum hatte. Das änderte sich im vergangenen Jahr mit dem Abgang von Jadeveon Clowney und der Verletzung von J.J. Watt - Reader nutzte die sich daraus bietenden Gelegenheiten, um für die anstehende Free Agency ein paar Dollar mehr zu verdienen: 36 Quarterback-Pressures verzeichnete er bei 409 Pass-Rush-Snaps, ein solider Wert für einen Defensive Tackle. Als Run-Stopper ist der 25-Jährige ein Elite-Spieler, wenn er als Pass-Rusher nur das Vorjahres-Level halten kann, dann ist er ein guter 3-Down-Lineman, der als Anker einer Line fungieren kann.
25. Tre Boston, Safety, Panthers
Ein klassischer Single-High-Safety, der Jahr für Jahr für überraschend günstige und kurzfristige Verträge unterschreibt. "Überraschend" deshalb, weil Boston nunmehr seit mehreren Jahren einer der konstantesten Cover-Safeties in der NFL ist - die Liga ihn aber nicht in dem Maße zu bezahlen scheint. Womöglich hängt das mit einer gewissen positionellen Inflexibilität zusammen: Boston ist eben auch nicht mehr als ein Deep Safety. In der Rolle aber kann er viele Defenses deutlich verbessern, und da zahlreiche NFL-Defenses bevorzugt aus Single-High-Coverages agieren, sollte er auch einen gewissen Markt haben.
24. Everson Griffen, Edge, Vikings
Tolle Comeback-Saison für Griffen in Minnesota. Als Nummer-2-Rusher gegenüber von Danielle Hunter hatte der 32-Jährige ein echtes Bounceback-Jahr: 66 Quarterback-Pressures in der Regular Season, Platz 14 unter Edge-Rushern. Angesichts seines Alters eher ein Kandidat für eine kurzfristige Rolle, als Nummer 2 aber eine deutliche Verstärkung für viele Defenses.
23. Robert Quinn, Edge, Cowboys
Den Cowboys stehen noch turbulente Tage bevor, mit Dak Prescott und Amari Cooper muss Dallas versuchen, zwei der größten angehenden Free Agents zu halten - idealerweise wäre zusätzlich auch Cornerback Byron Jones noch auf dieser Liste, der aber scheint den Markt testen zu dürfen. Umso wahrscheinlicher ist es, dass dahinter für gute Role-Player nicht die notwendigen Mittel zur Verfügung gestellt werden - Spieler wie Robert Quinn. Der Pass-Rusher hatte im vergangenen Jahr seine beste NFL-Saison seit Jahren, 57 Quarterback-Pressures verzeichnete der 30-Jährige, zusätzlich zur höchsten Pass-Rush-Win-Rate (33 Prozent) aller Defensive Linemen in der NFL. Quinns Tage als dominanter Nummer-1-Speed-Rusher sind vorbei, aber er wäre der perfekte Kandidat für eine Rolle als starke Nummer 2, wie es in Dallas gegenüber von Demarcus Lawrence der Fall war.
22. Devin McCourty, Safety, Patriots
Ein prototypischer Matchup-Safety und noch immer einer der Besten seines Fachs in der NFL. McCourty kann in der Box spielen, er kann den tiefen Safety spielen, er kann sogar vereinzelt im Slot aushelfen. Er ist mit der zentrale Grund für die Flexibilität in der Patriots-Defense; einzig sein Alter - McCourty wird im August 33 Jahre alt - wird seinen Wert auf dem Free-Agent-Markt schmälern. Kurzfristig aber eine exzellente Lösung für vielseitige Defenses.
21. Philip Rivers, Quarterback, Chargers
Was hat Philip Rivers noch im Tank? Das ist die primäre Frage, die sich alle möglichen Interessenten bei Rivers stellen müssen. Beispielsweise in der Offense von Bruce Arians in Tampa Bay wäre Rivers tendenziell eher eine schlechtere Version von Jameis Winston - kommt er dagegen in eine Situation wie Indianapolis, könnte er noch ein bis zwei gute Jahre im Tank haben. Und das ist auch das Fenster, Rivers selbst hat durchblicken lassen, dass er auf einen kurzfristigen Deal aus ist. In der vergangenen Saison wollte er zu häufig Dinge erzwingen, warf zu viele Katastrophen-Pässe Downfield und übersah schlicht zu häufig Verteidiger. Doch es war auch noch immer viel Positives dabei. Wenn Rivers endlich eine vernünftige Offensive Line bekommt, könnten die Fehler auch wieder etwas runter gehen. Zwar war sein Release teilweise etwas langsamer, die Armstärke aber ist noch da.
20. Teddy Bridgewater, Quarterback, Saints
Ein irre spannender Spieler. Über die letzten Jahre wurde Bridgewater vor dem Start der Free Agency als möglicher Sleeper gehandelt - dieses Jahr ist es wirklich so weit. Aus Bridgewaters Sicht lief das vergangene Jahr nahezu ideal; er entschied sich gegen eine Rolle als Übergangslösung in Miami und kehrte stattdessen als Backup zu den Saints zurück, wo sich Drew Brees verletzte und Bridgewater in der Folge fünf Spiele als Starter spielen konnte - und überzeugte. Ja, er braucht eine spezifische Offense; eine Offense, in der er mit Präzision, mit dem Kurzpassspiel und Spielintelligenz gewinnen kann. So wie die der Saints. Bridgewater dürfte im Starting-Quarterback-Vergleich einen moderaten Deal erhalten und könnte in der richtigen Situation (Chicago?) aber ein mindestens durchschnittlicher Quarterback sein und unter dem Strich damit ein immenser Value.