Los Angeles Rams (7-4)
Die aktuelle Situation: Drei Pleiten in Serie, die letzten Wochen waren für die Rams eine riesige Enttäuschung. Matthew Stafford spielt nach seinem starken Start in die Saison mittlerweile viel zu fehleranfällig, zudem wackelt die Offensive Line und auch die Defense ist bislang nicht auf dem Niveau, das angesichts des individuellen Talents möglich sein sollte. Somit kommen vermehrt Zweifel am Status der Rams als Top-Team auf. Einen überzeugenden Sieg über ein wirklich gutes Team gab es in dieser Saison erst einmal, gegen die Buccaneers in Woche 3.
Die Aussichten: Mit den Jaguars wartet in der kommenden Woche im SoFi Stadium der perfekte Aufbaugegner auf die wackelnden Rams. Anschließend wird das Programm allerdings richtig hart: Los Angeles trifft noch auf die Cardinals, Ravens, 49ers, Vikings und Seahawks. Fangen sich die Rams nicht schnell, könnten im Saisonendspurt noch einige Niederlagen hinzukommen - und die Playoffs trotz eines Starts mit sieben Siegen aus acht Spielen somit nochmal ernsthaft in Gefahr geraten.
Prognose: Jacksonville darf und wird für die Rams trotz der aktuellen Probleme nicht zum Stolperstein werden. Anschließend ist das Restprogramm zwar hart, eine positive Bilanz wird bei sieben Playoff-Plätzen allerdings wahrscheinlich schon für einen Einzug in die Postseason reichen und fünf Niederlagen aus den letzten fünf Spielen wird L.A. nicht einstecken müssen. Zeigt die Formkurve nicht bald wieder deutlich nach oben, könnte in der ersten Playoff-Runde allerdings bereits Schluss sein.
San Francisco 49ers (6-5)
Die aktuelle Situation: Drei Siege in Serie, darunter der so wichtige Erfolg im direkten Playoff-Duell gegen die Vikings. Die 49ers haben nach ihrer üblen Pleite gegen die Cardinals mit Colt McCoy gezeigt, wie schnell ein Turnaround in der NFL möglich ist und, dass man Teams niemals zu früh abschreiben darf. Die Offense der Niners ist unorthodox, gerade deshalb aber schwer zu verteidigen. Jimmy Garoppolo spielt über die letzten Wochen solide, getragen wird die Offense allerdings vom Run Game über Elijah Mitchell und mittlerweile auch Deebo Samuel.
Die Aussichten: In den kommenden zwei Wochen treffen die Niners auswärts auf die Seahawks und die Bengals. Kann San Francisco seine zuletzt beeindruckende Form bestätigen und zumindest einen Sieg einfahren, scheinen die Aussichten auf die Playoffs gut, die noch folgenden Heimspiele gegen die Falcons und Texans sind klare Must-Win-Spiele. In der letzten Woche könnte es im direkten Duell mit den Rams womöglich sogar noch für beide Teams um den Playoff-Einzug gehen.
Prognose: Die Form im November spricht für die 49ers. Das Laufspiel wird zwar nicht Woche für Woche so dominieren können wie zuletzt gegen die Rams, Jaguars und Vikings, schlecht sind allerdings auch die Defense und die Passing Offense der Niners nicht. San Francisco darf sich keine Ausrutscher mehr leisten, mit einem Sieg über die Seahawks oder die Bengals in den kommenden Wochen sollten sie den Playoff-Einzug aber nicht mehr aus der Hand geben.
Washington Football Team (5-6)
Die aktuelle Situation: Auch Washington hat seine drei letzten Spiele gewonnen - und das nicht nur gegen Fallobst! Das Football Team hat sich aus einer schon verloren scheinenden Saison zurückgemeldet. Die anfangs so enttäuschende Defense spielt besser, vor allem aber präsentierte sich Taylor Heinicke während der Erfolgsserie wie ein durchaus veritabler Starter. Nach dem Sieg über die Seahawks steht Washington tatsächlich wieder auf einem Playoff-Platz.
Die Aussichten: Die letzten fünf Spiele des Football Teams werden innerhalb der eigenen Division ausgetragen, jeweils zweimal trifft Washington noch auf die Cowboys und die Eagles, zudem zum Abschluss der Spielzeit auf die Giants. Das Team von Head Coach Ron Rivera hält sein Schicksal somit noch in der eigenen Hand. Ein Sieg in Las Vegas in der kommenden Woche wäre wichtig.
Prognose: Das Restprogramm hat es in sich. Unterliegt Washington am Wochenende den Raiders, könnte es mit den Playoffs bereits eng werden, die Duelle mit den Eagles würden in diesem Fall bereits zu absoluten Must-Win-Games. Der Trend der letzten Wochen spricht zwar für das Team aus der Hauptstadt, das Football Team muss allerdings mindestens ein Spiel gegen die Raiders oder die Cowboys "klauen" - und darf selbst dann nicht gegen die Eagles verlieren. Wahrscheinlich eine zu große Herausforderung für Heinicke und Co.
Minnesota Vikings (5-6)
Die aktuelle Situation: Nach den überzeugenden Siegen über die Chargers und Packers haben die Playoff-Hoffnungen der Vikings in San Francisco einen herben Dämpfer erlitten. Minnesota bleibt ein Team, das an guten Tagen scheinbar mit jedem Gegner mithalten kann, das Ceiling in der Offense ist enorm hoch. Gleichzeitig schneidet sich das Team immer wieder selbst ins Fleisch, die Run-Defense ist zudem eine signifikante Schwachstelle. Welches Gesicht Kirk Cousins und Co. in den finalen sechs Saisonspielen zeigen werden, wird im Playoff-Rennen entscheidend sein.
Die Aussichten: Dalvin Cook fällt wohl nicht länger aus, zudem meint es der Rest-Spielplan gut mit den Vikings. Minnesota trifft in der kommenden Woche auf die Lions, gegen die Bears geht es sogar noch zweimal, zudem trifft das Team auf die Steelers sowie auf die zuletzt schwächelnden Rams. Die Pleite gegen die 49ers war schmerzhaft, gleichzeitig ließen die meisten direkten Konkurrenten aber ebenfalls Federn. Der Playoff-Platz ist allerdings zumindest vorübergehend weg.
Prognose: Minnesota scheint immer für einen Ausrutscher gut, vier Siege in den letzten sechs Spielen sind angesichts der individuellen Klasse in der Offense sowie des machbaren Restprogramms aber definitiv im Bereich des Möglichen. Dank der Pleiten der Konkurrenz am vergangenen Wochenende dürfte das am Ende für den Einzug in die Playoffs reichen.