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College Football - Fünf Thesen vor den Championship Games: Alabama gegen Georgia ist das vorweggenommene Finale

Von Johannes Ninow
Die Georgia Bulldogs sind in dieser Saison noch ungeschlagen.
© getty
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Kenny Pickett: Erst die ACC-Krone, dann First-Round-Pick

Kommen wir zur ACC. Die war in dieser Saison eine große Enttäuschung. Im letzten Jahr noch doppelt in den Playoffvertreten (Notre Dame war der Conference Corona-bedingt einmalig beigetreten), war in diesem Jahr schon früh klar, dass kein ACC-Team die Conference in den Playoffs vertreten wird.

Ex-Dominator Clemson hat den Abgang von Trevor Lawrence und Allzweckwaffe Travis Etienne in Richtung NFL nicht auffangen können und zum ersten Mal seit 2014 drei Saisonpleiten in der regulären Saison hinnehmen müssen. Heisman-Preseason-Favorit DJ Uiagalelei hat stark enttäuscht, erst spät in der Saison konnte man sich immerhin auf das Laufspiel im Death Valley verlassen und die Serie von ungeschlagenen Heimspielen ist noch intakt (32 Siege).

Das war's dann aber auch mit positiven Nachrichten für Clemson. Zum ersten Mal seit 2015 konnte das Team seine Atlantic Division nicht gewinnen, Wake Forrest hat sich diesen Titel gesichert.

Auch die beiden Coastal Divison Favoriten UNC und Miami verabschiedeten sich früh in der Saison ins Mittelfeld des College Football. Die Quarterbacks Sam Howell (inkonstant) und D'Eriq King (verletzt), vor der Saison ebenfalls mit guten Heisman-Chancen, konnten ihre Teams nicht wie erhofft auf das nächste Level hieven.

Geht Kenny Pickett im Draft als erster Quarterback vom Board?

Dafür hat ein anderer Quarterback in der Coastal sein Team und vor allem sein Spiel auf ein ganz neues Level gehoben: Pittsburghs Kenny Pickett. Mit Pickett haben die Panthers neben ihrer traditionell starken Defense die explosivste Offense der Conference. Fast 43 Punkte pro Spiel haben Pickett und Co. zu verantworten.

Besonders mit Wide Receiver Jordan Addison hat Pickett eine ganz besondere Verbindung. 74 Bälle ür 1353 Yards und 17 Touchdowns kamen in dieser Saison bei Addison an. Insgesamt Pickett diese Saison 40 Touchdowns und brach damit den 40 Jahre alten Rekord von niemand geringerem als Pitt- und Dolphins-Legende Dan Marino. Den Rekord an geworfenen Yards als Pittsburghs Quarterback baut er seit Mitte der Saison fleißig aus. Im letzten regulären Saisonspiel durchbrach der die 4000-Yards-Marke.

Pickett ist der Posterboy für Spielerentwicklung. Zu Beginn seiner Karriere war er der große Schwachpunkt der Panthers, zu den ungünstigsten Zeitpunkten konnte man sich schon fast auf eine Interception verlassen. Doch von Woche zu Woche, Saison zu Saison wurde er konstanter und sicherer. Dank des Extrajahres, das jeder Spieler aufgrund der Corona-Pandemie bekommen hat, hatte Pickett nochmal einen Sommer zusätzlich Zeit, um sich weiterzuentwickeln.

Und die Zeit hat er genutzt. Als Super-Senior hat er den Sprung in die QB-Elite geschafft. Zwischenzeitlich war Pickett sogar ein Heismann-Kandidat, ganz sicher ist er weit vorne auf viele Draftboards. Gut möglich, dass Picketts Leistungen ihn zum Erstrundenpick machen werden.

Zwei Chancen, um die NFL-Scouts weiter zu beeindrucken, hat er noch: Erst im ACC Championship Game gegen Wake Forrest. Dominiert er auch diese Partie, wird Pitt mit Sicherheit eines der renommierten New Years Six Bowl Games spielen dürfen. Es wäre die letzte Gelegenheit für Pickett, seinen Platz in der ersten Draft-Runde zu festigen und vielleicht sogar einen Push an die Spitze der Drafboards zu starten, da es dieses Jahr immer noch keine klare Nummer 1 unter den draftbaren Quarterbacks gibt.