2. Wie verändert diese Offseason die Spitze in der AFC?
In der Spitze der AFC dürften vor allem die Teams aus der AFC West dieses Jahr einiges an Mitspracherecht haben. Die Chargers, Raiders und Broncos haben sich stark verbessert, die Chiefs haben durch den Trade von Tyreek Hill einiges an Qualität einbüßen müssen. Die vermutlich beste Division der Liga ist damit offener denn je und die Chiefs sind nach sechs Division-Siegen in Folge nächste Saison zum ersten Mal seit vielen Jahren nicht mehr der klare Favorit der AFC West.
Kansas City hat durch den Hill-Trade jetzt in den ersten vier Runden des Drafts jeweils zwei Picks und die Wide-Receiver-Klasse ist dieses Jahr mal wieder sehr stark besetzt. Dennoch kann man einen Spieler wie Hill nicht mal eben eins zu eins ersetzen. Vielmehr wird Head Coach Andy Reid gezwungen sein, seine Offense grundlegend umzubauen. Der Prozess wurde mit Slot-Receiver JuJu Smith-Schuster sowie Deep Threat Marquez Valdes-Scantling bereits eingeleitet. Dennoch wird die künftige Offensive der Chiefs weniger Big-Play-Potenzial liefern und damit mehr Geduld erfordern.
Die Bills werden nächste Saison wieder ganz oben mitspielen und trotz der zahlreichen Verbesserungen der Dolphins in einer Division mit den Jets und Patriots der klare Favorit sein. Buffalo hat sich in der Free Agency nicht nur in der Spitze des Kaders, sondern auch in der Breite verbessert und man kann argumentieren, dass das der tiefste Kader der Liga ist.
Cornerback Tre'Davious White wird außerdem nach seinem Kreuzbandriss wieder zur Verfügung stehen. Die Bills sind im Besitz aller ihrer Draft Picks (und einem zusätzlichen Sechstrundenpick) und können diese aufwenden, um die O-Line zu verbessern und sich mit einem Cornerback sowie einem Running Back zu verstärken.
NFL: Auch die Bengals legen nach
Die Cincinnati Bengals haben aus der Vorsaison gelernt und den Fokus in dieser Offseason auf ihre O-Line gelegt, damit Joe Burrow nach 51 Sacks im Vorjahr nicht erneut der meistgesackte Quarterback der Liga sein wird. Der Vertrag von Right Tackle La'el Collins über drei Jahre und 30 Millionen Dollar ist dabei fast schon ein Schnäppchen, wenn er fit bleibt.
Die Verträge von Alex Cappa (4 Jahre/35 Millionen) und Ted Karras (3 Jahre/18 Millionen) sind dagegen auf den ersten Blick nicht ganz so günstig, doch bei Cappa sind nur 11 Millionen davon garantiert, bei Karras sogar nur 5 Millionen und somit geht man hier kaum ein Risiko ein. Zudem sind alle drei Spieler klare Upgrades zum Vorjahr und im Draft könnte auch nochmal nachgelegt werden.
Der Verlust von C.J. Uzomah wurde mit der Verpflichtung von Hayden Hurst gut kompensiert und mit Jessie Bates bleibt auch der Leader der Defense. Im Draft sollte Cincinnati nach einem Corner und weitere Verstärkungen für die Defense Ausschau halten und man könnte nächstes Jahr erneut einen Run in der Postseason starten.
Mit den Patriots und Steelers könnten sich zwei Playoff-Teams aus der Vorsaison schwertun, erneut die Postseason zu erreichen. Die jeweiligen Divisions der beiden werden nächstes Jahr stark verbessert sein, selbst verbesserte man sich aber nur bedingt. Trotzdem ist sowohl mit den Steelers als auch mit den Patriots eigentlich immer zu rechnen und auch hier könnte eine gute Draft-Klasse nochmal den Unterschied machen.