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"Ich habe es vermasselt": Franchise-Rekord, vier Touchdowns - und drei Picks! Jameis Winston macht Monday Night Game zur Achterbahnfahrt

Von Stefan Petri
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Das Spiel der Broncos gegen die Browns bietet jede Menge Punkte und jede Menge Unterhaltung. Am Ende jubelt Denver.

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In Jacksonville kochen die Emotionen nach einer fiesen Attacke hoch. Das Spitzenspiel in Baltimore geht an die Eagles.

Dramatische Schlussminute in Detroit: So liefen die drei Thanksgiving Games

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Samstag, 30. November, 3 Uhr

Kansas City Chiefs (11-1) - Las Vegas Raiders (2:10) 19:17 BOXSCORE

  • Der Titelverteidiger hat sich als erstes Team der Saison für die Playoffs qualifiziert: Zum zehnten Mal in Folge spielen die Chiefs in der Postseason, der Traum vom ersten Threepeat der NFL-Historie lebt. Aber wie schon so oft in dieser Saison war gegen die Raiders viel Krampf dabei, der Sieg fiel äußerst knapp aus. "Das Playoff-Ticket ist immer das erste Ziel", sagte Quarterback Patrick Mahomes. "Aber wir wissen, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben. Wir müssen hart an uns arbeiten, um uns zu verbessern." Pass Rusher Chris Jones (zwei Sacks) erklärte: "Ein hässlicher Sieg ist besser als eine schöne Niederlage. Wir werden darauf aufbauen."
  • Nach einem kurzen Touchdown-Pass von Mahomes (306 YDS) auf Justin Watson und drei Field Goals von Kicker Matthew Wright führten die Chiefs im 3. Viertel bereits mit 16:3, die Raiders hatten ihrerseits schon zwei lange Field Goals verschossen und einen vierten Versuch an der gegnerischen 30-Yard-Linie erfolglos ausgespielt. Ein Kick-Return über 68 Yards von Ameer Abdullah bereitete jedoch einen 33-Yard-Touchdown von Aidan O'Connell (340 YDS, 2 TDs) auf Super-Rookie Brock Bowers (140 YDS) vor, und nachdem die Chiefs punten mussten, legte O'Connell mit einem 58-Yard-Strike auf Tre Tucker nach. Plötzlich führten die Raiders mit 17:16! "Aidan hat einen tollen Job gemacht", sagte Head Coach Antonio Pierce. "Ich bin stolz auf mein Team. Es war gegen den Weltmeister zweimal ganz knapp."
  • Die Chiefs legten im Schlusviertel noch einmal per Field Goal vor und zitterten diese Führung über den Zielstrich: Daniel Carlson vergab ein Field Goal aus 58 Yards, nach dem Two-Minute-Warning bekamen die Gäste eine weitere Chance. An der gegnerischen 32-Yard-Linie - also schon in Field-Goal-Reichweite - verpatzten die Raiders dann aber den Snap. Die Chief sicherten sich den Ball und so auch den Sieg. "Irgendwie spielen sie gegen uns gefühlt immer besonders gut", lobte Andy Reid den Gegner. "Die Entscheidung fällt immer erst in letzter Sekunde."
  • Bei den Chiefs, die kommende Woche die Chargers empfangen, kehrte Running Back Isiah Pacheco nach langer Verletzungspause zurück. Er kam auf 44 Rushing Yards und fing einen weiteren Ball für 5 Yards.
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Sonntag, 1. Dezember, 19 Uhr

Atlanta Falcons (6-6) - Los Angeles Chargers (8-4) 13:17 BOXSCORE

  • Ganz schlimmer Auftritt von Kirk Cousins: Der Falcons-Quarterback warf gegen die Chargers gleich vier Interceptions, darunter ein übler Pick-Six im 3. Viertel, der von Rookie Tarheeb Stills über 61 Yards zur Führung für die Gäste zurückgetragen wurde. Die Falcons hatten im Schlussviertel noch Chancen, aber Cousins beendete die beiden letzten Drives jeweils mit Picks. Kommt nach der dritten Pleite in Folge nun die Chance für Rookie Michael Penix Jr.? "Das ist hier kein Thema", wehrte Coach Raheem Morris ab. "Der Kerl hat uns getragen und uns erst so weit gebracht. Wir sind immer noch Erster in unserer Division."
  • Die Chargers halten Kurs auf eine Wildcard, bekleckerten sich aber ebenfalls nicht mit Ruhm: fünf Sacks von Quarterback Justin Herbert (147 YDS), ein verlorener Fumble, ein verpatzter Fake Punt und nur 56 Rushing Yards. Machte am Ende 187 Yards Raumgewinn - die Falcons hatten 350. "Heute haben wir wegen unserer Defense gewonnen", gab Herbert zu. "Da müssen wir uns steigern."

Cincinnati Bengals (4-8) - Pittsburgh Steelers (9-3) 38:44 BOXSCORE

  • Normalerweise kommen die Steelers ja über ihre starke Defense - doch gegen diese Bengals-Verteidigung sah Quarterback Russell Wilson aus wie zu seinen besten Zeiten. 414 Passing Yards schrieb er an (3 TDs) und ließ sich dabei auch von einem frühen Pick-Six über 51 Yards nicht aus der Ruhe bringen. "Das hat Spaß gemacht", jubelte er anschließend. "Wir wussten, dass es ein Schwergewichtsfight wird." Insgesamt 520 Yards Raumgewinn für die Steelers, die fast acht Yards pro Play erreichten und im ganzen Spiel nur einmal punteten. Running Back Najee Harris kam auf 75 Yards und einen Touchdown. Die Steelers-Defense leistete natürlich auch ihren Teil, vor allem T.J. Watt: Der Pass Rusher verzeichnete zwei Sacks, einen davon zum Fumble und Ballgewinn. Gleich fünfmal brachte er die Hand an Bengals-QB Joe Burrow.
  • Der spielte mal wieder stark (309 YDS, 3 TDs, INT), hatte mit zwei Fumbles und einer Interception allerdings auch drei Ballverluste zu verzeichnen. Zweimal legten die Begnals im 1. Viertel per Touchdown vor, ehe die Steelers das Kommando übernahmen und auf 41:24 davonzogen. Cincy kam noch einmal zurück, aber Pittsburgh schnappte sich beim entscheidenden Third Down nach dem Two-Minute-Warning die nötigen Yards per Read-Option durch Backup-QB Justin Fields - auf den war die Bengals-Defense offenbar nicht vorbereitet.
  • Überhaupt: Zum sechsten Mal schon ließ Cincinnatis Defense mindestens 34 Punkte in dieser Saison zu. Als erstes Team der NFL-Geschichte verlor man nun schon vier Spiele, obwohl man selbst mindestens 33 Punkte machte. "Das ist schwer zu verkraften", zeigte sich Burrow mental angeschlagen. "Wir können aktuell einfach nicht gewinnen." Die restlichen Spiele seien trotz der schwindenden Playoff-Hoffnungen entscheidend: "Wir werden sehen, auf wen wir uns in der Kabine für die Zukunft verlassen können und auf wen nicht."

Jacksonville Jaguars (2-10) - Houston Texans (8-5) 20:23 BOXSCORE

  • Helle Aufregung in Jacksonville: Quarterback Trevor Lawrence scrambelte spät in der ersten Hälfte und setzte zum Slide am First-Down-Marker an, nur um von Texans-Linebacker Azeez Al-Shaair völlig schutzlos mit einem Tackle am Kopf erwischt zu werden. Lawrence blieb liegen und zeigte sofort Anzeichen einer schlimmen Gehirnerschütterung, während um ihn herum ein Chaos ausbrach: Tight End Evan Engram und andere stürzten sich auf Al-Shaair, es kam zur Rudelbildung, am Ende wurden Al-Shaair und Jags-Cornerback Jarrian Jones vorzeitig aus dem Spiel geworfen. "Das war ein dreckiger Hit", schimpfte Engram später. "Ich sah seinen Slide, dann den Hit und dann habe ich die Kontrolle verloren. Das war einfach falsch." Defensive End Josh Hines-Allen bezeichnete den Hit als "dumm", und auch von den Texans gab es keine Widerrede: "Der Hit von Azeez war unglücklich. So coachen wir das nicht", sagte Texans-Heach-Coach DeMeco Ryans.
  • Lawrence wurde minutenlang behandelt und anschließend mit dem Cart vom Platz gefahren. Für den 25-Jährigen war es die zweite Gehirnerschütterung in rund einem Jahr, er hatte sich schon im vergangenen Dezember eine zugezogen. Glück im Unglück: Ins Krankenhaus musste er nicht, am Abend meldete er sich in den Sozialen Medien zu Wort: "Ich bin daheim und mir geht es schon besser."
  • Der Sieg ging am Ende an die Gäste: Nach einer knappen 6:3-Führung zur Pause setzten sich die Texans dank Running Back Joe Mixon (101 YDS, TD) und Top-Receiver Nico Collins (8 Catches, 119 Yards) auf 23:6 ab, bevor Jacksonville mit Backup-QB eine Aufholjagd einleitete. "Wir sind als Team zusammengekommen und haben hart für Trevor gekämpft", erklärte Jones (235 YDS, 2 TDs). "Am Ende hat es nicht gereicht, aber die Jungs haben die richtige Reaktion gezeigt.

Minnesota Vikings (10-2) - Arizona Cardinals (6-6) 23:22 BOXSCORE

  • Sind die Vikings so etwas wie die Kansas City Chiefs der NFC? Ein Sieg nach dem anderen, aber wirklich überzeugend fällt kaum einer davon aus. Nach fünf Field Goals in der ersten Hälfte (9:6 Arizona) hatten sich die Cards zwischenzeitlich auf 19:6 abgesetzt, aber in den letzten drei Drives kam die Vikings-Offense doch noch ins Rollen und markierte 17 Punkte. 1:13 Minuten vor dem Ende warf Sam Darnold den entscheidenden TD auf Running Back Aaron Jones, der im Running Game bis dahin geschwächelt hatte (22 YDS, 2 Fumbles). "In den entscheidenden Momenten ist Sam voll da, wenn man ihn braucht", lobte Head Coach Kevin O'Connell.
  • Die Cardinals hatten am Ende noch Zeit, Kyler Murray (260 YDS, TD) war gegen den starken Pass Rush aber gleich mehrfach hilflos und warf schließlich seine zweite Interception. "Im letzten Drive ging es nur nach hinten. Das war brutal", sagte Head Coach Jonathan Gannon.
  • Nach der zweiten Niederlage in Folge sind die Cards in der NFC West hinter die Seattle Seahawks (7-5) gerutscht. In einer Woche gibt es das direkte Duell in Arizona - ein Must-Win für die Cardinals.
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New England Patriots (3-10) - Indianapolis Colts (6-7) 24:25 BOXSCORE

  • Indianapolis schreibt die Playoffs noch nicht ab! Das Spiel gegen die Patriots schien schon so gut wie verloren, aber im letzten Drive machte Quarterback Anthony Richardson aus einem bis dato schwachen Spiel (109 Passing Yards, 2 Interceptions) doch noch eine Heldengeschichte: Zweimal überstanden die Colts ein Fourth Down, bei Fourth-and-3 mit nur noch zwölf Sekunden zu spielen fand er dann auch noch Alec Pierce zum Touchdown - aller guten Dinge sind drei. Doch damit nicht genug: Statt per PAT die Overtime anzupeilen, spielte Colts-Coach Shane Steichen die Two-Point-Conversion aus. Richardson behielt den Ball und stürzte sich durch die Mitte in die Endzone. "Das wird ihm eine Menge Selbstvertrauen geben, und eine Menge Vertrauen des Teams in ihn", lobte Steichen.
  • Die Patriots hatten noch ein paar Sekunden und schafften es noch ins Mittelfeld. Dort setzte Coach Jerod Mayo aber nicht auf ein Hail Mary, sondern auf einen Field-Goal-Versuch von Joey Slye aus 68 Yards Entfernung. Das wäre NFL-Rekord gewesen, aber der Kick geriet dann doch etwas zu kurz. Bis dahin hatten sich die Teams ein unterhaltsames Spiel geliefert, wenn auch nicht auf höchstem Niveau. Pats-Quarterback Drake Maye kam auf 238 Yards und einen Pick, sein Running Game steuerte starke 200 Yards bei. Maye war am Ende aber dennoch selbstkritisch: "Ich muss unseren Jungs mehr Chancen geben. Wir können in der Red Zone nicht vier Field Goals schießen und dennoch auf Siege hoffen."
  • In der AFC South bleiben die Colts weiter zwei Spiele hinter den Texans (8-5), allerdings hat Indy die beiden Duelle mit Houston in dieser Saison verloren. Die Denver Broncos (7-5) halten aktuell die dritte Wildcard, in zwei Wochen kommt es im Mile High Stadium zum direkten Duell.

New York Jets (3-9) - Seattle Seahawks (7-5) 21:26 BOXSCORE

  • Die Jets sahen nach ihrer Bye Week erfrischt und zwischenzeitlich fast schon wie der sichere Sieger aus. Ein langer Touchdown-Drive im 1. Viertel, nachdem Seattle den anschließend Kickoff-Return verpatzte, stand es schnell 14:0 für die Hausherren. Und dann trug Kene Nwangwu auch noch einen Jets-Return für 99 Yards zum Touchdown und 21:7 zurück. Kaum zu glauben: Gleich dreimal fumbelten die Seahawks den Kickoff-Return, zweimal ging der Ball an den Gegner. Aber das Team gab sich nicht geschlagen: "Unsere Jungs haben sich nicht beeindrucken lassen. Wir haben den Kurs gehalten", lobte Head Coach Will McDonald.
  • Natürlich halfen die Hausherren beim Comeback des Gegners kräftig mit - es handelt sich schließlich um die Jets! An der gegnerischen 9-Yard-Linie wurde ein Pass von Aaron Rodgers (21/39, 185 YDS, 2 TDs) abgefälscht und gepickt, Defensive Lineman Leonard Williams trug den Ball keuchend und schnaufend über 92 Yards zum Touchdown zurück. Aus einem möglichen 28:7 wurde so nur noch ein 21:13. Zweimal scheiterten die Jets im Spielverlauf bei Fourth Down, Running Back Breece Hall fumbelte einmal. Und beim entscheidenden Touchdown-Drive der Seahawks im Schlussviertel leistete sich die Defense gleich vier Penaltys.
  • Könnte es das nach der achten Niederlage in den letzten neun Spielen für Rodgers als Starter gewesen sein? Zumindest schloss Coach Jeff Ulbrich den Wechsel zu Tyrod Taylor nicht aus. "Stand heute" denke er nicht darüber nach - ein klares Nein sieht anders aus.

Washington Commanders (8-5) - Tennessee Titans (3-9) 42:19 BOXSCORE

  • Wichtiger Sieg für die Commanders im Playoff-Rennen, und gegen einen schwachen Gegner ließ man nichts anbrennen. Zwei schnelle Punts der Titans zum Spielbeginn beantwortete Washington mit Rushing Touchdowns, es folgten zwei Fumbles von Tennessee. So stand es nach nicht einmal 20 gespielten Minuten schon 28:0 - Game over. "Wir finden einfach immer wieder Wege, um uns das Leben selbst schwer zu machen", ärgerte sich Quarterback Will Levis (18/37, 212 YDS, 2 TDs).
  • Washington brachte es auf stolze 267 Rushing Yards, Quarterback Jayden Daniels glänzte als Passer (25/30, 206 YDS, 3 TDs, INT) und Runner (34 YDS, TD). "So gut haben wir schon lange nicht mehr in allen Mannschaftsteilen gespielt", lobte Receiver Terry McLaurin (73 YDS, 2 TDs).
  • Die Commanders treten nun ihre Bye Week an, danach geht es nach New Orleans. Die Titans spielen nur noch um einen guten Draft Pick.
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Sonntag, 1. Dezember, 22.05 Uhr

Carolina Panthers (3-9) - Tampa Bay Buccaneers (6-6) 23:26 OT BOXSCORE

  • Eine wahre Achterbahnfahrt in Charlotte, North Carolina! Baker Mayfield spielt für die Bucs alles andere als gut (235 YDS, TD, 2 INT, 4 Sacks), legte mit seiner Offense mit zehn Punkten im Schlussviertel allerdings vor. Bryce Young, der sich von Spiel zu Spiel zu verbessern scheint, führte sein Team im Gegenzug über das ganze Feld, 30 Sekunden vor dem Ende gelang ihm ein 25-Yard-Touchdown auf Veteran Adam Thielen zum 23:20. Zum Sieg? Nein, Tampa Bay hatte noch Timeouts und schlich sich so noch einmal in Field-Goal-Reichweite. Chase McLaughlin aus 51 Yards - Overtime!
  • Auch da hatten die Panthers das Ding vermeintlich schon im Sack: McLaughlin verschoss aus 55 Yards, die Panthers kamen im Gegenzug an die gegnerische 30-Yard-Linie - doch dann fumbelte Running Back Chuba Hubbard. So konnten die Bucs wenig später doch per Field Goal gewinnen und in der NFC South zu den Falcons (6-6) aufschließen. "Heute waren die Football-Götter nett zu uns", bilanzierte Coach Todd Bowles.
  • Die Panthers ärgerten sich über vergebene Chancen. "Wir müssen über vier Viertel gut spielen", sagte Head Coach Dave Canales. Kicker Eddy Pineiro vergab zudem aus 38 und 45 Yards.

New Orleans Saints (4-8) - Los Angeles Rams (6-6) 14:21 BOXSCORE

  • Null Punkte zur Pause, doch das Selbstbewusstsein der Rams hatte nicht gelitten. "Wir wussten, dass die zweite Hälfte uns gehören wird", sagte Running Back Kyren Williams (104 YDS, TD). Er eröffnete das 3. Viertel mit einem Score und der 7:6-Führung für die Rams, Quarterback Matt Stafford warf im Schlussabschnitt noch zwei Touchdown-Pässe. Schön war es nicht, aber es reichte. "Wir konnten diese Woche genau ein Spiel gewinnen, und das haben wir geschafft", sagte Head Coach Sean McVay. Die Rams bleiben so im Playoff-Rennen an den Seahawks und Cardinals dran.
  • Bei den Saints vergab Kicker Blake Grupe aus 36 Yards die Chance zu einer noch höheren Führung. In den Schlussminuten führte QB Derek Carr sein Team an die gegnerische 9-Yard-Linie, wurde bei Fourth Down aber von Pass Rusher Jared Verse erfolgreich bedrängt. So gab es die erste Niederlage für Interimscoach Darren Rizzi und das ziemlich sichere Playoff-Aus.
  • Doppelt bitter für die Saints: Allzweckwaffe Taysom Hill musste mit einer Knieverletzung vorzeitig raus. "Es sieht nicht gut aus", verriet eine Quelle gegenüber ESPN. Die genaue Diagnose steht noch aus.

Sonntag, 1. Dezember, 22.25 Uhr

Baltimore Ravens (8-5) - Philadelphia Eagles (10-2) 19:24 BOXSCORE

  • Achter Sieg in Folge für die Eagles, die in Baltimore ein Ausrufezeichen setzten. Vor allem die Defense von Coordinator Vic Fangio, der die starke Offensive der Ravens über 59 Minuten bei gerade mal zwölf Punkten hielt (6/15 Third Down). Running Back Derrick Henry (82 YDS) wurde einigermaßen in Schach gehalten, und auch Lamar Jackson machte trotz insgesamt guter Zahlen (237 Passing, 79 Rushing Yards) kein sonderlich gutes Spiel. "Wir haben unseren Rhythmus nicht gefunden", ärgerte sich Ravens-Coach John Harbaugh. "In der zweiten Halbzeit haben wir die Drives nicht zu Ende gebracht."
  • Das lag auch an Kicker Justin Tucker. Der gilt bzw. galt in den letzten Jahren schon als GOAT seiner Zunft, diese Saison häufen sich allerdings die Fehlschüsse. Tucker verschoss beim Stand von 9:0 für sein Team einen Extrapunkt und vergab im 3. Viertel bei 12:14 Field-Goal-Versuche aus 47 und 53 Yards - macht insgesamt sieben Punkte, die den Ravens so durch die Lappen gingen.
  • Eagles-Quarterback Jalen Hurts schaffte nur 118 Passing Yards (11/19, TD), blieb aber ohne Turnover und schaffte einen Touchdown per "Tush Push". Mit ihrem Parade-Spielzug überstanden die Gäste auch ein Fourth Down in der Schlussphase, als man viel Zeit von der Uhr nahm und ein Comeback der Ravens trotz eines Touchdowns drei Sekunden vor dem Ende verhinderte. Das Duell der Super-Running-Backs gewann Saquon Barkley mit 107 Yards und einem Touchdown über 25 Yards, er wollte das anschließend aber nicht überbewerten: "Das ist kein Basketball hier. Ich gehe ja nicht raus und tackle Derrick Henry. Ehrlich gesagt würde ich das gar nicht wollen."
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Montag, 2. Dezember, 2,20 Uhr

Buffalo Bills (10-2) - San Francisco 49ers (5-7) 35:10 BOXSCORE

  • Im heftigen Schneetreiben von Buffalo waren die Bills in ihrem Element - die Gäste aus Kalifornien dagegen nicht. Es hatte am Wochenende so viel geschneit, dass die Bills mit einem öffentlichen Aufruf Fans zum Schneeschippen verpflichteten, das Spielfeld bekam man aber nicht befreit, und so wurden die Bedingungen im Spielverlauf immer schwieriger. Nicht, dass sich Bills-QB Josh Allen davon beeindrucken ließ: Der MVP-Favorit passte für 148 Yards und einen Score, erlief selbst einen Touchdown - und fing dann auch noch einen, als ihm Receiver Amari Cooper einen Ball zupitchte und Allen wenig später in die Endzone hechtete. "Er hat ihn mir zugeworfen, also musste ich etwas versuchen", sagte Allen. "Das war geil." Angesichts der schwierigen Verhältnisse war vor allem das Running Game der Bills gefragt (220 YDS).
  • Die 49ers waren ohne fünf Starter angetreten, darunter Left Tackle Trent Williams und Pass Rusher Nick Bosa. Der Super-Bowl-Finalist der letzten Saison zeigte die üblichen Schwächen, darunter desaströse Special Teams: Kicker Jake Moody verschoss in Halbzeit eins zwei Field Goals, Deebo Samuel fumbelte bei einem Kickoff-Return. Fullback Kyle Juszczyk fumbelte an der gegnerischen 1-Yard-Linie, Quarterback Brock Purdy (11/18, 94 YDS) bei einem Sack. So lagen die Kalifornier schon zur Pause mit 3:21 zurück, das Spiel war gelaufen.
  • Besonders bitter: Running Back Christian McCaffrey verletzte sich früh im 2. Viertel ohne Fremdeinwirkung und musste runter, bis dahin hatte er 67 Yards Raumgewinn erreicht. Am Montag soll eine genaue Diagnose folgen, Head Coach Kyle Shanahan deutete aber bereits ein vorzeitiges Saisonende für "CMC" an. "Es fühlt sich alles düster und deprimierend an", sagte Tight End George Kittle nach der dritten Niederlage in Folge, die Playoffs sind jetzt weit weg. Buffalo steht dagegen nach den Chiefs als zweites Team sicher in der Postseason.
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Dienstag, 3. Dezember, 2.15 Uhr

Denver Broncos (8-5) - Cleveland Browns (3-9) 41:32 BOXSCORE

  • Vogelwildes Monday Night Game! In allen vier Vierteln sahen die Zuschauer mindestens einen Touchdown von beiden Teams, an Scoring mangelte es also nicht. Browns-Quarterback Jameis Winston stellte mit 497 Passing Yards (34/58) sogar einen neuen Franchise-Rekord auf und brachte vier Touchdowns an den Mann. Die schlechte Nachricht: Winston warf auch zwei Interceptions, die von den Broncos zu Punkten zurückgetragen wurden (insgesamt drei), darunter den entscheidenden Pick-Six knapp zwei Minuten vor Schluss. "Es ist meine Schuld", sagte er anschließend niedergeschlagen. "Ein phänomenales Spiel in der Offense, mit viele tollen Momenten. Aber ich habe es vermasselt." 400 Passing Yards, vier Touchdowns und zwei Pick-Sixes in einem Spiel hatte es in der NFL-Geschichte von einem Quarterback noch nie gegeben.
  • Auf der Gegenseite kam Bo Nix auf 294 Yards und einen wunderschönen 93-Yard-Touchdown auf Marvin Mims Jr., aber der Rookie warf seinerseits ebenfalls zwei Picks. "Ich sitze draußen auf der Bank an den Wärmestrahlern und muss mich gar nicht bewegen", freute er sich über die zwei Pick-Sixes seiner Defense. "Wenn sie uns so aus der Patsche helfen, ist das für die Offense natürlich wunderbar."
  • Nach Winstons erstem Pick-Six - ein 71-Yard-Return von Nik Bonitto - führte Denver im 2. Viertel schon mit 21:10, aber die Browns kamen zurück und drehten zwischenzeitlich das Spiel. Mit einem kurzen Field Goal von Wil Lutz zum 34:32 legte Denver noch einmal vor, aber Winston hatte noch genug Zeit. 1:48 Minuten vor dem Ende schnappte sich Ja'Quan McMillian dann aber den zweiten Pick-Six - Game over. "Das war ganz sicher nicht perfekt, aber wir haben es nach Hause gebracht", atmete Coach Sean Payton durch. "Das Spiel war voller Big Plays." Receiver Jerry Jeudy schrieb mit neun Catches (ein TD) 235 Yards für Cleveland an.
  • Die Broncos halten durch den dritten Sieg in Serie auf dem letzten Wildcard-Platz weiterhin einen Vorsprung von zwei Spielen auf die Verfolger. Cleveland spielt nur noch um einen hohen Draft Pick im kommenden Draft.

NFL: Diese Teams wären aktuell in den Playoffs

AFCNFC
Platz 1Kansas City Chiefs (11-1)Detroit Lions (11-1)
Platz 2Buffalo Bills (10-2)Philadelphia Eagles (10-2)
Platz 3Pittsburgh Steelers (9-3)Seattle Seahawks (7-5)
Platz 4Houston Texans (8-5)Atlanta Falcons (6-6)
Wild CardLos Angeles Chargers (8-4)Minnesota Vikings (10-2)
Wild CardBaltimore Ravens (8-5)Green Bay Packers (9-3)
Wild CardDenver Broncos (8-5)Washington Commanders (8-5)
VerfolgerIndianapolis Colts (6-7)Tampa Bay Buccaneers (6-6)
VerfolgerMiami Dolphins (5-7)Arizona Cardinals (6-6)
VerfolgerCincinnati Bengals (4-8)Los Angeles Rams (6-6)
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