Die Matches im Überblick:
WWE-Champion John Cena vs. The Miz ("I Quit"-Match)
Jedem WWE-Fan sollte schon im Vorfeld klar gewesen sein, dass John Cena, seinem Superman-Gimmick gemäß, niemals die Worte "I Quit" sagen würde. Und genau so kam es auch. Wobei, zu hören waren die Worte von ihm durchaus, nur eben nicht live. The Miz bediente sich eines Mittels, das bereits The Rock beim Royal Rumble 1999 zum Sieg über Mankind verhalf: nämlich die Worte per Tonband - bzw. in diesem Fall per Handy - aufzunehmen und im Match abzuspielen. Er kam mit diesem Trick allerdings nicht durch, und somit war klar, dass Cena das Match noch drehen würde. Insgesamt erinnerte es stark an Cenas Begegnung mit Randy Orton bei Breaking Point 2009, als letzterer auch durchgängig dominierte, Cena mit Kendo Sticks und anderen Waffen ausgiebig tracktierte, nur um letztlich im STF aufzugeben. Mit der Handicap-Situation durch die Teilnahme von Alex Riley legte die WWE zwar nochmal einen drauf, insgesamt waren die Parallelen aber sehr groß. Zudem konnte man auch die Tonband-Aktion schon erahnen, nachdem Cena in den vorangegangenen Raw-Ausgaben erstaunlich oft die Worte "I Quit" klar und deutlich von sich gegeben hatte. Sieger und weiterhin WWE Champion: John Cena.
Jerry Lawler vs. Michael Cole ("Kiss my Foot"-Match)
Wie schon bei Extreme Rules hat man sich auch dieses Mal wieder für ein verhältnismäßig kurzes Match entschieden - eine gute Wahl. Michael Cole ist nunmal kein In-Ring-Performer, weiß dafür aber am Mikro Heat zu ziehen wie kaum ein Zweiter. Und so erhielt er sowohl vor als auch nach dem Match die Möglichkeit, sich verbal unbeliebt zu machen. Das Highlight folgte eindeutig nach Ende des eigentlichen Matches, auch wenn der Auftritt von Eve eher unnötig wirkte. Dafür gab es ein Wiedersehen mit Jim Ross, der endlich Rache an seinem Erzfeind nehmen konnte, und mit Bret Hart, den wohl die wenigsten erwartet hatten. So setzte es nicht nur einen Sharpshooter gegen Cole, sondern zudem auch die Zusammenführung des Hitman mit Lawler, gegen den er zwischen 1993 und 1995 gefehdet und den er auch schon seine Füße hatte schmecken lassen. Sieger: Jerry "The King" Lawler.
Welt-Schwergewichts-Champion Randy Orton vs. Christian
Der Ausgang war erwartungsgemäß, da wohl niemand ernsthaft geglaubt hatte, dass Christian ein weiterer Titel-Run gewährt würde. Weniger erwartungsgemäß war, dass dieses Match zum Showstealer avancierte. Orton und Christian stellten einmal mehr unter Beweis, dass sie im Ring hervorragend harmonieren. Zudem war auch das Publikum voll dabei, Captain Charisma belegte dabei einmal mehr, dass er zu den populärsten Superstars gehört. Zahlreiche Konter und Near-Falls, reichlich Spannung und - wie hätte es anders sein sollen - ein RKO aus dem Nichts, der die Entscheidung brachte. Ganz starkes Match. Sieger und weiterhin Welt-Schwergewichts-Champion: Randy Orton.
Divas-Champion Brie Bella vs. Kelly Kelly
Das Match war kurz, die Mädels knackig - mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Die Bellas gewannen einmal mehr durch ihren Switch und dürften dank des unfairen Sieges gegen Publikumsliebling Kelly Kelly weitere Heat ziehen. Die größte Überraschung war, dass Kharma, die den Bellas bereits eine ordentliche Abreibung verpassst und an Kelly scheinbar Gefallen gefunden hat, nicht auftauchte. Siegerin und weiterhin Divas-Champion: Brie Bella.
Tag-Team-Champions Big Show & Kane vs. CM Punk & Mason Ryan
Bereits vorab wurde in einem Backstage-Segment gezeigt, dass David Otunga und Michael McGillicutty ausgeschaltet wurden - somit war klar, dass der Nexus nicht durch Eingreifen von Außen gewinnen würde. CM Punk bewies im Match einmal mehr sein komödiantisches Talent, ehrte zudem den kürzlich verstorbenen "Macho Man" Randy Savage, als er auf dem obersten Ringseil dessen legendäre Geste mit zwei gen Himmel gestreckten Zeigefingern zeigte und anschließend zu dessen Finisher, dem Flying Elbow Drop, abhob. Dass er damit nicht traf, ist nebensächlich. Bereits zu Beginn der Show hatte die WWE mit einer Grafik an Savage erinnert. Im Ring durfte Mason Ryan einmal mehr seine Power demonstrieren, während Punk überwiegend verprügelt wurde. Letztlich war es aber überraschenderweise Ryan, der nach einem Double Chokeslam von Big Show gecovert wurde. Der nicht erfolgte Titelwechsel dürfte die seit längerem bestehenden Spekulationen über einen möglichen Abgang Punks aus der WWE neu anheizen. Sieger und weiterhin Tag-Team-Champions: Kane und Big Show.
Sin Cara vs. Chavo Guerrero
Es hätte DER Showstealer werden können, und keine Frage, hier wurde überragende Action geboten. Die beiden Top-Techniker harmonierten größtenteils sehr gut und zeigten ein schnelles, abwechslungsreiches Match mit zahlreichen Kontern. Zudem packte Sin Cara ein paar Moves aus, die er bislang in der WWE noch nicht gezeigt hatte. Mit einem so starken Worker wie Chavo Guerrero stand er hier dem perfekten Aufbaugegner gegenüber. Einziger Wermutstropfen: Die Headscissor am Ende des Matches botchte Sin Cara, der offenkundig noch nervös im WWE-Ring agiert. Während Fehler bei der aufgezeichneten Show Smackdown ausgebügelt werden können, ist dies in Live-Pay-per-Views nunmal nicht möglich. Bleibt zu hoffen, dass der unterhaltsame Mexikaner keine Konsequenzen fürchten muss. Sieger: Sin Cara.
Intercontinental-Champion Wade Barrett vs. Ezekiel Jackson
Die Statur und Kraft von Ezekiel Jackson sind ungemein beeindruckend. Leider gilt das nicht für sein überschaubares Move-Arsenal, und so fiel er, wie schon bei Smackdown, vor allem durch seine Bodyslam-Arie auf. Zu Beginn dominierte er die Begegnung gegen seinen ehemaligen Boss aus dem Corre klar, nach einem Trick Barretts wendete sich das Blatt zwischenzeitlich. Letztlich wurde Jackson sehr dominant dargestellt, gleichzeitig hob man sich den Titelwechsel durch das Eingreifen von Justin Gabriel und Heath Slater für später auf. Keine Frage, diese Fehde hat gerade erst begonnen und wird sicherlich noch den einen oder anderen Monat weiter laufen. Sieger durch Disqualifikation: Ezekiel Jackson.
R-Truth vs Rey Mysterio
Keine Rhymes, keine Beats, nichts dergleichen - nachdem er jahrelang rappend in die Hallen einzog, hat R-Truth seinen Heel-Turn auch durch seinen Theme-freien Entry perfekt gemacht. Gelungene Aktion, zudem hatte er mit Publikumsliebling Rey Mysterio auch genau den richtgen Gegner, um weiter over zu kommen. Die Beiden lieferten sich ein gutes Match, das gerne auch noch ein paar Minuten länger hätte gehen können. Stattdessen entschied The Truth die Begegnung relativ aus dem Nichts mit einer Downward Spiral. Anschließend streckte er seinen Gegner noch durch einen Schlag mit seiner Wasserflasche nieder. Die Fehde wird sicherlich weiter gehen, auch da Rey Mysterio selbst sich sehr positiv dazu geäußert hat. Bleibt abzuwarten, wieviel sie dem neuen Truth letztlich bringt. Sieger: R-Truth.