4. Die Personalien Bastian Reinhardt und Armin Veh
Die Position, die Sammer beim HSV übernehmen soll (Sportchef mit Sitz im Vorstand) hat momentan noch Bastian Reinhardt inne. Der Ex-Profi hat in seiner ersten Saison als Sportchef beim HSV bislang noch wenig an Profil gewonnen, viel vorzuwerfen hat sich der 35-Jährige allerdings auch nicht.
Dennoch: Reinhardt muss Platz machen. Selbst wenn Sammer doch nicht kommt, ist er als Sportchef eigentlich verbrannt. Denn die Suche nach einem neuen starken Mann macht deutlich, dass man Reinhardt die schwere Aufgabe (noch) nicht zutraut.
Fest steht allerdings, dass Reinhardt auch künftig beim HSV eingebunden sein soll. "Er soll weiter eine wichtige Rolle im Verein spielen", sagt Aufsichtsrats-Vize Otto. "Im Prinzip findet nun eine Rollenverteilung statt, die ursprünglich im Sommer vorgesehen war. Da sollte Reinhardt von Urs Siegenthaler lernen, ehe die Sache geplatzt ist. Wir lassen ihn nicht fallen", so Rieckhoff, der darüber bereits mit Sammer gesprochen hat: "Er hat sich positiv dazu geäußert."
Was wird aus Veh?
Welche Aufgabe Reinhardt letztlich übernehmen soll, ist noch nicht klar. Doch obwohl er wohl sämtliche Entscheidungskompetenz einbüßen wird, droht von seiner Seite kein Problem. Schon als Profi überzeugte Reinhardt als loyaler Teamplayer.
Fraglicher ist da schon, was aus Trainer Armin Veh wird. In der Winterpause verständigten sich Klub und Coach mehr oder weniger darauf, zumindest bis zum Sommer zusammenzuarbeiten. Doch was wird dann? Trauen die HSV-Verantwortlichen und allen voran Sammer Veh zu, den dringend notwendigen Umbruch der Mannschaft zu vollziehen?
Mit Leuten wie Heung-Min Son, Muhamed Besic, Eric Choupo-Moting oder Änis Ben-Hatira hat Veh zwar schon einen Anfang gemacht. Zuletzt ließ er allerdings auch das Feuer und die Begeisterung vermissen, mit dem HSV langfristig etwas aufbauen zu wollen. Und genau das ist das erklärte Ziel der Hanseaten - vor allem, wenn Sammer kommt.
Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob das Duo Sammer und Veh überhaupt funktioniert. Veh ist längst ein etablierter Bundesliga-Trainer, der unter anderem mit dem Titelgewinn mit dem VfB Stuttgart 2007 bewiesen hat, wozu er im Stande ist.
Sammer hingegen kommt mit klaren Vorstellungen und einer eigenen Philosophie zum HSV und will diese im ganzen Verein und damit auch in der ersten Mannschaft durchsetzen.
Schon beim DFB installierte Sammer mit Leuten wie Steffen Freund, Heiko Herrlich, Horst Hrubesch (war schon im Verband) oder Ralf Minge Trainer, die seine Vorgaben ohne Wenn und Aber umsetzten und sich auch gegen seinen unmittelbaren Einfluss nicht wehrten.
So verriet Hamburgs Dennis Aogo, dass Sammer während der U-21-EM 2009 mehrere Trainingseinheiten intensiv beobachtete und anschließend Einzelgespräche mit den Jung-Nationalspielern geführt habe. Coach Hrubesch hatte damit kein Problem. Ob Armin Veh das allerdings genauso sieht?
1. Die Situation: Sammer, Hamburg und der DFB