Fragezeichen in der Elite

Von Adrian Bohrdt
Drei Spieler im Fokus: Robert Lewandowski, Sebastian Rode und Pierre-Emile Hojbjerg
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FC Schalke 04

Um Königsblau war es in den vergangenen Wochen auffallend ruhig. Die Schalker verkleinerten ihren Kader und gaben unter anderem Adam Szalai, Lars Unnerstall, Timo Hildebrand, Tim Hoogland und Anthony Annan ab und verstärkten sich mit Sidney Sam ("Mein Ziel sind 15 Tore"), Dennis Aogo und Eric Maxim Choupo-Moting sinnvoll - und vor allem günstig. Was allerdings nicht heißt, dass die Erwartungen zurückgeschraubt werden. "Wir wollen die Voraussetzungen dafür schaffen, mal wieder Deutscher Meister zu werden", so Manager Horst Heldt.

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Unter anderem wurde ein neuer Ernährungsberater in den Betreuerstab geholt, doch viel spannender ist die Frage: Erhält Trainer Jens Keller endlich den geforderten (und verdienten) Bonus, selbst falls die Ergebnisse kurzzeitig nicht stimmen? "Hätte ich den nicht, dann müsste man die Leute, die ihn mir nicht gewähren, doch mal fragen: Seid ihr eigentlich wahnsinnig?", erklärte Keller jüngst im "Kicker". Mit Benedikt Höwedes und Julian Draxler bringen zudem zwei frisch gebackene Weltmeister neue Euphorie in den Klub, bitter ist dagegen der Ausfall von Jefferson Farfan: Der Peruaner muss nach einer Knie-OP wohl bis November passen.

Borussia Dortmund

Der BVB geht trotz des Verlusts von Robert Lewandowski mit einem starken Kader in die kommende Saison. Die Dortmunder haben sich mit Ciro Immobile, Adrian Ramos, Matthias Ginter und Dong-Won Ji verstärkt, dafür aber auch knapp 50 Millionen Euro in die Hand genommen. Passend dazu kam der neue Sponsorendeal mit Evonik, woraufhin Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke frohlockte: "Wir sind durch diesen Deal noch immer nicht auf Augenhöhe mit Bayern, aber wir kommen wieder etwas ran."

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Ihr erstes Trainingslager in Tirol hat die Borussia schon hinter sich, mit hoher Intensität wurde im konditionellen Bereich gearbeitet. "Wir haben zwei Jahre gut gespielt, aber nicht so gut, wie wir es von uns erwartet hätten. Wir haben 38 Gegentore bekommen. Das waren zwar die zweitwenigsten, stellt uns aber nicht zufrieden", gab Trainer Jürgen Klopp die Richtung vor. Gute Nachrichten gibt es auch aus dem Lazarett: Neven Subotic ist nach seinem Kreuzbandriss zurück im Mannschaftstraining, Jakub Blaszczykowski soll Anfang August folgen.

Aufzufangen gilt es den Ausfall von Marco Reus, der die ersten zwei bis vier Bundesligaspiele verpassen wird. Damit rückt von Beginn an Henrikh Mkhitaryan verstärkt in die Pflicht und der Armenier kündigte in der "Sport Bild" bereits an: "Jetzt habe ich noch Luft, um mich zu verbessern. Ich habe in den ersten Monaten ehrlich gesagt schon daran gedacht, wie teuer ich war. Aber mittlerweile spielt das für mich überhaupt keine Rolle mehr."

Bayern München

Der FC Bayern geht mit so vielen Fragezeichen wie schon länger nicht mehr in eine neue Spielzeit. Die Saison nach einer WM ist für die großen Klubs mit vielen Nationalspielern traditionell schwer, vor allem in der ersten Hälfte werden gerne Punkte liegen gelassen. Gerade Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm dürfte das Turnier ordentlich Kraft gekostet haben.

Zudem müssen die Münchner den Abgang ihres Taktgebers Toni Kroos verkraften, dazu kommt die kolportierte Taktik-Neuerung. Angeblich überlegt Trainer Pep Guardiola, von 4-3-3 auf 3-5-2 umzustellen und somit noch mehr Dominanz im Mittelfeld zu kreieren. David Alaba könnte dann seine lange ersehnte Chance im Mittelfeld erhalten, Neuzugang Juan Bernat muss aber noch beweisen, dass er die Klasse für den FC Bayern hat.

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Ebenfalls einen Tausch gibt es im Sturmzentrum, wobei der Guardiola die wenigsten Bauchschmerzen bereiten dürfte. Robert Lewandowski ersetzt Mario Mandzukic und dürfte das Bayern-Spiel nochmal verbessern. Die spannende Frage wird allerdings sein, ob Guardiola aufgrund der durch die WM stark verkürzten Saisonvorbereitung genug Zeit hat, seine Ideen und die zwangsläufigen Umstellungen einstudieren zu lassen.

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