Borussia Mönchengladbach
Trainer Lucien Favre hat vor der kommenden Saison ein knallhartes Fitnessprogramm angeordnet. "Es wird sehr, sehr intensiv", betonte der Schweizer vor Beginn des kurzen Trainingslagers in Rottach-Egern vor einigen Tagen. Die Spieler entschuldigten die durchwachsenen Testspiele gegen Velbert (0:1) und Wehen (2:1) bereits mit den ungewohnt harten Einheiten im Vorfeld, Favre baut allem Anschein nach unter anderem auf eine überlegene Physis.
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Taktisch sowie personell läuft bei der Borussia derweil alles auf eine extrem variable, spielstarke und brutal schnelle Offensive hinaus. Luuk de Jong und Juan Arango wurden abgegeben, dafür kamen Shootingstar Andre Hahn, Linksaußen Ibrahima Traore, den Spielmacher Raffael nach den ersten Eindrücken ausdrücklich lobte, sowie auf Leihbasis Thorgan Hazard. Unklar ist noch die Zukunft von Granit Xhaka: Aus Italien soll es mehrere Angebote geben, bislang zeigte sich die Borussia nicht gesprächsbereit. Der Torwartwechsel von Marc-Andre ter Stegen zu Yann Sommer sollte sich indes langfristig qualitativ kaum bemerkbar machen.
VfL Wolfsburg
Kommt er oder kommt er nicht? Beim VfL Wolfsburg drehte sich in den vergangenen Tagen alles um Romelu Lukaku. Die Wölfe sind angeblich in weit fortgeschrittenen Verhandlungen, der Belgier wäre aus Wolfsburger Sicht ein absoluter Coup. Klar ist: Ein Stürmer soll noch kommen, Bas Dost könnte dann gehen. Obwohl die Champions League in der Vorsaison nur knapp verpasst wurde, hat sich der VfL bislang sehr clever verstärkt: Sebastian Jung dürfte als Rechtsverteidiger gesetzt sein und bildet mit Ricardo Rodriguez ein interessantes Außenverteidiger-Duo, während der ablösefreie Aaron Hunt eine weitere Option für die Offensive ist.
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Der interessanteste Neue kommt aber aus der eigenen Jugend: Stürmer Kevin Scheidhauer hat den Sprung geschafft und hinterließ mit 16 Treffern in den ersten drei Testspielen (46 Wolfsburger Tore insgesamt) gleich eine gute Visitenkarte. Doch auch an der Defensive müssen die Wolfsburger arbeiten, kein Team der Top-6 kassierte in der Vorsaison mehr Gegentreffer (50). "Das große Ganze beherrschen wir. Aber auch die Kleinigkeiten müssen wir gut machen", forderte Trainer Dieter Hecking. Umso bitterer wiegt der Ausfall von Felipe Lopes: Der Abwehrmann fällt wegen einer schweren Durchblutungsstörung in einer Arterie für drei Monate aus.
Bayer Leverkusen
Leverkusen steht ganz im Zeichen eines Neuanfangs. Der neue Trainer Roger Schmidt soll dem Team einen modernen, offensiven und gleichzeitig risikofreudigen Fußballstil einimpfen, angeblich soll deshalb noch ein schneller Innenverteidiger kommen - Athletik und Pressing sind die neuen Schlagwörter bei Bayer. Athletik-Experte Oliver Barlett kam daher gemeinsam mit Schmidt aus Salzburg und wurde als Co-Trainer eingesetzt, der 45-Jährige kennt die Philosophie seines Chefs: "Wir wollen attraktiven, lauffreudigen, schnellen Fußball spielen - und das über 90 Minuten."
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Wie das Konzept am Ende greift wird interessant zu beobachten, denn auch in der Offensive wagt die Werkself einen Neustart. Sidney Sam und Jens Hegeler gingen, für über 20 Millionen kamen Josip Drmic und nach monatelangem hin und her auch Hakan Calhanoglu. Der Druck auf dem Deutsch-Türken ist enorm. "Hakan wird unser Tresorschlüssel", schwärmte Sportchef Rudi Völler, während Calhanoglu selbst erleichter war, als endlich Vollzug gemeldet wurde: "Es hat sehr lange gedauert, aber ich bin glücklich, jetzt hier zu sein." Defensiv darf man indes gespannt sein, wie 6,5-Mio-Neuzugang Wendell die Lücke links in der Viererkette schließen kann.