Bayer Leverkusen
Tin Jedvaj: Die größten Auffälligkeiten im Spiel des Kroaten lassen sich bereits nach sieben Spielen leicht charakterisieren: Variabilität und Torgefahr. Seine ersten drei Bundesliga-Partien absolvierte Jedvaj für Bayer auf der Position des Rechtsverteidigers und war dabei an drei Treffern direkt beteiligt, zwei davon erzielte er selbst. Das Manko dabei blieb aber teilweise die vernachlässigte Defensive. Die folgenden vier Partien zeigten aber auch: Seine Variabilität kann für Bayer Gold wert sein. Jedvaj spielte als Innenverteidiger und machte auch dort seine Sache insgesamt ordentlich. Der erst 18-Jährige ist im Team von Roger Schmidt gesetzt - nur auf welcher Position, ist dabei die Frage. Zwei Jahre ist Jedvaj vom AS Rom ausgeliehen. Eine Zeit, in der er der Werkself noch viel Freude machen kann.
Hakan Calhanoglu: Der 20-Jährige war bereits vergangene Saison beim Hamburger SV einer der wenigen Lichtblicke und der wohl beste Akteur in den Reihen des Bundesliga-Dinos. Nach seinem Wechsel zu Leverkusen profitiert der Türke sichtlich von der offensiven Spielweise unter Roger Schmidt. In der Offensivreihe mit Son und Bellarabi mimt Calhanoglu dabei meist den Spielmacher. Auch er ist bei Bayer gesetzt und spielte bislang - trotz der Dreifachbelastung mit DFB-Pokal und Champions League - in jedem Spiel von Anfang an. Schonung gab es nur in den letzten drei Bundesliga-Partien, in denen er erstmals überhaupt ausgewechselt wurde. Die stolze Ablösesumme von knapp 15 Millionen Euro scheint gut investiert zu sein. So ist es nach dem Wechseltheater vor der Saison wieder deutlich ruhiger um den gebürtigen Mannheimer geworden.
Josip Drmic: Auch er war - wie Calhanoglu - vergangene Saison in den Abstiegskampf verwickelt und stach dort aus seiner Mannschaft heraus. Allerdings nahm die letzte Spielzeit für den Schweizer mit dem 1. FC Nürnberg kein gutes Ende. Auch in Leverkusen läuft es noch nicht rund. An Stefan Kießling kam er bislang nicht vorbei. Erst einmal durfte Drmic in der Startelf ran und erzielte auch prompt seinen Debüt-Treffer für die Werkself: gegen den VfL Wolfsburg setzte es aber dennoch eine 1:4-Niederlage. Für den 22-Jährigen gilt es, geduldig zu bleiben. Auch angesichts der Dreifachbelastung bei Bayer wird er noch zu seinen Chancen kommen.
Eintracht Frankfurt
Lucas Piazon: Er war die wohl prominenteste Verpflichtung der Frankfurter. Der Brasilianer ist für ein Jahr vom FC Chelsea ausgeliehen und gilt - trotz seiner gerade einmal 20 Jahre - als Hoffnungsträger bei den Hessen. Die große Leistungsexplosion blieb aber bislang aus. Den Höhepunkt lieferte Piazon, der vergangene Saison noch für Chelseas "Farm Team" Vitesse Arnheim spielte, gegen den Hamburger SV, als er fünf Minuten vor Schluss eingewechselt wurde und seine starke Schusstechnik unter Beweis stellte. Mit seinem Freistoßtreffer zum 2:1 machte er erstmals richtig auf sich aufmerksam, nachdem er zuvor eher unauffällig agierte.
Haris Seferovic: Anders als Piazon ist Haris Seferovic unter Schaaf gesetzt. Er spielte bislang stets von Beginn an und wurde am vergangenen Spieltag gegen Köln erstmals ausgewechselt - in der 86. Minute. Angesichts der schweren Verletzung von Nelson Valdez und dem aktuellen Fehlen von Vaclav Kadlec ist Seferovic der einzig verbliebene echte Stürmer bei den Frankfurtern. Der Schweizer glänzte einerseits als Verwerter (drei Tore), andererseits aber auch als Vorlagengeber (zwei Assists). Zudem harmoniert er offensiv gut mit Alex Meier, wodurch sich den Frankfurtern mehrere Möglichkeiten im Angriff bieten. Insgesamt ist die Seferovic-Verpflichtung schon jetzt ein Erfolg.
Makoto Hasebe: Der Japaner wechselte vor der Saison von Nürnberg an den Main und entwickelte sich sofort zum unumstrittenen Chef im defensiven Mittelfeld. Auch er stand bislang in allen Spielen in der Startelf und bestach größtenteils durch seine starke Laufleistung und Defensivstärke. Offensiv ist vom 30-Jährigen zwar meist noch nicht viel zu sehen, hält aber in der Rückwärtsbewegung die Mannschaft zusammen. So baut Thomas Schaaf auf die Qualitäten des Kapitäns der japanischen Nationalmannschaft als Führungsspieler und kriegt dies durch Leistungen zurückgezahlt. Ein ablösefreier Führungsspieler für die Eintracht - auch hier haben die Klubbosse ein gutes Händchen bewiesen.
FSV Mainz 05
Jonas Hofmann: Der Saisonstart verlief ausbaufähig für die Mainzer. Nach dem Aus in der Europa League und dem Fehlstart in der Liga wurden die Verantwortlichen noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv. Einer der Zugänge war Jonas Hofmann, er wurde vom BVB ausgeliehen. Der 22-Jährige hat am Aufschwung der Mainzer entscheidenden Anteil. Zwei Treffer erzielte der Flügelspieler bereits in seinen fünf Spielen und der FSV ist in dieser Zeit ungeschlagen. Für Dortmund war er - zumindest in dieser Saison - entbehrlich geworden, für die Mainzer ist Hofmann eine echte Verstärkung. "Jonas hat hier bei uns bisher einen sehr, sehr guten Eindruck gemacht", sagt Trainer Hjulmand.
Jairo Samperio: Auch der Spanier zählt zu den Mainzer Last-Minute-Verpflichtungen. Jairo kam für gut zwei Millionen Euro vom Europa-League-Sieger FC Sevilla. Bislang stand er noch nicht in der Startformation, agierte aber als Joker bereits erfolgreich. Insbesondere beim 2:0 gegen Dortmund. Dort konnte er seine 30-minütige Einsatzzeit zu zwei Torvorlagen nutzen. In den kommenden Wochen dürfte der 21-Jährige im flexiblen Mainzer System auch zu Startelfeinsätzen kommen.
Gonzalo Jara: Der Abwehrspieler ist in erster Linie als Mitglied der bissigen Dreierkette der Chilenen von der WM bekannt. Diese Stärken soll Jara in dieser Saison auch bei Mainz zeigen - und das auf mehreren Positionen. Jara kann in der Innenverteidigung, aber auch als Außenverteidiger und im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden. Doch im Aufbauspiel hapert es noch beim Chilenen. Außerdem hat der 29-Jährige, der aus Nottingham kam, noch Anpassungsprobleme in der neuen Liga.
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