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Mike Rockenfeller: Spengler. Oder Paffett. Vielleicht auch Green. Aber mit Rockenfeller als Gesamtführender nach fünf Saisonrennen hätte wohl kaum jemand gerechnet, trotz Platz vier in der letztjährigen Meisterschaft.
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So schwer sich Audi auch in dieser Saison tut, so überzeugende Leistungen liefert der 29-Jährige bislang ab. Nach dem achten Platz zum Auftakt in Hockenheim sprechen seine Ergebnisse für sich: Sieg in Brands Hatch, ein zweiter Platz auf dem Lausitzring und jeweils Platz vier in Spielberg und beim Stadtrennen auf dem Norisring.
Vor allem in Nürnberg ließ der Audi-Pilot sein Können aufblitzen. Nach dem verpatzten Qualifying und einem Getriebewechsel hätte man das Wochenende eigentlich schon abhaken können. Doch Rockenfeller kämpfte sich aus der letzten Startreihe bis auf Platz fünf vor und ließ damit sogar den ärgsten Meisterschaftsrivalen Spengler hinter sich.
"Wenn man so ein bescheidenes Qualifying hinlegt und am Ende als Fünfter das Ding beendet und sogar noch mehr Punkte hat als die Konkurrenten in der Meisterschaft - super!", so "Rocky" gegenüber "Motorsport-Magazin.com".
Großspurige Ansagen vermeidet er aber weiterhin tunlichst: "Ich mache mir da keine Gedanken in dem Sinne: 'Oh, ich bin Meisterschaftsführender, ich muss da jetzt irgendetwas machen!' Ich gehe zum Rennen und versuche mein Bestes. Wenn es geht, geht es, und wenn es nicht geht, dann nicht."
Marco Wittmann: Der BMW-Rookie hat die Erwartungen bislang mehr als erfüllt. Bis auf den Ausrutscher auf dem Lausitzring, als es allerdings für das komplette Team nicht nach Plan lief, fuhr Wittmann immer in die Punkte.
Mit 33 Zählern liegt er auf Platz sieben in der Meisterschaft, nur knapp hinter keinem Geringeren als Gary Paffett. Ebenfalls bemerkenswert: Im Duell mit seinem Teamkollegen und Ex-Formel-1-Fahrer Timo Glock hat der 23-Jährige klar die Nase vorne.
Das größte Ausrufezeichen setzte Wittmann aber in Spielberg, als er beim Dreifachsieg der Münchner auf Platz zwei raste. "Das ist ein historischer Triumph für BMW. Erstmals seit unserem DTM-Comeback haben wir es mit drei BMW-Fahrern auf das Podium geschafft. Ich bin sehr stolz auf die ganze Mannschaft", so BMW-Motorsport-Direktor Jens Marquardt.
Dass Wittmann aber noch viel größere Ziele hat, zeigte sich bei seinem Heimrennen auf dem Norisring. Trotz eines weiteren Top-Ten-Ergebnisses war er nicht zufrieden und kritisierte gegenüber "Motorsport-Total.com" sogar die Strategie seines MTEK-Teams. "Da war der Mut nicht da, es so zu machen wie die, die am Ende vor uns standen", spielte Wittmann auf die defensive Taktik in den Safety-Car-Phasen an.
STIHL / AMG Mercedes: Gary Paffett und dann lange nichts. So schien das Motto von Mercedes vor der Saison zu lauten. Doch die bisherigen Rennen belehrten alle Experten eines Besseren. Nicht Paffett ist der beste Mercedes-Pilot, sondern Christian Vietoris, der mit Robert Wickens eine starke Doppelspitze bei STIHL / AMG Mercedes bildet.
Mit 55 bzw. 45 Punkten liegen die "jungen Sterne" in der Meisterschaft auf Platz drei und fünf. Zusammen sind sie damit momentan sogar das stärkste Team in der DTM.
Und die Entwicklung der beiden Piloten soll noch lange nicht zu Ende sein. "Natürlich habe ich mich verbessert. Ich denke, jeder Fahrer wird von Jahr zu Jahr besser, solange bis er vielleicht ein Alter erreicht hat, in dem es ihm egal ist", erklärte Wickens gegenüber "Motorsport-Total.com".
Auch Vietoris hat ein klares Ziel: die Formel 1. Der 25-jährige schränkt allerdings ein: "Lieber in der DTM vorne, als in der Formel 1 hinten mitfahren."
DTM-Zukunft: Während es auf den Strecken um Punkte und Titel geht, werkeln die DTM-Macher abseits der Rennen fleißig an der Zukunft. Die Expansion der Rennserie schreitet mit großen Schritten voran.
Passenderweise wurde vor der bevorstehenden Premiere in Moskau die DTM-Rückkehr nach China verkündet. "Der chinesische Markt ist für uns enorm wichtig", sagte BWM-Motorsport-Direktor Jens Marquardt. "In solchen Ländern braucht es für den Aufbau des Motorsports Leitmotive - in Zukunft wird die DTM eines davon sein."
Auch Audi blickt mit großer Vorfreude in die Zukunft. Das Rennen in Fernost sei "ein weiterer Baustein, um uns in China präsentieren zu können", sagte Dieter Gass, DTM-Leiter der Ingolstädter. "Dort zu fahren, ist für uns extrem wichtig, weil es fast keine Motorsportstruktur gibt."
Anders als die Formel 1 will die DTM ihre Ursprünge allerdings nicht vergessen. "Die Basis ist in Deutschland", betonte DTM-Chef Hans-Werner Aufrecht. "Die Zahl der Rennen wird daher nicht sinken, sondern eher wird noch ein Auslandsrennen dazukommen."