NBA

Treffen der Athleten: Clippers im Vorteil

Von Marc-Oliver Robbers
Kevin Durant erzielt in dieser Saison durschnittliche 28,6 Punkte für die Thunder
© getty
Cookie-Einstellungen

Small Forward: Caron Butler vs. Kevin Durant

Butler (10,2 Punkte, 2,9 Rebounds): Der Small Forward ist sicher nicht mit dem Spieler zu vergleichen, den er bei den Wizards verkörpert hat. Butler ist bei den Clippers vom Franchise Player zum Rollenspieler mutiert. Doch an einem guten Tag ist er immer noch für 25 Punkte gut und das macht ihn gefährlich. Butlers Dreier (38,3 3P%) fällt konstant und dadurch muss sein Gegenspieler ihn immer auf der Rechnung haben. Das schafft Raum für Guards, aber auch für Blake Griffin.

Allerdings fällt er defensiv mittlerweile etwas ab. Del Negro lässt den 32-Jährigen daher nur noch 24,4 Minuten pro Spiel aufs Parkett. Butler teilt sich somit die Spielzeit mit Matt Barnes.

Durant (28,6 Punkte, 7,7 Rebounds): Durant ist endgültig in der Riege der ganz Großen ankommen. Seine Zahlen haben sich in dieser Saison noch einmal verbessert. Die Trefferquoten aus dem Feld (51,2 %), von der Dreierlinie (42,4%) und auch von der Freiwurflinie (91 %) bewegen sich auf einem außerirdischen Niveau. Dazu kommt seine unglaubliche Athletik. Neben seinen Fähigkeiten als Scorer beweist er in dieser Saison auch ein noch besseres Auge für den Nebenmann (4,6 Assists), rebounden konnte er sowieso schon immer. Dabei ist Durant erst 24 und noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung.

Fazit: Butler ist sicher kein Schlechter, aber gegen Durant hat er keine Chance. Der Clippers-Spieler wird Durant nicht halten können, denn das können, wenn überhaupt, nur ganz wenige Akteure in der Liga. Vorteil OKC.

Power Forward: Blake Griffin vs. Serge Ibaka

Griffin (18,6 Punkte, 8,7 Rebounds): Griffin hat in dieser Saison noch einmal einen Sprung nach vorne gemacht. Der Power Forward trifft sehr konstant aus dem Feld (54,6 %), agiert aber deutlich facettenreicher. Mittlerweile fällt auch sein Wurf aus der Mitteldistanz konstant. Das macht ihn unberechenbarer als vorher. Lässt sein Gegenspieler ihm zu viel Platz, wird das direkt bestraft. Ist er zu eng dran, hat er gegen die Athletik von Griffin keine Chance.

Selbst Doppeln hilft nicht immer. Für einen Big Man ist der 23-Jährige ein überaus guter Passgeber. Sein Wert in dieser Spielzeit lässt sich nur bedingt an den Zahlen abmessen, da er ähnlich wie Paul nur 32 Minuten auf dem Feld steht. Dabei ist seine Assistzahl konstant geblieben.

Ibaka (13,6 Punkte, 7,9 Rebounds): Serge Ibaka hatte in der Vergangenheit immer etwas rumgemurrt, weil er offensiv zu wenig eingebunden wurde. Durch Hardens Abgang hat sich das in dieser Spielzeit aber geändert. 4,5 Punkte mehr legt er im Schnitt auf. Daher müssen die Gegner den Spanier auch offensiv auf der Rechnung haben. Die Wurfquote ist so hoch wie nie zuvor (55,9 %), die Rebounds (7,9) und Blocks (3) sind auf einem konstant hohem Niveau.

Fazit: Das Duell dürfte sehr interessant werden. Auf der einen Seite Griffin, der mit seiner Athletik jede Defensive zur Verzweiflung bringen kann, aber auch in der Verteidigung besser geworden ist. Und auf der anderen Seite Ibaka, der defensiv konstant wie immer ist, aber auch offensiv mittlerweile ein Faktor ist. Ibaka ist gut in Form, aber Griffin ist schon noch stärker.

Center: DeAndre Jordan vs. Kendrick Perkins

Jordan (8,8 Punkte, 7,1 Rebounds): Jordan gestaltet sein Spiel in dieser Saison facettenreicher als zuvor. Mittlerweile beherrscht er auch ein paar Post-Moves, doch vornehmlich schließt er weiterhin per Dunk ab. Dennoch vertraut del Negro fast genauso häufig Lamar Odom oder setzt auf eine kleine Formation. Das liegt natürlich an der bärenstarken Clippers-Bank, aber auch daran, dass der Center eine unterirdische Freiwurfquote (41,2 %) hat und somit in der entscheidenden Phase zu einer Belastung für das Team wird.

Perkins (4,6 Punkte, 5,9 Rebounds): Er ist der Arbeiter im Team der Athleten und Zauberer. Perkins ist sich für keine Drecksarbeit zu schade, wird dafür aber auch fürstlich entlohnt. Daher werden immer wieder Stimmen laut, die das Kosten/Nutzen-Verhältnis beim Center anzweifeln, aber Perkins hat auch im Locker Room einen nicht zu unterschätzenden Wert. Er hält das Team zusammen und bringt hadernde Kollegen wie Ibaka und Westbrook zurück in die Spur.

Kendrick Perkins im Portrait: Der wandelnde Kummerkasten

Schaut man nur auf den Platz, ist Perkins ersetzbar. Offensiv spielt er keine Rolle und auch seine Reboundstatistik (5,9) ist nicht sonderlich beeindruckend. Trainer Scott Brooks vertraut mittlerweile immer häufiger einer Small-Ball-Formation mit Ibaka auf der 5 und Shooting Guard Kevin Martin für Perkins.

Fazit: Beide spielen in den Planungen ihrer Trainer eine untergeordnete Rolle. Offensiv gehören sie nicht zu den ersten Optionen und der zunehmende Trend zum Small-Ball lässt ihre Minuten schmelzen. Das Duell ist ziemlich ausgeglichen, aber überhaupt nicht entscheidend.

Teil I: Die Guard-Positionen

Teil II: Die Forward-Positionen und die Center

Teil III: Die Bank, die Coaches und die Prognose