Indiana Pacers (47-17) - Boston Celtics (22-42) 94:83 (BOXSCORE)
Seit Dezember hatte Andrew Bynum nicht mehr gespielt, nachdem er von den Cavaliers entlassen worden war. Monatelang mussten die Pacers darauf warten, dass ihre Verpflichtung bereit für einen Einsatz ist - und beim Debüt stellte er sein Potenzial sofort unter Beweis.
Nach zuletzt drei Pleiten in Folge und dem Verlust der besten Bilanz der NBA befindet sich Indiana in einer schwierigen Phase, doch Bynums 8 Punkte und 10 Rebounds in nur 16 Minuten EInsatzzeit darf man getrost als positives Zeichen deuten.
"Ich habe mich super gefühlt, war richtig drin", freute sich Bynum über seine Premiere als Pacer. "Die ganzen Rebounds sind irgendwie automatisch in meine Richtung geflogen, ich musste nur zupacken." Der Center hatte es sich in den letzten zwei Jahren mit den Fans der Lakers, 76ers und Cavaliers verscherzt, wurde im Bankers Life Fieldhouse aber sehr freundlich empfangen. Offenbar weiß man in Indy genau, welchen Wert er noch haben könnte.
"Er hat seine Chance bekommen und hat sie genutzt", war auch Pacers-Topscorer David West (24) angetan. "Er wird das Spiel auch für mich leichter machen, denke ich. Wenn er auf dem Court steht, müssen wir über ihn spielen. Er ist ein sehr guter Spieler."
Freilich war auch diesmal nicht alles rosig im Pacerland. Obwohl der Titelanwärter teils deutlich führte, war Boston zu Beginn der zweiten Hälfte wacher und kam im Verlauf des letzten Viertels zwei Mal bis auf einen Punkt heran. Alles Luxusprobleme, über die man sich in Bezug auf Indy beschwert, meint Celtics-Coach Brad Stevens: "Sie stehen bei 47-17, oder? Sie haben keine Schwierigkeiten. Ich weiß, wir müssen immer aus allem eine Story machen, aber das hier ist wirklich keine. Die Pacers werden weitermachen, nicht abheben und genauso wenig aufstecken. Sie sind gut darin, einen klaren Kopf zu bewahren."
Immerhin: Zum ersten Mal seit 1998 haben die Pacers wieder alle vier Saisonspiele gegen die Celtics gewinnen können.
Detroit Pistons (25-39) - Sacramento Kings (22-42) 99:89 (BOXSCORE)
Im Kampf um die Playoffs geben die Pistons nicht auf. Gegen die Kings muss man in der Situation natürlich gewinnen - und genau das taten die Pistons. "Wir hatten das eine oder andere sicher besser machen können", gab Reserve-Guard Will Bynum zu Protokoll. "Aber insgesamt war das eine Leistung, auf der wir aufbauen können."
Vor allem die Defense der Gäste konnte endlich mal wieder voll überzeugen, dazu traten Josh Smith (24) und Sixth-Man-of-the-Year-Kandidat Rodney Stuckey (23) als Scorer in Erscheinung. Kings-Coach Mike Malone war indes bedient: "Wir haben das Spiel im dritten Viertel verloren. Da waren wir einfach nicht bereit. Wir hatten dann ein paar Chancen, haben sie aber nicht genutzt."
Die drei Topscorer DeMarcus Cousins (13 Punkte, 14 Rebounds), Isaiah Thomas (19) und Rudy Gay (20) ließen jegliche Effizienz vermissen (insgesamt 19/51 Field Goals, 37 Prozent), auch von der Bank kam zu wenig (22 Punkte).
An einem Abend, an dem die Pistons eine Schweigeminute für Williams Clay Ford, den am Sonntag verstorbenen letzten Enkel von Henry Ford, abhielten, wirkte Detroit ungewöhnlich inspiriert. "Wir legen den Fokus darauf, uns in unseren Systemen und gemeinsam auf dem Court wohler zu fühlen", so Smith. "Wir haben ein klares Ziel, ich möchte Ende April nicht auf der Couch sitzen und darüber nachdenken müssen, was alles hätte sein können."
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Chicago Bulls (35-29) - San Antonio Spurs (47-16) 96:104 (BOXSCORE)
"Ein wundervolles Spiel, wir waren von Anfang an fokussiert", sparte Manu Ginobili nicht mit Lob für seine Kollegen. "Wir haben am Anfang viele Würfe getroffen, das macht es so viel leichter für uns." Der Argentinier kam von der Bank und war mit 22 Zählern Topscorer der Spurs, Tony Parker trug 20 Zähler und 9 Assists bei.
Schon nach dem ersten Viertel (38:14) roch es gegen die Bulls nach Sieg, zur Halbzeit war die Partie im Grund gelaufen (61:33). Kein Spieler musste mehr als 29 Minuten (Kawhi Leonard) ran, alle 13 außer den Startern Danny Green und Tiago Splitter punkteten. Selbst der knorrige Coach Gregg Popovich war zufrieden: "Wir spielen derzeit sehr konstant. Aber wir werden nicht jedes Spiel gewinnen."
Allerdings: San Antonio hat einmal mehr die beste Bilanz der Liga. Davon können die Bulls aufgrund ihrer Verletzungen nur träumen. Chicago kämpft aktuell mal wieder mit Formschwankungen. Gegen Memphis war offensiv gar nichts gegangen. Dann reagiert das Team mit dem Overtime-Sieg über Meister Miami, nur um jetzt gegen San Antonio wieder einzubrechen.
"Ich übernehme die Verantwortung, es ist mein Job, die Jungs vernünftig vorzubereiten", so Coach Tom Thibodeau. "Die Spurs sind ein Championship-Kaliber, das gerade wie aus einem Guss spielt und richtig heiß ist. Wenn man da nicht von Anfang an dagegen hält, ist man geliefert."
Jimmy Butler war mit 23 Punkten nach D.J. Augustin (24) zweitbester Bulle, wollte von Thibodeaus Kommentaren aber nichts hören: "Das Ding geht auf uns. Wir sind diejenigen, die auf dem Court stehen und deren Job es ist, Abend für Abend alles zu geben. Thibs kann nicht alles machen."