New Orleans Pelicans (32-40) - Utah Jazz (23-50) 102:95 (BOXSCORE)
Weil ein Top-5-Pick im Draft längst in weite Ferne gerückt ist, denken sich die Pelicans offenbar: "Dann können wir auch noch mal Vollgas geben." New Orleans wird seinen Draft Pick, der eben top-5-protected ist, wohl an die 76ers abgeben müssen und hat somit keinen Grund zu tanken.
Stattdessen haut das Team von Coach Monty Williams noch mal alles raus, was es hat - und gewinnt trotz aller Verletzungssorgen zum fünften Mal in Folge. Nach nur vier Minuten verletzte sich All-Star Anthony Davis am linken Knöchel, im Prinzip hat New Orleans kaum noch NBA-taugliche Spieler zur Verfügung. Eine Ausnahme bildet Tyreke Evans, der einmal mehr seine Vielseitigkeit unter Beweis stellte und als Point Guard brillierte (22 Punkte, 15 Assists).
"Egal, welche Rolle ich spiele, irgendwie klappt es eben immer. Ich bin einfach ein Basketball-Spieler und versuche aus jeder Situation das Beste zu machen", so Evans.
Utahs Point Guard, der sich kürzlich seinerseits vehement gegen Tanking ausgesprochen hatte, war nicht zufrieden mit der Art und Weise, wie die Jazz das Spiel auf der Zielgerade verloren: "Wir hätten hier durchaus gewinnen können. Wir müssen weiter fighten und uns darin verbessern, enge Spiele zu unseren Gunsten zu entscheiden."
Oklahoma City Thunder (53-19) - Sacramento Kings (25-47) 94:81 (BOXSCORE)
Nicht dass irgendwen überraschen würde, aber OKC ist fix in den Playoffs dabei. Sacramento hatte von Anfang an nicht die Mittel, mit dem Titelanwärter mitzuhalten und lag nach drei Vierteln bei gerade einmal 51 Punkten.
"Wir waren zuletzt defensiv und offensiv viel besser", sagte Kevin Durant, der 29 Punkte erzielte. "Heute war es ein gutes Spiel. Wir haben auf beiden Seiten alles gut im Griff gehabt." Für Durant war es das inzwischen 37. Spiel in Folge, bei dem er 25 oder mehr Punkte verbuchte. Auf Michael Jordan, der 1987 40 solcher Auftritte in Serie hatte, fehlen demnach noch drei Spiele.
DeMarcus Cousins, der Star der Kings, kann derweil bei Null anfangen, wenn er eine ähnliche Serie hinlegen will. In 17 Minuten traf der Center nur zwei von acht Würfen und kam auf 4 Punkte. Ben McLemore und Travis Outlaw waren mit 18 bzw. 17 Punkten noch die positivsten Erscheinungen der Gäste.
Denver Nuggets (32-41) - San Antonio Spurs (56-16) 102:133 (BOXSCORE)
Die Spurs setzen ihren unglaublichen Lauf fort und diesem in Denver sogar die vorläufige Krone auf. Denn anstatt irgendeinen Anflug von Durchhänger zu zeigen, legt San Antonio einfach mal ein Season-High an Punkten auf.
Von Anfang an geht es in dem ungleichen Duell von einer der tiefsten Mannschaften der Liga gegen eine von Verletzungen gebeutelte nur in eine Richtung. San Antonio hat stets alles im Griff, spielt überragende 37 Assists und verbucht 55 Field Goals - 20 mehr als der Gegner. "Das war kein faires Duell", äußerte Coach Gregg Popovich sein Verständnis für die Situation des Gegners.
Dennoch - und das gilt laut Tim Duncan für den ganzen Streak der Spurs - findet Pop immer wieder Dinge, die er bei seinem eigenen Team zu bemängeln hat: "Er liegt uns die ganze Zeit mit irgendwelchen Details in den Ohren, damit wir uns nicht zurücklehnen", so der zukünftige Hall of Famer. "Er möchte, dass wir immer irgendeine Lektion mitnehmen. So eine Serie ist eine Herausforderung, man läuft immer Gefahr, bestimmte Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. Wir haben es bisher geschafft, das zu vermeiden."
Als Belohnung hat man jetzt 16 Spiele in Serie gewonnen, so viele wie seit 1996 nicht mehr. Sind das etwa die besten Spurs aller Zeiten? Marco Belinelli war mit 27 Punkten (6 Dreier) Topscorer der Partie.
Phoenix Suns (44-29) - New York Knicks (30-43) 112:88 (BOXSCORE)
Die Suns wurden beim Spiel gegen die Knicks unterstützt von Ex-NFL-Quarterback Kurt Warner, der mit den Arizona Cardinals 2009 den Super Bowl erreichte und als Basketball-Junkie großer Fan des einzigen Arizona-Vertreters der NBA ist. Warner saß am Spielfeldrand, tweetete live mit und sagte im Interview: "Der Sport ist schon faszinierend. Wenn man eine Gruppe von Spielern hat, die zusammenhält und alles gibt, dann braucht man keinen Superstar. Dann kann man auch so Großes leisten."
Das war, kurz und knapp zusammengefasst, die bisherige Saison der Suns. Das Team von Coach Jeff Hornacek spielte New York von Beginn an an die Wand und konnte schon zur Halbzeit (62:40) einen Gang runterschalten. Goran Dragic erzielte 32 Punkte, Miles Plumlee (11 Punkte, 12 Rebounds) steuerte ein Double-Double bei. Letztlich bekamen alle 13 gemeldeten Spieler Minuten, einzig Ish Smith machte keine Punkte.
"Sie haben keine gute Verteidigung gespielt, wir haben alles bekommen, was wir wollten", stellte Dragic dem Gegner ein vernichtendes Zeugnis aus. "Wir haben den Ball zwei oder drei Mal herumgespielt, dann konnten wir sicher sein, einen offenen Wurf zu haben."
Phoenix ist dank der Niederlage der Grizzlies plötzlich Siebter im Westen, und das obwohl viele Experten einen Einbruch der Suns erwarteten. Stattdessen hat das Team nach sechs Siegen in Folgen die längste Serie seit vier Jahren stehen. "Der Westen ist so verrückt, da haben es von den neun Teams mit Playoff-Chancen eigentlich alle verdient, auch reinzukommen", so Dragic weiter. "Wir müssen unseren Job erledigen. Wenn wir so spielen wie heute, haben wir eine Chance."
Superstar Carmelo Anthony hat mit seinen Knicks im Osten jetzt doch wieder zwei Spiele Rückstand auf die achtplatzierten Hawks und war enttäuscht von der Leistung seiner Mannschaft: "Wir waren nicht bereit für diesen Gegner und haben uns aus der Halle jagen lassen."
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