Washington Wizards (34-23) - Utah Jazz (37-22) 92:102 (BOXSCORE)
So ist es richtig, Rudy Gobert. Der Stifle Tower hatte von der NBA eine Geldstrafe in Höhe von 25.000 Dollar aufgebrummt bekommen, weil er am Freitag beim Sieg über die Bucks nach einem Foulpfiff gegen sich einen Referee berührt hatte. Gegen die Wizards war Körperkontakt allerdings wieder erlaubt. Und so dominierte Gobert die Zone und beendete seinen Arbeitstag mit 15 Punkten, 20 Rebounds und 4 Blocks.
Auch die Teamkollegen machten mit, und so gewann man das Rebound-Battle mit 52:27, spielte knallharte Defense und foulte dabei nur selten. Resultat: John Wall (23 Punkte, 11 Assists) konnte das Spiel der Wizards nicht wie gewohnt aufziehen und leistete sich 9 Turnover, dazu ging Washington insgesamt nur 13 Mal an die Linie. "Wir haben einen tollen Job gemacht", lobte Derrick Favors. "Wir haben sie zu schweren Würfen gezwungen und haben gute Transition Defense gespielt."
Im zweiten Viertel spielten sich die Jazz so einen 10-Punkte-Vorsprung heraus, der im dritten Viertel auf 24 Punkte anschwoll. "Sie haben physisch gespielt, wir nicht", lamentierte Wizards-Coach Scott Brooks. "Wir haben sie ihre Offense ohne Gegenwehr spielen lassen."
Es wurde dann doch noch einmal spannend, weil Bojan Bogdanovic vor dem Buzzer eine Bombe aus über zehn Metern durch die Reuse jagte und Bradley Beal nach einer punktlosen ersten Halbzeit endlich aufwachte (22 Punkte). Bis auf sechs Punkte kam man zwei Minuten vor dem Ende heran, aber die Jazz haben ja in Gordon Hayward noch einen Closer: Dreier, Turnover Washington, langer Zweier - Game over. 30 Punkte und 9 Rebounds waren es am Ende für Hayward. "Ich wünschte, sie hätten nicht mehr aufgeholt, aber er hat die Tür dann endgültig geschlossen", lobte Coach Quin Snyder.
Toronto Raptors (35-24) - Portland Trail Blazers (24-34) 112:106 (BOXSCORE)
Mit den Neuzugängen Serge Ibaka und P.J. Tucker will man im hohen Norden die Big Dogs der NBA angreifen. Dazu gehören die Trail Blazers nicht unbedingt, in dieser Saison schon gar nicht. Dennoch machten die Neuen, die vor allem in der Defense anpacken sollen, in den Augen von DeMar DeRozan einen hervorragenden Job. "Das sind Veteranen, die wissen, wie man spielt", lobte er. "Rausgehen, hart in der Defense spielen, und wenn wir sie stoppen, haben wir in der Offensive alle Freiheiten."
Es dauerte ein bisschen, bis Toronto in die Gänge kam, aber ein 15:2-Run vor der Pause bedeutete die 53:52-Führung. "Wir haben in der Defensive langsam angefangen, uns aber in der zweiten Halbzeit gesteigert", so Tucker. "Wir haben uns angepasst und dann gut gespielt." Tucker nahm von der Bank kommend in 21 Minuten gerade mal einen Wurf, aber für die Offense wurde er ja auch nicht geholt. Die übernahm DeRozan, der 33 Punkte machte - 15 davon an der Linie. "Wir haben ihn eigentlich gut verteidigt", analysierte Blazers-Coach Terry Stotts. "Er ist ein außergewöhnlicher Spieler und trifft schwere Würfe."
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Auf der Gegenseite kam Damian Lillard auf 28 Punkte (10/20 FG), beklagte aber die durchschnittliche Offense seines Teams. Backcourt-Kamerad C.J. McCollum (6/19, 17 Punkte) kam nicht wirklich in die Gänge, so hatte DeRozan letzten Endes mehr Hilfe: Ibaka (18), Jonas Valanciunas (15) und Cory Joseph (14) punkteten in der Starting Five zweistellig und kompensierten so den fehlenden Kyle Lowry. Der ist mit einem lädierten Handgelenk day-to-day. Österreichs NBA-Export Jakob Pöltl verbuchte einen Kurzeinsatz über knapp sechs Minuten, konnte dabei trotz eines Versuchs aus dem Feld sowie zweier Freiwürfe aber nicht punkten. Immerhin gelang ihm ein Offensiv-Rebound.
Detroit Pistons (28-31) - Boston Celtics (38-21) 98:104 (BOXSCORE)
Noch stehen die Pistons im Osten auf dem achten Platz, aber gegen die Celtics hätte man um ein Haar ein Ausrufezeichen gesetzt. Die üblichen 33 Punkte von Isaiah Thomas? Geschenkt. Vier weitere Spieler in Double Figures? Kein Problem. Einen 15-Punkte-Rückstand im dritten Viertel holte man dank geschlossener Mannschaftsleistung (vier Spieler mit mindestens 16 Punkten) auf und führte 37 Sekunden vor dem Ende mit 96:95.
Doch dann ging so ziemlich alles schief: Marcus Morris foulte Jaylen Brown bei einem Dreier aus der Ecke - und der ging zum potenziellen Vierpunktespiel rein. Daraus wurde nichts, aber der Rebound ging an Marcus Smart, der gefoult wurde und zwei Freiwürfe traf. Plötzlich waren die Pistons vier Punkte hinten, das Spiel war verloren.
Wo war eigentlich Andre Drummond (17 Punkte, 15 Rebounds) beim Fehlwurf von Brown? Auf der Bank. Der Big Man erlebte von der Linie einen horrenden Abend (1/11) und musste so in der Crunchtime von der Bank zuschauen. So bekamen die Pistons an den Brettern Probleme und verloren das Rebound-Battle insgesamt (45:52). "Ja, wir müssen die Defensive Rebounds holen", sagte Coach Stan Van Gundy, "aber wir haben keine 20 Timeouts, um ihn immer wieder rauszunehmen, und Stops helfen uns nicht, wenn sie ihn foulen und wir dann nicht punkten."
Zu Drummonds Ehrenrettung sei gesagt, dass sich seine Teamkollegen ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckerten. "Wenn man Andre herausrechnet, haben die anderen auch nur 62,5 Prozent getroffen, und das ist nicht genug", ärgerte sich Van Gundy. "Wir hatten fünf Freiwürfe mehr, trafen aber acht weniger als sie. So wird es schwer."